Samstag, 15. März 2014

Von Tahiti bis zur Datumsgrenze

- oder wenn ein Tag entfällt
Bildquelle - Hapag Lloyd Kreuzfahrten GmbH
  

 
So 19.01.2014         Papeete/Tahiti/Gesellschaftsinseln/Franz.-Polynesien, Abfahrt 18.00 Uhr
Wir verlassen den Hafen von Papeete und nehmen Kurs auf Bora Bora mit 2 Schleppern – eher zur Deko – Kurs Bora Bora - Entfernung 150 sm.

18.15 h Durchsage des Kapitäns: Hier spricht ihr Kapitän, ich bin Ihr Kapitän. [Aber er nennt nicht seinen Namen]. Bis Bora Bora sind es 155 sm, dazu benötigen wir eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 13 Knoten. Um 07.30 h wollen wir vor Bora Bora ankern, die Ocean Princess allerdings auch. 1011 hPa, 32°, 30°, 74%, NNO4, 2m Dünung aus West. Moorea an der Nordspitze passieren, Huaine in der Nacht, Crystal Symphony wartete auf die Pier, GSDL.

20.45 h Infomeile auf der Beletage und Kapitänsempfang in der Lounge. Dünung ist der Atem des Meeres. Die Dünung könnte uns in den nächsten Häfen Probleme machen, in beiden sind wir auf Reede, vor Rarotonga auf Anker, vor Aitutaki in Drift. Diese Westdünung wurde durch einen Taifun vor Kaledonien verursacht. [Anmerkung von mir - es ist der Wirbelsturm Ling Ling (Agaton), am Tag zuvor habe ich es im WLAN Café im App Disaster Alarm gesehen]. Kapitän: Die Umroutung hat aber nichts damit zu tun. Die Crystal Symphony wäre mit uns zur selben Zeit dort gewesen, so tauschen wir die beiden Häfen. Danach stellt er seine Offiziere vor, er scherzt, er selber kommt aus der "Hansestadt" Wuppertal und arbeitet seit 11 Jahren für die Hapag Lloyd. SA 05:40 h, SU 18:39 h, Wettertrend heiter bis wolkig, bis 27°. 

  
Mo 20.01.2014         Bora Bora/ Gesellschaftsinseln/Franz.-Polynesien, 8.00 Uhr – 18.00 Uhr auf Anker
Kokospalmen, Puderzuckerstrände, verführerische Düfte und die kristallklare Lagune lassen auf Bora Bora Südsee-Träume wahr werden.
So heißt es, aber wir sind ein wenig von der Insel enttäuscht, wahrscheinlich weil man sich vom Tony Marschall besungenen Bora Bora mehr verspricht. Nun haben wir allerdings vom Landesinneren nichts gesehen.






Wir begeben uns auf Besuch eines Unterwasserparks. Per Tender geht es zum Steg, unser Guide führt uns zu einem überdachtem mit Blättern geschmückten Boot. An Bord sind bereits der Bootsmann, der Kapitän und eine weiterer Guide. Mit viel Humor und witzigen Sprüchen vergeht die Fahrt zum Unterwasserpark auf dem Motu vorbei an verschiedenen Hotelanlagen wie im Fluge. Wir werden in einem Telefonat als 26 X Shark Food angekündigt. Dann singen die vier zur Ukulele einen bekannten Song mit verändertem Text: statt "Don’t worry, be happy - Don’t worry, Shark feedy." 
Auf dem Motu richten wir uns "häuslich" ein und gehen mit dem zweiten Guide und dem Bootsmann durch die eingezäunten Bassins. Dort schwimmen in verschiedenen Größen Schwarzflossenriffhaie und Lemonsharks, Seeschildkröten, Rochen und diverse andere Fische.
Wir schnorcheln durch das große Bassin zurück zu „unseren“ Liegen. Ich besuche die Boutique, mit so einem guten Shop habe ich nicht gerechnet, ich kaufe mir ein buntes Batikkleid. Nach einer Kokosnußshow und leckerem Obst fahren wir mit dem Boot in die andere Richtung, so daß wir die Insel einmal umrunden. Auf dem Weg zurück zum Steg kommen wir an der Bloody Mary‘s Bar vorbei. Unser Guide erzählt, daß in der Nähe ein Burger King entstehen soll

