oder manchmal kommt es anders, als man denkt
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Reise 01/19 · 01.04. - 08.04.18 · 8 Tage · Berlin nach Posen (Poznan)
1. Tag 01.04.2018 Montag Berlin Spandau nach Eberswalde
Per Bahn geht es für uns zum Bahnhof Berlin-Spandau, natürlich essen wir eine Berliner Currywurst. Unsere LIBERTÉ Crew erwartet uns an ihrem Liegeplatz in der Nähe des Bahnhofs der etwa 400 – 500 m entfernt ist.
Um 12.00 h wollen wir die Leinen los machen. Kapitän Thomas ist noch einkaufen, Vater Johann, sowie der Koch Fritz und Stewardess Sabrina begrüßen uns. Wir sind heute zu elft, bis auf 2 Personen alles Wiederholer. Ein Gast ist großer Vogelfan und notiert jegliche Tiersichtung, ich lasse mich infizieren.
In der ersten Schleuse gibt es unser Mittagessen, Bohnensuppe, dann Rinderbraten mit Pilzsauce und Kartoffelknödel, anschliessend Panna Cotta.
Wir bleiben dann ein kleines Stück auf der Unteren Havel, bei der Spandauer Zitadelle passieren wir die Mündung der Spree. Nach der Schleuse beginnt der Großschifffahrtsweg Berlin - Stettin, heute nur noch Havel-Oder Wasserstraße genannt. Zunächst bildet die Havel eine Art Seenkette, später rücken die Ufer wieder dichter zusammen und wir befahren eine Mischung aus natürlicher und künstlicher Wasserstraße.
Wir passieren Oranienburg, sowie das Klinkerwerk Oranienburg fahren unter der Brücke der ehemaligen Betriebseisenbahn hindurch. Die Figuren vor dem Werk symbolisieren die Häftlinge bzw. die Arbeitssklaven aus dem KZ Sachsenhausen, die diese Großziegelei errichtet haben.
Von Juli bis September 1942 fielen hier unter dem Namen "Aktion Klinker" fast alle damaligen Rosa-Winkel-Häftlinge einer gezielten Mordaktion der SS zum Opfer. Der ehemalige Lagerälteste Harry Naujoks berichtet in seinen Erinnerungen von der Ermordung von 200 Homosexuellen und "Amtsanmaßern". 1996 wurde das gesamte Gelände unter Denkmalschutz gestellt, ein Jahr später wurde beschlossen, daß ein Geschichtspark an die frühere Nutzung des Areals erinnern soll (Quelle Wikipedia).
Wir kreuzen die Marienwerda und das erste Sicherheitstor, wir können noch die Reste des alten Tores sehen.
19.40 h alle sitzen im Salon, es ist recht still. Wir bekommen außer der Reihe kalte Platten zum Abendessen, da wir den Liegeplatz so spät erreicht haben und sitzen danach noch recht lange unten im alten Salon. Wir legen morgen früher ab statt 8.00 um 06.30 h.
Ich bin angesteckt - meine heutigen Sichtungen: Kraniche, Reiher, Kormorane, Enten, Gänse, Blässhuhn, Lachmöwe, Höckerschwäne, Nebelkrähen, Graugänse, Fasan, Biberbau ohne Biber, Biberrutschen und angenagte Bäume, und endlich doch Biber, Eisvögel, Endlich ein Reh auf einem Hügel und ein Seeadler.
Havel-Wasserstraße 1km, Havel-Oder-Wasserstraße 67 km 2 Schleusen
2.Tag 02.04.2019 Dienstag - Bei Eberswalde – Groß Neuendorf/Oder
Ablegen um 06.30 Uhr, schon vorher werden wir von dem Schwell eines polnischen Frachters geweckt. Ich habe dadurch noch easy Zeit zum Duschen. Den ersten Höhepunkt unserer Reise erleben wir im Schiffshebewerk Eberswalde-Niederfinow. Um 7.30 h machen wir im Hebewerk fest. Das neue ist immer noch nicht in Betrieb, Johann fragt sich schon, ob er das noch erleben wird. Für die Passage muss das obere Sonnendeck für ca. 3 Stunden abgebaut werden.
