Samstag, 18. Juni 2011

Von Teneriffa nach Hamburg 13.05.2011 - 28.05.2011

Motto der Reise: "Die Geschichte der europäischen Kultur"


Unser Trip führt uns an der Küste Westeuropas entlang. Wir sind sehr gespannt, da wir von etlichen der oben aufgeführten Städte meistens nur den Flughafen kennen,  außerdem ist es meine erste Galareise. 

Meine Reisestatistik: 41 reine Seetage, insgesamt auf 120 Tage auf 9 Reisen verteilt, ein Schnitt von 13,3 Tagen/ Reise. (Nicht mitgezählt sind Übernachtungen vorher und Abreisetage sowie Reisen auf anderen Schiffen).
 
"Gemeinsam mit mir entdecken Sie die schönsten Küsten Europas im Frühlingslicht und genießen die einzigartige Atmosphäre bedeutender Orte. Diese 'Expedition Wissen' zeigt Ihnen eindrucksvoll, dass wirklich Großes nur im Miteinander entsteht, und wird gekrönt von exklusiven Gala - Events." Dr. Arne Kertelhein, Experte für Landeskunde, der uns auf dieser Reise mit seinen schmissigen Vorträgen so manche Freudenträne in die Auge trieb. (Quelle Hapag Lloyd Kreuzfahrten GmbH).

  
Tag 1 - Fr 13.05. Santa Cruz/ Teneriffa/ Spanien, Abfahrt 21.00 Uhr

Als wir heute morgen zum Frühstück gehen, können wir gerade noch den Abreisenden zum Abschied winken. Nach einem Sektfrühstück beschließen wir, mit unserer Bekannten einen Spaziergang in der Stadt zu machen. Bei bedeckten Himmel und anfänglicher Kühle am Morgen, wurde es später dann doch noch angenehm warm. Kühle - nach den Tagen im Amazonas hat man fast vergessen, wie sich das anfühlt. Wir schlendern durch Santa Cruz und erstehen das ein oder andere Souvenir. Zum Mittag sind wir dann wieder an Bord. Wir sitzen mit unserer Sängerin Laetitia Cropp am Tisch, die uns mit ihrem "hessischen" Humor überrascht. Nach dem Essen machen wir es uns auf dem Pooldeck bequem und geniessen es, fast alleine an Bord zu sein. Wir erwarten die neuen Passagiere am frühen Abend, um 21.00 h Leinen los - Kurs Arrecife/ Lanzarote - Entfernung 153 sm. 21°, 22°, 1011 hPa, windstill, bewölkt.

Tag 2 - Sa 14.05. Arrecife/ Lanzarote/ Spanien, von 10.00 bis 18.00 Uhr

Windspiel des Künstlers César Manrique
9.00 h Durchsage: Position 28°49.5'W 13°3.4N, Fuerteventura liegt in 4 sm Entfernung, wir fahren 12 Knoten, haben 600 m Wasser unter dem Kiel, 135 sm hinter uns und noch 12 sm bis Lanzarote. Um 10.00 h ist dann die Seenotrettungsübung, die immer in den ersten 24 Stunden nach Reisebeginn durchgeführt werden muß. An dieser Übung müssen selbst die Passagiere teilnehmen, die auf vorherigen Reisen mitgefahren sind. Um 11.00 h erreichen wir unser Ziel Lanzarote, nach einem frühen Mittagessen geht es für uns auf die Wanderung im Tal der 1000 Palmen und Höhlenbesichtigung der mit schönen Ton - und Lichteffekten gestalteten Cueva de los Verdes - Koordinaten: 29° 9′ 40″ N, 13° 26′ 20″ W. Die Benennung de los Verdes geht auf den Namen eines Ehepaares zurück, die hier in den Höhlengängen Zuflucht gesucht haben sollen. Das Programm ist stramm berechnet - keine Zeit für eine Erfrischungspause, wir müssen um 17.30 h  wieder an Bord sein. Für mich bedeutet das Stress, heute ist wieder Kapitäns Cocktail angesetzt. Ich hüpfe unter die Dusche und düse dann zum Friseur. Danke Dir, liebe Bine, denn wie immer war ich pünktlich fertig!! O-Ton unseres Kapitäns: "Ah, sieh' an, da sind ja 'mal ganz neue Gäste." Ich muß über den Kommentar lachen, denn wir sind ja seit dem 21.04. an Bord. Um 18.45 h geht es weiter nach Rabat/ Marokko - Entfernung 470 sm. Zum Abendessen haben wir Laetitia an unserem Tisch, wir geniessen die angeregte Unterhaltung.