Zurück an Bord duschen wir uns, essen am Grill eine Kleinigkeit, weil wir ein wenig spät dran sind und fahren noch einmal hinüber, ich möchte Flip Flops haben. In der "Souvenirhalle" haben einige Stände ihre Waren bereits abgedeckt. Im Supermarkt finden wir bequeme Flip Flops und als wir wieder in der Halle ankommen, sind fast alle Stände zu. Den Grund sehen wir, als wir herauskommen, die Landstation der Amis ist weg. Also verlassen wir die Insel auch. 
Ich schreibe an Bord wieder eine Runde an meinem Blog. Um 18.00 h verlassen wir Bora Bora und nehmen Kurs auf Rarotonga - Entfernung 535 sm. 18.15 h Kapitän: Der Wettergott hatte Gnade mit uns, Sonne mit vereinzelten Wolken, jetzt fahren wir durch das Riff Kurs auf die Cookinseln nach Rarotonga. Die nächsten zwei Destinationen haben wir wegen der Crystal Symphony getauscht. 538 sm bis Rarotonga, 15 Knoten im Durchschnitt, so daß wir am 22.01. dort ankommen werden. 1012 hPa, 29,5°, 30°, 82%, O4, die Dünung wird von vorne kommen mit 2 m, später wird sie zunehmen, wir müssen mit einigen Schauergebieten rechnen. Heute werden bei der Welcome Show die Künstler dieser Reise vorgestellt. Wir gehen zum DJ. SA 05;50 h, SU 18:46 h, Wettertrend wechselhaft, bis 27°. 


Di 21.01.2014 Entspannung auf See
09.55 h Kapitän: 11 Monate und 3 Tage noch bis Weihnachten. Zuhause haben wir 21.00 h, unsere Position: 18°43’S 155°24,7’W – Längengrad wie Kodiak Island - östliche Aleuten. Die erste Cookinsel liegt 150 sm voraus, 21.01.1643 erreichte Abel (Janszoon) Tasman Tonga, nach ihm wurde Tasmanien benannt. Kurs 237°, 15,6 Knoten, 250 sm seit Bora Bora, Restdistanz 288 sm bis zur Nordseite Rarotongas. Schwell über 2 m Höhe, 4500 m Tiefe, 1014,5 hPa, 28°, 85%, 30°, 31° im Pool, von Kühlung mit Eiswürfel sehen wir aus energietechnischen Gründen ab. O4, GSDL. 
Thema – Der Südpazifik – Tagelang kann man hier unterwegs sein, ohne Land oder auch ein anderes Schiff zu sehen. Blau, blau, blau – wohin man sieht. Zwischen den exotisch klingenden Namen wir Mikronesien, Melanesien und auch Gesellschaftsinseln und vielen anderen Inseln dehnt sich das Wasser weit auf der unsichtbaren Trennungslinie zum Südpolarmeer auf dem 50. Breitengrad unendlich aus. Mitte des vergangenen Jahrhunderts machten sich viele Abenteurer auf die Suche nach dem sagenumwobenem "Südland", Terra Australis Incognita - ein Paradies auf Erden, fanden es aber nicht. Der berühmteste Entdecker JamesCook, dem wir die ersten See – und Landeskarten verdanken, fand dennoch viele kleine Inseln, die dem Traum des Paradieses sehr nah kommen. 