Im diffusem Licht |
Das am 21. März 1934 in Betrieb genommene Schiffshebewerk ist das älteste noch arbeitende Schiffshebewerk Deutschlands und hat auch den 2. Weltkrieg unbeschadet überstanden. Die alte Technik ist imposant, seit den dreißiger Jahren versieht sie störungsfrei ihren Dienst. Die Ausmaße betragen 85 m Länge und 12 m Breite. Die Betriebszeiten sind von 0.00 - 24.00 h, bei geringem Schiffsverkehr findet von 22.00 - 06.00 h keine Hebebetrieb statt, wir werden um 36 Meter abgesenkt.
Im Dezember 2007 erhielt es die von der Bundesingenieurkammer erstmals verliehene Auszeichnung Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland. Das neue Hebewerk soll das historische bis spätestens 2025 ersetzen. Der Neubau ist fertig, die Baustelle ist beeindruckend, aber es ist noch viel zu tun.
Eine beeindruckende Konstruktion |
Dann folgen wir dem uralten Verlauf eines Oderarmes, halten in Oderberg, nehmen Wasser auf am Bollwerk Oderberg und spazieren durch den kleinen verträumten Ort, der schön mit Osterdeko geschmückt ist. Steffen besucht noch das Museum, das ab 10.00 h geöffnet hat. Das Museums-Schiff zu besichtigen, schafft er leider nicht, da wir um 11.00 h weiterfahren.
Wir passieren Hohensaaten, zum Mittagessen gibt es heute Ruccola mit Ziegenkäse und Scampi mit Balsamico, Entenkeule mit Rotkraut und Kartoffelgratin, danach für die anderen selbstgemachte Schokolade mit Kirschen und Vanillesauce. Sieht lecker aus!
Dann passieren wir die Zollbrücke, hier befindet sich das Theater am Rand.
Dobry Dzień!
Ab der Schleuse verläuft die Staatsgrenze zwischen Polen und Deutschland in Flussmitte, hier sind schon beide Mobilnetze verfügbar. Bis nach Groß Neuendorf durchfahren wir ein Rastgebiet von Zugvögeln, in dem auch See-und Fischadler zu Hause sind. Unseren nächtlichen Liegeplatz erreichen wir ca. 16.40 Uhr. Johann macht einen Termin bei einem Freund namens Manfred Dannegger (Website Die Brauntöpferei), einem ehemaligen Kapitän, der aus einer Fischerfamilie stammt und jetzt Keramik nach alten Formen herstellt.
Noch vor 100 Jahren gab es das Braungeschirr in den Haushalten der Fischer, Bauern und Bürger, auch im Oderbruch und Umgebung. Die Steintöpfe - damals Pfennigwaren - waren trotzdem formschön und hatten hervorragende Gebrauchseigenschaften (Quelle Website Die Brauntöpferei).
Doch als erstes sehen wir den historischen Verladeturm im Denkmalensemble "Kultur Hafen Groß Neuendorf" und besuchen später das Restaurant Maschinenbaus. Auf dem Weg zur Töpferei machen wir einen kurzen Spaziergang durch den Ort. Herr Dannegger zeigt uns seine Werkstatt und seinen kleinen Laden und demonstriert uns sein Können, natürlich können wir nachher Ware kaufen. Wir entscheiden uns für Müslischüsseln.
Thomas hat für den heutigen Abend im Restaurant einen Tisch gebucht, das zwei 2 Schwestern betreiben, sie haben extra für uns geöffnet. Es gibt ein kalt-warmes Büfett, danach klingt der Abend wieder entspannt aus.
Sichtungen des Tages: Enten, Höckerschwäne, Bachstelze, Lachmöwen, Mäusebussard, Graugans, Zebraspringspinne, Gänsesäger, Admiral, Stockenten, Mauersegler, Kormorane, Nebelkrähe, Silbermöwe, Reiherente, Seeadler, dunkle Erdhummel, zahlreiche Kormorane, die vom Wasser aufsteigen, Baldachin-Spinne aus der Kirschblütendeko, Trauerseeschwalbe, Weißstorch, Feuerwanzen, Biene.