Tag 3 - So 15.05. Entspannung auf See - Kurs Rabat/ Marokko
9.00 h Durchsage unseres Kapitäns: Wir haben eine Stunde Zeitunterschied zu Deutschland, befinden uns auf Position 31°34'N 10°47'W, auf dem Längengrad wie Marrakesch, Kairo, Schanghai, San Diego und Dallas. Haben ein Distanz von 221 sm hinter und eine Restdistanz bis Rabat von 255 sm vor uns. Geschwindigkeit 15 Knoten, 1000 m Wasser unter dem Kiel, Wellenhöhe 1-2 m , 21°, 20°, 1013 hPa, NW 3-4.
Um 11.00 h werden die Lektoren dieser Reise (Expedition Wissen) vorgestellt: Sir Peter Torry - Botschafter a.D und Experte für Politik, Dr. Arne Kertelhein - ihn habe ich bereits im Vorspann erwähnt, Dr. Ludolf von Wartenberg - Staatssekretär a.D und Experte für Wirtschaft sowie Prof. Dr. Heinz Schilling - Historiker und Experte für europäische Geschichte. Heute Mittag gibt es ein Austernbüfett auf dem Columbusdeck. Auf dem Tagesprogramm um 17.00 h der Vortrag von Dr. von Wartenberg "Die Entwicklung der EU zwischen Erweiterung und Vertiefung" und Laetitia singt mit der Odessey Band "Let me entertain you!" Ja, das kann sie!!

Tag 4 - Mo 16.05. Rabat/ Marokko, von 6.00 bis 14.00 Uhr

Mausoleum von Mohammed V.
Wir liegen vor Rabat/ Marokko auf Reede, ab 7.30 h werden wir mit den Tenderbooten für unseren Stadtrundgang an Land gebracht. An unserer Landstation erwarten uns schon die örtlichen Behörden. Unser Stadtführer Nasser und seine Kollegen im Bus Mohammed und Ahmed zeigen uns ihre sehr saubere und schöne Stadt. Wir können den Königspalast nur von außen besichtigen, dann fängt es an zu nieseln und wehen. Nasser sagt so etwas wie: "Wenn wir den Regen vergessen, können wir die Sehenswürdigkeiten von Rabat besser geniessen." Wir versuchen es und fahren weiter zu dem modernen Mausoleum von Mohammed V., dem unvollendeten Hassan-Turm, weiter geht es die Avenue Mohammed V. entlang. Sehen die Kasbah (Bab el Oudaïa) und die Chellah, die merinidische Totenstadt. Nasser erzählt uns, daß beim großen Erdbeben von Lissabon 1755 große Teile der Stadt völlig zerstört worden sind. Die Häuser in der Medina sind mit den typisch maurischen Schmuckornamenten verziert. Hier geht es zur Website von Rabat
Die Rückkehr mit den Tenderbooten ist ein wenig schaukelig. Um 14.00 h verlässt die Hanse die Reede vor Rabat und nimmt Kurs auf Lissabon/ Portugal - Entfernung 331 sm. Um 17.30 h gibt es einen Vortrag mit Arne "Rundum Afrika - der Weg portugiesischer Seefahrer". 12.00 h - 23°, 20°, 1016 hPa, 81%, WSW 4-5, bedeckt, SA 6:49 h, SU 19:42 h.

Tag 5 - Di 17.05. Lissabon/ Portugal, Ankunft 15.00 Uhr

9.00 h Durchsage: Position 37°47'N 9°22'W, Kurs Nord 359°, Geschwindigkeit 12 Knoten, noch 58 sm bis Lissabon, der Hafenlotse soll um 14.00 h an Bord kommen. Um 10.00 h startet der Vortrag von Sir Peter Torry "Großbritannien und Deutschland - eine komplizierte Beziehung". Der Lotse ist pünktlich, die Einfahrt wird von Arne kommentiert. Vorbei geht es am Turm von Belem und dem Seefahrerdenkmal (Padrão dos Descobrimentos). Bevor es unter der 