Um 10.00 h stellt unsere neue Kreuzfahrtdirektorin das Kreuzfahrt Department vor. Corinna Jarosch aus Salzburg ist auf dieser Reise dazu befördert worden. Danach gibt es einen Vortrag der Lektorin über die Cookinseln. Mittagsposition 12.15 h 19°02.560’S 155°56.280W. Das Highlight des Mittags – unser Küchenchef Tobias Schreiber mit seinen Entertainmentfähigkeiten serviert und zerlegt fachmännisch den Besuch aus den Tiefen der Südsee: Mahi Mahi, Wahoo, Blauer Marlin und Gelbflossenthunfisch in Begleitung unseres Trios 5Music. Auf dieser Reise gibt es eine Style Beraterin und einen Trainer für Selbstverteidigung, außerdem ist der alte Landarzt Christian Wolff an Bord und hält Lesungen. Ein Tanzpaar für den Wechselschritt und verschiedene Sänger unterschiedlicher Musikrichtungen. Am Abend singt Ella Endlich und ist „Meilenweit unterwegs“, bekannt aus Funk und Fernsehen, sorry, wir kennen sie allerdings nicht. Allerdings kenne ich die Melodie des Liedes, es ist von dem Märchen "Drei Nüsse für Aschenbrödel (ganzer Film)", der mittlerweile ein Kultfilm ist.


Ella Endlich "Küss Mich - Halt Mich - Lieb Mich" (in HQ) auf YouTube

Mi 22.01.2014          Rarotonga/Cookinseln, 8.00 Uhr – 18.00
Thema Rarotonga - auf der größten Cookinsel zeigt sich die Natur von fast verschwenderischer Schönheit. Für uns ungewöhnlich sieht man in den Vorgärten oft Gräber, die Einheimischen dürfen hier ihre Lieben in den heimischen Gärten begraben. Hinter den Häusern beginnen schon die Wälder, die sich bis zu den Bergen hinaufziehen. Die Cookinseln regieren sich selbst, unterstehen der englischen Krone und sind aber neuseeländischer Nationalität. Außerdem haben sie ihre eigene Münzprägung, die man außerhalb des Inselreiches nicht zurücktauschen kann. Mich fasziniert die farbenfrohe Pflanzenwelt: Flammenbäume, Hibiskus in verschiedenen Farben, Weißköpfchen Akazie, Tiare (Gardenie) und viele mehr.

07.50 h Kapitän: Entschuldigt sich wegen der Störung zu so ungewohnter Stunde. Infos wegen des Schwells, hat das Schiff auf die Backe gelegt, zu viel Wind, trotzdem gibt es eine Chance zu Ausbooten. Er muß viel manövrieren, keine Angst bitte, wenn er einmal wegfährt. Ausflüge werden normal ausgebootet. Danach Pendelverkehr jede volle Stunde von Bord, um 15 min nach von Land. Aber alles ca. Zeiten mit Bitte um Verständnis, da wir uns hier Mutter Natur anpassen müssen. Wir gehen heute um 08.30 h auf eine Bootsfahrt mit Schnorcheln in der Muri-Lagune. Auf dem Weg zur Lagune fängt unser Bus an zu stinken, wir denken erst, es sind die vor uns fahrenden Fahrzeuge. Doch dann fängt es vorne an zu rauchen, der beißende Qualm dringt auch in den Innenraum. Also alle hinaus aus dem Bus. Wir warten bis der nächste uns abholt. 


Am Anleger geht es auf ein Glasbodenboot (Captain Tamas Lagoon Cruises), das uns zur Lagune bringt. Vom Boot aus können wir schon zur Insel hinüber sehen und beginnen von dort auch unseren ersten Schnorchelgang. Wir sind begeistert von der Vielfalt der Meeresbewohner. Später auf dem Boot erfahren wir, daß es etwas weiter vom Boot eine kältere Meeresströmung gab mit schönen bunten Korallen und noch größeren Fischschwärmen. Trotzdem war es wunderschön, alle sind total begeistert. Meine Fundstücke eine Muschel und Hühnergott - ein Stein mit Loch. Die Bezeichnung Hühnergott und die Vorstellung, mit als Talisman gedeuteten entsprechenden Gegenständen das Hausgeflügel gegen böse Geister schützen zu können, stammen aus einem sehr alten slawischen Volksglauben. Im vorliegenden Fall geht es um die Abwehr des schädlichen Einflusses eines weiblichen Hausgeistes, der so genannten Kikimora