Havel-Oder-Wasserstraße 25 km 1 Hebewerk 1 Schleuse In Oder bei ca. 92 Oder (Odra) 32 km
3.Tag 03.04.2019 Mittwoch - Groß Neuendorf - Landsberg
Um 07.30 Uhr startet unsere Maschine, es ist der beste Wecker überhaupt. Wir geniessen die Morgenstimmung beim Ablegen und das Frühstück. Die Oder ist ein besonders ruhiger Fluss, hier sind Hast und Hektik ein Fremdwort. Uns kommt die Frederic Chopin von Niko Tours mit 80 Passagieren entgegen, sie gehörte ehemals der Dahlmann Reederei.
Um 10.00 h erreichen wir bei Küstrin (Kostrzyn) die Mündung der Warthe in die Oder. Viel ist nach dem Krieg von der alten Festungsstadt nicht übriggeblieben. Nach ein wenig Industrie an den Ufern tauchen wir wieder in die Einsamkeit ein - des Nationalparks Warthamündung.
Am frühen Abend legen wir in Landsberg-Großpolen (Gorzów Wielkopolski) an. Die neu gebaute Uferpromenade, noch im Bau, braucht keinen Vergleich mit denen deutscher Großstädten zu scheuen. Wir laufen in Richtung Stadtzentrum, dort ist ebenfalls noch Großbaustelle. Es gibt fast alles an Restaurants: Kebaphaus, Inder, Sushi, Burgerbuden etc. Wir entdecken das "Restauracja Aneri Cafe meeting & lunch (Link zur Facebookseite)", ich entdecke Carpaccio auf der Karte draußen, das klingt vielversprechend. Die Einrichtung ist gemütlich und spricht uns sehr an.
Okay, wir bekommen polnische Menükarten und können aber nur raten, was darauf steht. Der nette Kellner übersetzt uns daraufhin die Menüs in englisch. Wir sind angetan, alle Gerichte sind liebevoll mit Blüten und Sprossen angerichtet, werden mit Salat serviert und sind wirklich schmackhaft. Ein schöner Abschluss für den heutigen Tag.
Sichtungen: leider verpaßt schöner sitzender Adler, Steffen Foto, Lachmöwe, Kormorane, Stockenten, Graugänse, Mäusebussard, Höckerschwan, Nebelkrähe, Reiherente, im V ziehende Graugänse, Schilfrohrsänger, Graureiher, Flußuferläufer, Wildschwein, Gänsesäger, Blässhühnchen, Spatz, Seeadler, Kraniche, Feldsperlinge, junge Silbermöwe, Seeadler sitzend und fliegend (Fotos), Bachstelze, Kiebitz, Reh, Silbermöwe, Storch, Schellente, Silberreiher, Dohlen, Hornisse
4.Tag 04.04.2019 Donnerstag - Landsberg - Schwerin
Ich mache noch Fotos für den Tag des Löwenzahns (05.04. gefeiert in den USA, National Dandelion Day). Wir werfen einen Blick zurück auf die große Stadt mit vielen Wohnsilos aus den siebziger Jahren. Die nächste richtige Stadt ist Posen.
Große Pferdeherden und eine große Hühnerzucht freilaufender Hühner liegen auf Steuerbord. Seit gestern sehen wir auch etliche bewohnte Storchennester links und rechts an den Ufern. Am Anfang scheint die "Vögelei" wie abgerissen, dann geht es wieder Schlag auf Schlag.
Ruhig gleitet der Bug der LIBERTÉ durch das gemächlich strömende Wasser des Flusses. Nach ca. 2 Stunden erreichen wir bei Zantoch (Santok) die Mündung der Netze (Notec). Der Anleger scheint neu zu sein und für uns nicht nutzbar. So wird es nichts mit dem kleinen Spaziergang. Auf einem Hügel befindet sich ein Aussichtsturm, von dem man einen großen Teil des Netzebruches überblicken kann.
Um die Mittagszeit haben wir dann doch Sichtungen ohne Ende. Heute gibt es Couscous, wir bekommen Ruccola, dann Lammkeule, ich Huhn mit Karotten und Stampfkartoffeln. Das Dessert ist ein Traum aus Kokos und Nougat Eis.