Hängebrücke hindurch geht, sehen wir auf Steuerbord die Christus-Statue. Die Brücke, die ursprünglich 1966 mit dem Namen Salazar - Brücke eingeweiht wurde, wurde nach der Nelkenrevolution am 25. April 1974 in Ponte 25 de Abril umbenannt. Gegen 15.00 h legen wir mit unserer kleinen Hanse neben der Aida Vita an, die wiederum neben der noch größeren Eurodam der Holland Amerika Linie liegt. Wir gehen von Bord an den beiden Kolossen vorbei. Mir gefallen so große Schiffe nicht, sie erinnern mich ein wenig vom Aussehen her an Schraubenkästen. Ab 16.00 h fahren wir per Bus auf eine Orientierungsfahrt mit langen Fotostopps an dem Hieronymus Kloster und den anderen oben genannten Sehenswürdigkeiten. Wir sehen die berühmte Straßenbahn 28 deren Original-Wagen aus den 30er Jahren innen komplett mit Holz ausgebaut sind. Nach dem Abendessen erwartet uns ein Highlight, 5 junge Künstler der Oper aus Lissabon mit dem wohlklingenden Namen Teatro Nacional de São Carlos bezaubern uns mit ihrem Gesang und Pianobegleitung. 6.00 h - 19°, 19°, 1016 hPa, 90%, SO 3-4, leicht bewölkt, SA 6:23 h, SU 20:43 h.

Tag 6 - Mi  18.05. Lissabon, Abfahrt 14.00 Uhr
Eigentlich wollten wir Lissabon noch einmal auf eigene Kappe erkunden, aber das regnerische Wetter überredet, uns an Bord zu bleiben. Wir geniessen das Barbecue und nehmen dann um 14.00 h Abschied von Lissabon - Kurs Vilagarcia in Spanien - Entfernung 277 sm. Ich bin müde und lege mich in die Koje. Am heutigen Abend gibt es folgenden Vortrag mit Arne "Santiago de Compostela - Ein Gang durch die spanische Geschichte und Hintergründe zur Wallfahrt nach Santiago", er hält diesen Vortrag wie immer mit viel Esprit. 6 .00 h - 18°, 19°, 1011 hPa, 90%, windstill, Regen, SA 6:22 h, SU 20:44.
 
Tag 7 - Do 19.05. Vilagarcía/ Spanien, von 12.00 bis 19.00 Uhr

Dumbo-Alien vor der MS Hanseatic
9.00 h Durchsage: 47°17'N 9°4'W, an Steuerbord sehen wir die spanische Küste, gegen 10.00 h kommen wir zur Ría de Arousa. Unseren Lotsen nehmen wir um 11.15 h auf und erreichen Vilagarcia um 12.00 h. Unser Kurs beträgt 12°, unsere Geschwindigkeit 13 Knoten, bis Vilagarcia sind es noch 22 sm. Wassertiefe unter dem Kiel 130 m. 

Nach dem Freigeben des Schiffes werden wir mit einer "Bimmelbahn" und einem Alien - Dumbo vom Hafen an einem botanischen Garten vorbei zur Stadtmitte gefahren. Der Ort selber spricht uns nicht wirklich an. Sehr bald fahren wir mit der Bahn zurück und werden verwundert gefragt, warum wir schon wieder an Bord wollen. Vielleicht hätten wir doch bei dem Ausflug zum Pilgerort Santiago de Compostela und zu seiner mächtigen, knapp 1.000 Jahre alten Kathedrale mitfahren sollen. Als die letzten Ausflügler zurückkehren, führen uns 3 Mädchen Tanzgruppen verschiedenen Alters ihre traditionellen Tänze vor. Dann heißt Leinen los mit Hanseatic Hymne in Richtung Bilbao/ Spanien - Entfernung 396 sm.

Tag 8 - Fr  20.05. - Entspannung auf See - Kurs Bilbao/ Spanien
Endlich wieder ein reiner Seetag. 9.00 h - 43°55'N 7°36'W, wir sind jetzt in der Biskaya, Kurs 95° und fahren mit 12 Knoten. Unsere Distanz seit Vilagarcia 185 sm, unsere Restdistanz beträgt 201 sm, wir haben 150 m Wassertiefe unter dem Kiel. 
Die Biskaya oder auch im Golf von Biskaya genannt ist bekannt für schlechtes Wetter, starke Stürme und extremen Seegang. Neptun, der Gott des Meeres scheint es aber gut mit uns zu meinen, die Schiffsbewegungen halten sich in Grenzen. Um 9.30 h hält Arne einen Vortrag "Bilbao und Belle Ile", um 11.00 h geht dann weiter mit Sir Torry "England, Deutschland & Europa". Beide sind sehr informativ. Heute gibt es großes Fischbüfett zur Mittagzeit. Am Nachmittag geht die Reihe der Vorträge weiter mit Herr von Wartenberg " Neue Herausforderungen für die EU in einer globalisierten Welt - Europa/ Asien/ USA." Ein entspannter Seetag geht zu Ende. 12.00 h - 15°, 16°, 1021 hPa, NO5, bewölkt, SA 6:20 h, SU 21:28 h.