Die Tenderfahrt ist auf der Rückfahrt bewegter, der Erste ist einmal etwas zu schnell, die Welle holt über und er bekommt eine Dusche ab. Zurück an Bord – Mittagsposition 13.30 h - 21°11.670S 159°46.660W, Salzwasser abwaschen und wieder im Lido Grill auf Deck 9 Hühnchen und Salat essen. Wir gehen noch einmal an Land und schauen uns in den Souvenirshops um. Schon eine halbe Stunde früher um 18.30 h verläßt die MS Columbus Rarotonga in Richtung Aitutaki - Entfernung 142 sm. Kapitänsdurchsage: Zu Aitutaki - dort brechen die Wellen am Korallengürtel des Atolls, wir müssen mit den Tendern durch den sogenannten Kanal im Riff, den man bei mehr Seegang schlecht ausmachen kann. Unsere Distanz bis Aitutaki beträgt 142 sm, 12 Knoten. Um 7 – 7.30 h erreichen wir unsere Driftposition, 1012 hPa, 28°, 29°, 80%, OSO4, östliche Winde, Wellenhöhe 2 – 2,5 m, ab und zu Schauer. Heute Abend gibt es Swing Klassiker und beim DJ Rock’n’Roll, wir gehen aber früh auf Kabine. SA 06:15 h, SU 19:25 h, Wettertrend heiter bis wolkig, bis 26°. 

Do 23.01.2014         Aitutaki Atoll/Cookinseln, 8.00 Uhr – 18.00 Uhr auf Anker
Was für ein traumhafter Anblick, im strahlenden Türkis breitet sich die Lagune vor uns aus. Aitutaki - auch das Thema des Tages – die erste Aufzeichnung eines Europäers über die Entdeckung des Atolls stammte von Captain William Bligh der HMS Bounty aus dem Jahre 1789. Das Atoll zeigt sich oft nicht sehr einladend vom Wasser kommend, so müssen Versorgungsschiffe ab und zu warten, bis sie entladen werden können. Hier donnern die Wellen des Meeres gegen den Korallengürtel des Atolls, so daß die weiße Gischt sich deutlich vom türkisfarbenen Wasser abhebt. Der Flughafen mit der 1800 m langen Landebahn, der im Zweiten Weltkrieg von amerikanischen Truppen errichtet wurde, wird regelmäßig von der Air Rarotonga angeflogen. In den Vorgärten stehen Schilder mit „Sonntags kein Flugverkehr.“ Gegen 08.00 h erreichen wir unsere Driftposition, hier kann der Kapitän nicht ankern. Um 08.15 h eine kurze Durchsage des Kapitäns: Zum Wetter, es ist sonnig mit einigen Wolken, 27°, unserer Tenderoperation steht nicht im Wege, da sich die See ruhig verhält. Driftposition vor dem Atoll: 18°51.030’S 159°48.092’W. Wir starten den Tag um 08.30 h mit dem Ausflug Inselimpressionen von Aitutaki. Unser Guide heißt Mr. Bunna (ich bin nicht sicher, daß er so geschrieben wird). Er ist Lehrer im Ruhestand, 70 Jahre alt und lebt schon sein ganzes Leben hier auf dem Atoll. Er sagt uns, daß es länger nicht geregnet hat und wir den Regen mitgebracht hätten, er danke uns dafür. Allerdings können wir deswegen nicht an der Kultstätte, dem altertümlichen Marae von Are Karioi halten. Wir könnten zwar hinabsteigen, aber würden wegen des rutschigen Weges schlecht wieder hinaufsteigen können. Wir fahren an der ältesten Kirche Aitutakis aus dem Jahre 1828 vorbei der Cook Island Christian Church kurz CICC. 