Am Nachmittag legen wir dann in Schwerin (Skwierzyna) an. Das Stadtzentrum ist über die Brücke schnell erreicht, und direkt am Anleger befindet sich ein sehr schönes Hotel namens Dom nad Rzeka (Website) - das Haus am Fluss übersetzt. Hier hat Johann einen Tisch reserviert. Es gibt Russische Piroggen, ich probiere beim Gottfried, sie schmecken echt lecker. Wir nehmen Zander mit Reis und Sauce.
Sichtungen des Tages: Streckerspinne, Dohle, Elster, Stockenten, Ringeltaube, Weißstorch, Mäusebussard, Lachmöwe, Nebelkrähe, Fasan, Graureiher, Silberreiher, Kranich, Reh, Grünfinken, Höckerschwan, Bachstelze, Kleiber, Honigbiene, bräunliche Stinkwanze seebestattet, Schwarzmilan, Koniks (aus dem Polnischen: Pferdchen, kleines Pferd - ist eine Ponyrasse aus dem mittel- und osteuropäischen Raum - Quelle Wikipedia), Kormorane, Seeadler, Fischadler, Uferschwalbe, Kiebitze
Warthe 32 km
5.Tag 05.04.2019 Freitag - Schwerin - (Zirke geplant) - Schwerin (Skwierzyna)
Heute legen wir früher als geplant ab, um 8.00 h statt um 9.00 Uhr. In 52 Kilometern schlängelt sich die Warthe durch die Natur - ein Tag zum Entspannen, eine einmalige Flusslandschaft erwartet uns. Ab und zu liegt eine kleine Ortschaft am Ufer oder hinter dem Deich. Hier werden wir wohl keinen anderen Schiffen begegnen. Steffen sieht einen Biber und kann dessen Schwanz sehr gut erkennen.
Km 115 Kiesel Peeling, wir hängen fest, 1,70 m aber wahrscheinlich eine verschobene Sandbank. Insgesamt setzen wir drei Mal auf, um 14.10 h versuchen wir unterhalb von dem Ort Międzychód (Birnbaum) zu drehen. Alles klappt, super Manöver. Międzychód ist die Kreisstadt des Landkreises Powiat Międzychódzki in der polnischen Woiwodschaft Großpolen.
Unser Ziel Zirke (Sirakow) wird wegen Niedrigwasser gestrichen, in Poznan ist der Wasserstand alle 8 Stunden um 1 cm gesunken, beim km 124,5 fahren ein Wendemanöver. Unser nächstes Ziel ist wieder Schwerin, der Liegeplatz vom gestrigen Abend. Wir erleben Expedition pur!!
Johann reserviert wieder einen Tisch im Restaurant, ich werde heute Piroggen essen. Um 15.20 h erreichen wir wieder km 115, Captain bittet um Ruhe und läßt die LIBERTÉ sehr sanft über die Untiefe gleiten. Beim Schloss ist noch einmal eine Untiefe, aber nicht so markant und flach wie am km 115.
Johann reserviert wieder einen Tisch im Restaurant, ich werde heute Piroggen essen. Um 15.20 h erreichen wir wieder km 115, Captain bittet um Ruhe und läßt die LIBERTÉ sehr sanft über die Untiefe gleiten. Beim Schloss ist noch einmal eine Untiefe, aber nicht so markant und flach wie am km 115.
Es ziehen Wolken auf und es ist fast windstill, in der Sonne ist es so fast sommerlich warm. Um 16.20 h fallen starke drei Regentropfen vom Himmel, so daß wir später einen schönen Regenbogen haben. Gegen 18.00 h legen wir wieder am Hotel in Schwerin km 92 an, der Tisch ist reserviert. Aber vorher gibt es eine Lagebesprechung wegen der nötigen Umroutung.
Ich esse Piroggen, aber leider sind sie nicht so schön wie am Tag davor. Heute ist das Hotel stark besucht, junge Amerikaner, wir vermuten, daß eine Base in der Nähe ist. Ich gehe heute früh ins Bett und schlafe wie ein Murmeltier.