Tag 9 - Sa 21.05. Bilbao/ Spanien, von 7.00 bis 17.00 Uhr

Guggenheim Museum

Laetitia Cropp
Pünktlich um 7.00 h erreichen wir den Hafen von Bilbao, die Hanse läuft diesen Hafen das erste Mal an. Wir wollen wieder auf Eigenregie bei schönstem Sonnenschein die Stadt erkunden. Der Bus bringt uns vom Hafen zur Elcano Straße. Über den Bahnhof gehen wir in die Altstadt genannt Casco Viejo mit den engen, malerischen  Gassen. Wir bewundern die Fassaden der Häuser und die Catedral de Santiago mit dem schönen Portal. Dann geht es weiter am Ufer des Nervion in Richtung Guggenheim Museum, davor steht Jeff Koons’ Puppy. Ich wusste zuerst nicht, was es nun sein soll - ob nun Hund-Katze-Maus? Wir schlendern weiter zur Plaza Moyua und zur Elcana Straße, wo uns der Bus wieder einsammeln soll. Welch schöne Stadt, sie ist auf jeden Fall eine Reise wert. Wieder an Bord geniessen wir um die Mittagszeit die Sonne. Um 14.30 h geht es per Bus in das Teatro Campos Eliseo, das für uns reserviert wurde. Nach einem Cocktailempfang geben Laetitia Cropp - Mezzosopran und Alexander Raytchev - Flügel in dem prachtvollen Saal ein Konzert für uns. Die alten Stilelemente des Teatro Campos Eliseo aus dem Jahre 1901 wurden mit modernen Elementen harmonisch ergänzt. Die Hanse legt um 18.00 h im Hafen von Bilbao ab - Kurs Le Palais - Entfernung 248 sm. 6.00 h - 18,5°, 17°, 1020,5 hPa, 81%, umlaufend 2, bewölkt, SA 6:43 h, SU 21:35 h. 



Tag 10 - So 22.05. Le Palais/ Belle-Île/ Frankreich, von 12.00 bis 17.00 Uhr 

9.00 h - Wir sind noch in der Biskaya - Kurs Belle Ile, 46°51'N 3°0,6'W auf der Höhe von Nantes. Unser Kurs beträgt 1° mit einer Geschwindigkeit von 12 Knoten. Geplante Ankunft 12.00 h, Restdistanz ist 34 sm. Es ist bewölkt, wir haben eine Wellenhöhe von 2 m bei Windstärke 5 aus West und 60 m Wasser unter dem Kiel. 10.00 h hält Arne wieder einen Vortrag "Guernsey und Rouen". Wir haben ein frühes Mittagessen, da der Pendelverkehr mit den Tendern zum Kai schon um 12.30 h beginnt. Wie schon die Tage davor erkunden wir den Ort alleine, auf dem Weg zur Zitadelle Vauban sehen wir in den netten Hafenkneipen relaxte Menschen, sich bei einem Glas Wein in der Sonne sitzen. Schade, daß wir schon gegessen haben, die Meeresfrüchteplatten sehen verlockend aus. Wir geniessen den Ausblick von der Zitadelle auf den Ort und folgen dann einen Weg oberhalb, der uns hinter dem Ort wieder in den Hafen führt. Nach dem Spaziergang so gegen 13.00 h haben dann leider die Geschäfte geschlossen, wie gut für unsere Geldbörse. Wir suchen uns ein Platz in einer der netten Hafenkneipen und trinken in der Sonne leichten roten Landwein. Die Rückfahrt mit dem Tender ist ein wenig schaukelig, was aber nicht am Wein liegt. Um 17.00 h Anker hoch in Richtung St. Peter Port - Entfernung 261 sm. 
Heute ist um 17.00 h Experten Talkrunde in der Explorer Lounge, nach dem Abendessen gehen wir auf das Explorer Deck und geniessen jeder eine von Mo's Schokozigarren aus dem Amazonas. Um 21.30 h gibt es noch "Bauern, Händler und Druiden - die Welt der Kelten" ein Vortrag von Arne. In der Nacht stellen wir unsere Uhren auf englische Zeit. 6.00 h - 15,5°, 17°, 1020,5 hPa, 78%, W6, bedeckt, SA 6:30 h, SU 22:00 h.