Es geht entlang der Küstenstraße zum Ort Vaipae, dort bildet ein riesiger Banyanbaum (Ficus benghalensis / Feigenbaum) Banyan-Feige oder Bengalische Feige genannt, die Einfahrt dorthin. Er ist auch die Grenze zum angrenzenden Ort. Als wir weiterfahren gibt es einen Knall und einer unserer Zwillingsreifen platzt. Unser Fahrer und der des vor uns fahrenden Busses schauen sich die Situation an und befinden, alles ist gut, sie sind entspannt. Wir fahren an dem Flughafen vorbei, sehen auch die Anti – Sonntagsflug Schilder. Vom Flughafen geht es nach Ootu Beach in die Lagune zu einem 30 minütigen Stopp. Dort sehen wir Einsiedlerkrebse und die Schreihälse, wie ich sie nenne, Sie sehen ihn auf dem nächsten Bild.



 








Hirtenmaina oder Hirtenstar (Acridotheres tristis)

Dann umrunden wir das Atoll auf der anderen Seite und werden wieder an der Pier abgesetzt. Wir schlendern noch einmal Richtung Ort und werden schon beim ersten Stand fündig, zwei Schildkröten aus Perlmutt und eine Stoffblume in orange. Als Wechselgeld erhalten wir die für uns wichtigsten Münzen dieser Insel, die dreieckige 2$ und die 13eckige 1$ Münze. Unten auf den Foto sehen Sie die runde Variante der 1$ Münze.





In einem Shop kaufen wir noch ein Hawaiihemd und Postkarten. Auf der Rücktour mit dem Tender setzen wir kurz auf, aber es scheint alles in Ordnung zu sein. Am Nachmittag bleiben wir an Bord. Um 17.50 h meldet sich der Kapitän: Hier kann man nicht immer anlanden, als Erfrischung regnete es ab und zu. Wir lassen nun die Cookinseln hinter uns. Es sind 889 sm bis Nuku’alofa / Tonga. Wir benötigen durchschnittlich 14,5 Knoten, um gegen 7.00 h den Lotsen aufzunehmen und um 08.00 h nach 2 Seetagen dort zu sein. Wir verlieren einen Tag, da der 26.01. durch passieren der Datumsgrenze entfällt. 1011 hPa, 30°, 28°, 85%, 04-5, Dünung, vereinzelt Schauer, kein dramatisches Wetter auf der Weiterreise, GSDL.
 

Fr 24.01.2014          Seetag
09.55 h Kapitän: Unsere Position 19°29’S 163°45,3’W, Kurs Tonga, 228 sm seit Aitutaki, bis Tonga noch 661 sm. 1521 entdeckte Ferdinand Magellan zur selben Zeit weiter östlich die Puka Puka Insel. Wassertiefe 4826 m, 501 sm bis Datumsgrenze, 1012,5 hPa, 27°, 92%, 30°, OSO 4-5, Dünung 1,5 m, GSDL. 
Thema des Tages – der Magnetkompass – eines der ältesten Hilfsmittel, um den Weg sowohl auf See und auch auf Land zu bestimmen. Daß sich Magneteisensplitter in Nord- Süd Richtung drehen war in China zwischen 500 vor und 200 nach Christi bekannt. Dort entwickelte man im 11. Jahrhundert die schwimmende Kompassnadel. Stetig wurde der Kompass optimiert mit einer Windrose und Leonardo da Vinci hatte die Idee den Kompasskasten kardanisch aufzuhängen. 