Was haben wir gesehen? Bachstelze, Stockente, Höckerschwäne, von Bibern angenagte Bäume säumen die Landschaft und Biberrutschen zeugen von der Anwesenheit der fleissigen Baumeister. Stubenfliege, Mäusebussard, Kormorane, Graureiher, Seggenrohrsänger, Stare auf einer Stromleitung und größere Schwärme, Elster, Nebelkrähen, Kranich, Zitronenfalter, Grünfinken, Steinhummel, Eisvogel, Kreuzspinne, Gartenhummel im Schiff am Anleger.
Nicht zählbare Tiere: Kuhherden, Pferde, diverse Hunde
Warthe 35,5 km hin und wieder zurück
6.Tag 06.04.2019 Samstag Schwerin (Skwierzyna) - Drawsko
Heute sind wir um 08.15 h in Schwerin losgefahren, alles steht auf Abenteuer, wie weit ist die Noteć beschiffbar, unser Plan ist bis Santok zu fahren. Beim Frühstück kommt unsere Stewardess Sabrina herunter und öffnet die Gardine, wunderschöne sehr neugierige Koniks laufen mit uns ein Stück am Ufer entlang. Zwei schwarze Kühe unterbrechen ihre Futteraufnahme nur kurz, um uns zu beäugen.
In Santok km 68 sehen wir die neuen Wasserstände und drehen wieder, auf zu den neuen Abenteuern und biegen später in die Noteć ein. Hier gibt es wieder Natur pur.
Wir kommen an der Schleuse Krzyz (Kreuz) an, dank Johanns Überredungskunst schleusen sie uns durch. Wir überlegen uns schon, wie und ab wo bzw. wann wir mit der Bahn fahren.
So erreichen wir den Ort Drawsko, Begrüßungstor Przystań YNDZEL Drawsko am Steg und haben die Möglichkeit 45 min uns die Beine zu vertreten, das nutzen Steffen und ich im strammen Marsch. Im Hafen gibt es eine Tafel, ich fotografiere sie und werde gleich durch einen QR Code auf die Website - Der Großpolen Ring Abenteuer auf dem Wasser geleitet, es ist die Attraktion für Wassertouristen.
So erreichen wir den Ort Drawsko, Begrüßungstor Przystań YNDZEL Drawsko am Steg und haben die Möglichkeit 45 min uns die Beine zu vertreten, das nutzen Steffen und ich im strammen Marsch. Im Hafen gibt es eine Tafel, ich fotografiere sie und werde gleich durch einen QR Code auf die Website - Der Großpolen Ring Abenteuer auf dem Wasser geleitet, es ist die Attraktion für Wassertouristen.
Glutrot geht die Sonne unter und zeitgleich gefühlt alle Braunkohleöfen an. Um 20.00 h gibt es ein polnisches kaltes Abendbrot. Mit einer Salami mit Meerrettich, die scharf im Abgang ist, Käse in Brotform, der warm gegessen wird, sowie Räucherkäse, eine Wurst aus dem Kessel, alles sehr lecker. Dazu gibt es Mädchenbier mit Erdbeergeschmack wie Thomas sagt.
Die Sichtungen des heutigen Tages: Höckerschwan, Graureiher, Konik, eines davon mit Kuhmuster in schwarz-weiß, Silbermöwen, Rehbock mit drei Rehen, 2 Störche kreisen am Horizont, Nebelkrähe, Biber, Graureiher, Stare, Stockenten, junger amerikanischer Marienkäfer, Mäusebussard, Kormorane, auf einer Wiese 1 Storch, Graugänse und ein Kranich, Silberreiher, Schellente, Bachstelzen, Höckerschwäne, 2 fliegende Kraniche (Bilder 2x ), Kohlmeise, großes Mausohr (Fledermaus)
Warthe und Netze (Noteć) 53 km - von der Mündung km 226 bis Wielka km 173
7.Tag 07.04.2019 Sonntag Wielka Pętla Wielkopolski - Gorzow-Wielkopolsko
Um 9.00 h startet Johann ein Drehmanöver in dem kleinen Hafen des Ortes, der auf km 173 liegt, um wie mit dem Scheusenwärter besprochen, zwischen 9.00 und 10.00 h wieder an der Schleuse Krzyz zu sein. Dort ist die Ampel auf Rot.