Tag 11 - Mo 23.05. Saint Peter Port/ Guernsey/ Kanalinseln  14.30 - 19.00 h

Blick vom Castle Cornet
9.00 h englische Zeit - 49°01N 3°40W, Kurs 67°, voraussichtliche Ankunft vor der Insel Guernsey 14.00 h, 12 Knoten Fahrt, 206 sm seit Belle Ile, Restdistanz 49 sm. Unsere Tiefe beträgt 100 m unter dem Kiel, wir haben Schiebewind (achterlichen Wind), NW 3-4. Die Wellenhöhe ist 3 m hoch von vorne. Diese gegenläufige Dünung ließ die Hanse ein wenig stampfen und gab mir endlich einmal wieder das Gefühl auf einem Schiff zu sein. Nach dem Mittag erreichen wir St. Peter Port, der Hafen ist wieder so klein, daß wir vor Anker liegen müssen. Per Tender geht es durch die Hafeneinfahrt, die von zwei Leuchttürmen gesäumt wird. Es sind nur wenige Gehminuten zum Stadtzentrum. Guernsey kennen wir schon von einer anderen Reise 2006, auf der wir eine Inselrundfahrt gemacht haben. Wir gehen erst zum Castle Cornet, in dem auch ein Museum ist. Als wir von dort in Richtung Stadt gehen, haben wir den frischen Wind von vorne. Nach einem kurzen Stadtbummel wollen wir zurück auf das Schiff, müssen aber warten, weil der Pendelverkehr wegen des Windes eingestellt worden ist. Nach schaukeliger Rückfahrt geniessen wir die Sonne im Windschatten des Pooldecks. Gegen 19.00 h verlassen wir unseren Ankerplatz vor der Kanalinsel in Richtung Rouen/ Frankreich - Entfernung 189 sm. 6.00 h - 12,5°, 13°, 1203,5 hPa, 80%, SW4, blauer Himmel, SA 5:17 h, 20:57 h. 

Tag 12 - Di 24.05. Rouen/ Frankreich, Ankunft 11.00 Uhr

Am frühen Morgen wurde der Hafenlotse vor Le Havre aufgenommen, danach geht es die Seine hinauf vorbei an flachen Wiesenlandschaften, Kreidefelsen und vielen wunderschönen Villen, die am Ufer stehen. Ich schaue mir das Ganze eine Weile von der Brücke an. Kurz bevor wir die Rouen erreichen, ändert sich das Bild, vorbei geht es an Industrieanlagen und Containerterminals. Dann legen wir am Kreuzfahrtterminal an, von wo uns ein Pendelbus in die Stadt bringt. Wir bewundern die schönen Fachwerkhäuser der Stadt und die Kathedrale von Rouen an, in der um 17.30 h das Orgelkonzert stattfindet. Wieder an Bord geniessen wir die Sonne auf dem Pooldeck, das ich wegen der Schwüle des Amazonas vorher kaum genutzt habe. Nachts um 1.00 h legen wir ab - Kurs Amsterdam - Entfernung 375 sm. 12.00 h - 15°, 18°, 1027 hPa, W2-3, SA 06:01 h, SU 21:44 h.

Tag 13 - Mi 25.05. Rouen, Abfahrt 1.00 Uhr, Entspannung auf See

9.00 h -  Wir befinden uns seit 5.00 h im Ärmelkanal, der Lotse verabschiedete sich um 7.00 h. Distanz seit verlassen der Seine 70 sm, unsere Position ist 49°48'N 0°24'W, Kurs 29°, 15 Knoten, 257 sm bis Amsterdam, 40 m unterm Kiel, 12°, 17°, 1029 hPa, SSW4, 1-1,5 m hohe Wellen. 10.00 h Vortrag Arne "Amsterdam und Borkum". 11.00 h es gibt die Kofferanhänger, es wird mir bewußt, daß eine lange Reise doch einmal zu Ende geht. Zum letzten Mal ist für uns auf dieser Reise der traditionelle Frühschoppen. Am Nachmittag nehmen wir eine Auszeit, da es stramm im Programm weitergeht, es ist heute auch der Farewell Abend. Die engste Stelle des Kanals erreichen wir um 16.20 h mit einer Breite von 34 km zwischen Dover und Cap Gris-Nez. Um 16.30 h findet in der Explorer noch die Expertenrunde der Lektoren statt. Beim Farewell Cocktail verrät uns Matthias die Überraschung des nächsten Tages, eine Grachtenfahrt zum Eremitage Amsterdam Museum (niederländisch Hermitage Amsterdam), in dem ein Konzert für uns veranstaltet wird. Für uns wird dort das Utrecht String Quartett spielen. 