   



10.00 h ein Vortrag über Tattoos, Bilder, die unter die Haut gehen. Stammeszugehörigkeit, Heldentaten, Status und Schutzgötter konnte man an den verschiedenen Körperteilen ablesen. 12.00 h Durchsage vom 1. Offizier: 23.00 h zuhause, Position - 19°38’S 164°20’W, WSW Kurs nach Nuku’alofa / Tonga. Nächstes Land auf Steuerbord in 110 sm das Palmerston Atoll, das James Cook vor 240 Jahren entdeckte. 260°, 16 Knoten, seit Aitutaki 260 sm, Restdistanz 630 sm. 4.400 m Wassertiefe, gute Sicht, 1012 hPa, 29°, 86%, 30°, OSO5, Wellen westlich 1 -1,5 m. 
Um 17.30 h liest der Schauspieler Christian Wolff "Noa Noa", den autobiografisch angehauchten Reisebericht von Paul Gauguin. Am Abend gibt es Jazz. Wir essen zu viert im Polo mit Personaltrainerin Lena und DJ Volker. Heute wird es ein langer Abend, wir feiern in Volkers Geburtstag 'rein. Die Band spielt für ihn im Martinis Club und Lena trägt die Torte hinein, toll gemacht mit zwei Plattentellern und einer großen 50 darauf. Etliche der Crew und auch der Kapitän sind zum Gratulieren gekommen. Es wird sehr früh. SA 06:33 h, SU 19:55 h.


Sa 25.01.2013         Seetag
Kapitäns Durchsage 09.55 h: 20°35,7'S 170°20,3'W, der Längengrad wie die Beringstraße. Die Datumsgrenze liegt normal auf 180°, Tonga auf 172° hat Sonderstatus. Wir erreichen die Grenze gegen ca. 19.00 h. Kurs 260°, seit Aitutaki 604 sm, Restdistanz 285 sm. Am 27.01. um 7.00 h Ankunft, eine Stunde früher, da die Crystal Symphony auch wieder dort sein wird. 1013 hPa, 27,5°, 84%, 29°, SO5, 1013 hPa, 27,5°, 29°, 84%. Um 10.00 h habe ich Training bei Lena, wir gehen erst oben auf Deck 10, aber dort ist es zu heiß auf der Matte und wir weichen auf Deck 5 aus. Dort erst eine Runde "Wackeldackel" und danach ab in den Miha Anzug. Um "mehr Spaß" zu haben, darf ich auch hier den Flexibar Stab nehmen. Wir bekommen zwei Mal einen Lachflash, warum? Das ist ein Insider. 
Thema des Tages: Die Legende vom ersten König von Tonga Aho’eitu (wiki engl.). Er war der Sohn einer normalen Frau. Als er sich nach seinem Vater erkundigte, erfuhr er, daß sein Vater ein Gott im Himmel ist. Um zu ihm zu gelangen, mußte er auf einen hohen Tao Baum steigen. Oben angekommen, traf er seinen Vater Eitumatupu’a beim Taubenfangen, der lud ihm zum Kava (Die tongaische Legende zur Kava-Zeremonie) trinken und Essen ein. Dann sollte er seine Halbbrüder kennenlernen. Die waren eifersüchtig um seine Schönheit, töteten ihn und aßen ihn, seinen Kopf aber warfen sie weg. Als der Gott eine Frau schickte, um ihm zu suchen, fand sie ihn nicht. Er ließ seine Söhne antreten und sie fingen an zu beichten. Der Kopf und einige Knochenreste wurden gefunden, in eine Schale gelegt und mit Wasser übergossen. Dazu kamen die Blätter der Nonufiafia Pflanze (wiki engl.) (Wasserapfel- Syzygium malaccense) und nach einiger Zeit erwachte Aho’eitu wieder zum Leben, der Gott ernannte ihm zum ersten König von Tonga und seine Söhne wurden seine Diener. 
10.00 h Vortrag: Tonga, das "stattliche" Königreich. Eine im Jahre 1875 nach der Verfassung konstitutionelle Erbmonarchie, der einzige Staat in Ozeanien, der nicht von Europäern kolonialisiert wurde. 
Was ist sonst noch los? Tanz, Farbberatung, Shuffleboard, Bingo etc. 16.00 h Durchsage: WSW Kurs, Crystal Symphony an Backbord, 260°, 13,4 Knoten, 685 sm bereits hinter uns, Restdistanz 204 sm. 5300 m Wassertiefe, 1011 hPa. 18.12 h überqueren wir die Datumsgrenze im Albert Ballin Restaurant und schwubs ist es der 26.01. Wir gehen früh ins Bett. SA 07:04 h, SU 20:04 h.