Der Hund Mops ist schon wach, einmal Typhon und der Schleusenwärter erscheint und schaltet die Ampel gleich auf grün. Mops ist eine Art Schäferhund in Wolfsfarben. Wir bunkern hier Wasser. Die Schleuse wird noch mit Handbetrieb betätigt. Neben der Schleuse sieht man die Wehranlage mit dem Kran darauf.
Wir dürfen die Wehranlage besichtigen, Johann sagt, weil heute Sonntag ist. Mit den Gewichten und dem Kran wird die Wassermenge geregelt. Heute gibt es den 11.00 h Sekt, um den Sonntag zu begrüßen. Um 11.20 h machen wir uns wieder auf den Weg, wir werden heruntergeschleust. Gegen 11.30 h setzen wir wieder auf und schieben ein wenig Schlagseite, daß Koch Fritz die Töpfe festhalten muss. Danach ist alles wieder frei. Heute gibt es Blumenkohl - Erbsen- Cremesuppe mit Croutons, Schweinefilet (für mich Huhn), selbst gemachten Krautsalat und Kartoffelpüree.
In Santok winken uns die Menschen freundlich zu und genießen die wärmenden Sonnenstrahlen. Links und rechts am Uferrand sehen wir zahlreiche Angler. Wir kommen wieder an der großen Hühnerzucht vorbei, auch der Ackergaul schaut wieder, wie wir vorbeifahren. Die ersten Häuser Gorzow sind zu sehen. Das Restaurant vom letzten Mal machte leider heute um 19.00 h zu, der nette Kellner empfiehlt uns eines in 50 m weiter rechts. Gepackt habe ich fast alles schon vorher, mache den Rest vorm Schlafengehen. Bin um 23.30 im Bett, als Steffen kommt, machen wir den Koffer zu.
Was sehen wir am letzten Seetag? Es startet mit einer Bachstelze, 4 Rehen, Ringeltaube und ein Spatz an der Schleuse. Natürlich ist auch Puck unsere Stubenfliege wieder mit dabei, eigentlich müßte sie ja Salonfliege heißen. Kohlmeise, Dohle, Stechmücken leider jetzt auch an Bord der LIBERTÉ, eine ist jetzt weniger. Natürlich reichlich vertreten Stockentenpärchen, Graureiher, Nebelkrähen, Elstern, Seggenrohrsänger, 22 Punkte Marienkäfer, Thomas entdeckt einen Eisvogel, Streckerspinne, Rehe, 14 Kraniche am blauen Himmel, Höckerschwäne, Konike, Teichrohrsänger, jede Menge Weißstörche, Roter Milan, Admiral, Steinhummel, Starenschwärme, Silberreiher, Mäusebussard, Kiebitze, Ringelnatter, der junge amerikanische Marienkäfer ist auch noch an Bord, Feldlerchen, Spatz.
Noteć 53 km und Warthe 13 km
8.Tag 08.04.2019 Montag - Auf Wiedersehen! Gorzow
Leider ist heute schon wieder Abreisetag. Früh geht der Wecker, wir bekommen ein früheres Frühstück. Alle anderen Gäste sind auch früher hoch. Nach dem Frühstück ist alles verstaut. Schon vor 9.00 h, der abgemachten Zeit ist der Taxifahrer da, uns kommen Zweifel, ob alles in den Wagen geht. Ein Raumwunder, kurz vor dem Bahnhof haben wir fast einen Unfall. Unser Zug fährt fast pünktlich um 09.52 h.
Die letzten Sichtungen: Krähe schwarz geler Schnabel, Nebelkrähe, Elstern, Spatzen, Stare, Stockenten, Möwen, Ringeltauben, Bachstelzen, Dohlen, Amseln, Silbermöwe, Höckerschwäne, Graugänse, Fasane, Kranich, Mäusebussard auf dem Feld, diverse Rehe links und rechts neben der Bahnstrecke
Do Widzenia!
Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag
©️ Constanze Paula Hoffmann
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