Tag 14 - Do 26.05. Amsterdam/ Niederlande, von 8.00 bis 24.00 Uhr an der Pier
Um 8.00 h erreichen wir Amsterdam, wie immer erkunden wir die Stadt auf eigene Faust. Ich wundere mich über die Kippen, die überall herumliegen. Für mich ist Amsterdam der größte Aschenbecher der Welt.
Um 11.00 h sind wir schon zurück auf dem Schiff, wir sind wohl direkt durch das Rotlichtviertel gelaufen. Als man uns bei der Rückkehr fragt, wie es war, sage ich nur: St. Pauli ist schöner, was zu herzhaftem Gelächter führt. Die Grachtenfahrt um 16.45 h besänftigt mich dann ein wenig trotz des "grauen" Wetters, als dann das Streichquartett spielt, ist mein Weltfrieden wieder hergestellt. Welche Virtuosen auf ihren Instrumenten, selbst mein Mann ist begeistert. Um 23.00 h nehmen wir dann Kurs auf Borkum - Entfernung 142 sm. Ich schaue mir das Ein - und Auslaufen der Schleuse an, ich werde wach, weil der Kapitän Fahrt 'rausnimmt. 6.00 h - 14°, 12°, 1007 hPa, SO3, bedeckt, SA 6:24 h, SU 22:04 h.

Tag 15 - Fr 27.05. eigentlich geplant Borkum, von 12.00 bis 18.00 Uhr 
9.00 h Durchsage des Kapitäns zum letzten Mal auf dieser Reise: Position 53°85'N 5°26,9'O, 23.00 h pünktlich Amsterdam verlassen, um 2.30 h Verlassen der Schleuse. Es sind 37 km zu den westfriesischen Inseln, auch hier gibt es ein Verkehrstrennungsgebiet wie im Ärmelkanal. (Zur Info - sie befinden sich z.B. in der Mitte des Englischen Kanals oder in der deutschen Bucht in mehreren Meilen Abstand zur Küstenlinie). 71°, 15 Knoten, 86 sm seit der Lotse von Bord ist. 25 m unter dem Kiel, 12°, 13°, 1007 hPa, WNW 6-7, 2,5 m hohe Wellen. Eben dieser Wind und die Wellen verhindern unsere Anlandung auf Borkum mit den Tenderbooten. Neuer Kurs wird Richtung Hamburger Hafen - Ankunft 22.00 h.
Um 11.50 h treffen wir auf ein Hapag Lloyd Containerschiff, die Budapest Express zurück von einer 12 - wöchigen Asientour. Am Nachmittag geht es dann Elbeaufwärts, um 15.00 h nehmen wir den Elbelotsen auf. Um 22.00 h legen wir am Grassbrook Terminal an, dort winken uns einige Crewmitglieder und Bekannte von der Pier zu. Unsere Koffer sind gepackt, wir könnten heute schon von Bord gehen, aber entscheiden uns für den morgigen Tag wie geplant. Ich möchte den letzten Abend und die letzte Nacht an Bord geniessen.

Tag 16 - Sa 28.05. Hamburg, Ausschiffung ab 8.00 h
Nach dem Frühstück heißt es dann Abschiednehmen. Wir gehen von Bord in Richtung Heimat und die Hanse zu einen 13-tägigen Werftaufenthalt bei Blohm + Voss. Ich werde sie dann auf meiner nächsten Reise in neuen "Gewändern" sehen, aber das ist eine andere Geschichte.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag
© Constanze Hoffmann am 18.06.2011

2 Kommentare:

  1. Gefahr für Lissabon?
    http://www.juskis-erdbebennews.com/2013/07/dokumentation-gefahr-fur-lissabon.html

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  2. Online Reiseführer Lissabon http://www.lissabon-reisen.com/lisbum2.htm

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