So 26.01.2014         Entspannung auf See, Passieren der Datumsgrenze – der Tag entfällt
Der verlorene Tag, so wäre er gewesen – ein Joke der Crew. Jeden morgen stehen auch die Positionen der anderen Schiffe der Flotte auf dem Programm. Heute lesen wir MS Europa ist im Takatukaland, die Europa 2 in Nimmerland, MS Bremen in Mittelerde und die Hanse in Atlantis
Thema – 26. Januar existiert hier an Bord nicht – warum? Grund ist die Datumsgrenze. 
Frühaufsteher Frühstück – bleiben Sie gefälligst im Bett, sie haben schließlich Urlaub. 8.00 h Eiersuchen in der Legebatterie auf Deck 2. Hula Hoop mit den Poolnudeln. Kaviar satt, bringen Sie Ihre Löffel mit. Haie füttern, bitte Haifutter und Schaufel mitbringen. Farbberatung – unsere Matrosen wissen, welche Farbe am besten deckt, ein Farbeimer kostet 39,00 €. Und vieles mehr - sehr lustig gemacht! Wichtig, das fehlende Schnitzel, wichtig für die Crew, die ihre Wochen nach Schnitzeln zählt. 7 Schnitzel = 7 Wochen, da es jeden Sonntag für sie Schnitzel gibt. Der Sonntag fehlt, also folglich 6 Schnitzel = 7 Wochen, jetzt geht die Rechnung nicht mehr auf!


Die aktuelle Datumsgrenze auf dem oder nahe beim 180. Längengrad. Die erhebliche Ausbuchtung nach Osten südlich des Äquators hat der Inselstaat Kiribati 1994 vorgenommen. Stand: 30. Dezember 2011 - Quelle Wikipedia

Die Datumsgrenze verläuft zwischen den beiden Polen der Erde durch den Pazifischen Ozean in der Nähe des 180. Längengrads. Wer die Datumsgrenze passiert, kommt in eine Zone mit einem anderen Kalenderdatum: Überquert man die Datumsgrenze mit Ostkurs, gelangt man in den vorangegangenen, bei umgekehrter Richtung in den nächsten Kalendertag. Die Bewohner beidseits der Datumsgrenze haben nicht das gleiche Kalenderdatum. Dieses ist auf der westlichen um einen Kalendertag höher als auf der östlichen Seite.

Die Notwendigkeit der Datumsgrenze -  Das Datum wechselt immer (einmal) an dem Meridian, wo es gerade 24:00/00:00 Uhr ist (Mitternachtslinie). Dieser „natürliche“ (erste) Datumswechsel wandert mit dem Gegenpunkt der Sonne einmal pro Tag um die Erde herum. Zwangsläufig muss es einen zweiten Datumswechsel geben, damit die Erde in zwei Bereiche mit dem alten (gestern bzw. heute bzw. ...) und dem neuen Datum (heute bzw. morgen bzw. ...) aufgeteilt werden kann (siehe zwei nebenstehende Skizzen). Dieser andere Datumswechsel findet per Konvention an der Datumsgrenze statt, die etwa am 180. Längengrad liegt. Lesen Sie mehr darüber auf Wikipedia.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag  
und geniessen Sie das Leben!

©Constanze Hoffmann  



















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