Dienstag, 23. Dezember 2014

Kapverden Teil 2

- Sand, Koralle und Himmelsfeuer
Sal Rei Impressionen

Weiter geht es mit meinem verspäteten Kapverden Bericht:




So 19.10.2014 Sal Rei / Boavista
Um 08.15 h ankern wir vor der Insel Boavista zu dt. "Schöne Aussicht" hält nicht, was der Name verspricht, der starke Schwell läßt die Hanse mächtig dümpeln. Wir sehen, wie sich am Strand die Wellen brechen. Um 08.30 h meldet Kapitän Natke, daß eine Ausbootung nicht zu verantworten ist. Wir gegeben uns auf die Suche nach einem geeigneteren Ankerplatz, laut unserer Agenten liegt einer in 3 sm Entfernung. Mit dem Tender erkundet unser Expeditionsteam die Verhältnisse an Land. Die Landausflüge werden auf den Nachmittag verschoben, nach dem Mittag startet die Ausbootung per Zodiacs. Wahnsinniger Schwell und ich sehe zwei ältere Gäste barfuß ins Boot steigen. Der Herr fällt und verletzt sich am Bein. Wir können uns ein wenig die Beine vertreten, und uns einen kleinen Eindruck der Stadt machen, die Jeeps für die Ausflüge stehen schon in Reih und Glied.
Es sind noch gar nicht alle Gäste an Land, da heißt es Abbruch! Wir steigen gleich in das letzte anlegende Zodiac. Die Gäste dieses Bootes dürfen sich noch kurz die Beine vertreten, einige der Gäste bleiben gleich darin sitzen. Beim Ausbooten kam ich ja noch trocken ins Boot, aber beim Aussteigen stehe bis zur Hüfte im Wasser, die armen Deck Boys aber zum Teil bis zum Hals. Es war nachher richtig gefährlich. Um 15.11 h meldet sich der Kapitän von der Brücke, er plane eine ca. 3- stündige Umrundung der Insel in einem Abstand von 3 sm. Danach nehmen wir Kurs auf die Insel Brava in 135 sm Entfernung, Ankunft um 07.00 h am nächsten Morgen. Ich nutze die Zeit um Mails zuschreiben und mein Logbuch zu aktualisieren. Um 17.00 h findet Oles 3. Teil des Portugiesisch Kurses statt. Um 18.30 h erfahren wir, daß wir einen neuen Kurs nehmen und unser Ziel so um 08.00 h erreichen werden. Wir passieren dabei einige Inseln, die wir schon kennengelernt haben.
Am Abend geben die Pianistin Stephanie Knauer und die Sängerin Lisa Ohm ein Konzert mit Werken von Bach, Burgmeister und Beethoven mit Verstärkung zweier Gäste, einem Herrn mit Gesang und unserem jungen Gast Konstantin am Piano. Wetterdaten 6.00 h: 24°, 25°, 1015 hPa, 88%, NNO4, bewölkt, SA 06:24 h, SU 18:08 h. 

20.10. Furna / Insel Brava / Ilhas de Sotavento – Inseln unter dem Wind 7.00 -18.00 h (Anker)
Mit Brava empfängt Sie die blumenreichste Insel der Kapverden. Ihr Hafen Furna wurde in einem überfluteten Vulkankrater angelegt, geschützt von hohen Felswänden. Spektakuläre Ausblicke über Landschaft und Meer sind Ihnen gewiss bei der Wanderung im Fajã de Água, auf der es immer wieder fantastische Ausblicke auf den Atlantischen Ozean gibt [Quelle Hapag Lloyd]. Klingt gut, wir haben uns dafür entschieden.

Pünktlich erreichen wir Furna, müssen aber wieder einmal auf die Behörden warten. Bei der Wanderung sind auch unser Kapitän und Ole mit von der Partie, es geht von Vila Nova zur Traumbucht hinab. Unsere Minivans stehen bereit, mit einigen Fotostopps erreichen wir nach ca. 1 Stunde den Ort Vila Nova Sintra, der als einer der schönsten Orte der Insel gilt. Von dem auf einem Felsvorsprung liegenden Ort Rodela Baixo starten wir unsere Wanderung. Rutschiges Geröll und steile Serpentinen machen die Sache nicht ganz einfach. Steffen, Kapitän, Roswitha, eine Passagierin, die wir schon länger kennen und ich legen ein gutes Tempo vor. Wir müssen öfter 'mal warten, bis alle Wanderer wieder zusammen sind, aber können so die wundervolle Aussicht auf den Atlantik intensiv geniessen (siehe Foto über dem Absatz). 

Unser Weg hinab in die Bucht führt uns an emporragenden Felswänden und tief abfallenden Tälern, an Farmen, Felder und Nutzvieh vorbei. Einmal dürfen wir sogar eine Abkürzung durch den Innenhof einer Farm nehmen. Wir erreichen Faja d'Agua mit Verspätung gegen um 14.00 h. Am Schiff sind um 14.30 h statt 13.00 h und werden gleich in das Bistro gelotst zum Essen. Alle Touren finden am Nachmittag noch aber früher als geplant statt. Um 18.15 h informiert uns Kapitän Natke, daß wir in der Bucht bis zum nächsten Morgen liegen bleiben, da die Insel Fogo nur 16 sm auf Steuerbord entfernt liegt. Wir werden um 05.30 h starten, so daß wir um 07.00 h unser Ziel erreichen werden. Um 18.30 h findet Repeater-Cocktail statt. Wir haben 50 Erstfahrer hier auf der Hanse und 90 Wiederholer. Hier auf der Hanseatic werden die sogenannten Repeater folgenderweise geehrt: 3 Reisen = Silbernadel, 6 Reisen = Goldnadel, 12 Reisen = Brilliantnadel, 25 Reisen = Silberteller, 50 Reisen = Rubinnadel. Insgesamt wurden bis zu diesem Zeitpunkt schon mehr als 7200 Nadeln überreicht, die Brilliant 459 x, Silberteller 48 x und die Rubinnadel, für uns unerreichbar, immerhin schon 8x. Wetterdaten 6.00 h: 24°, 26°, 1015 hPa, 80%, NO4, heiter bis wolkig, SA 06:31 h, SU 18:16 h.  

Baobabbaum auf Fogo

Die 21.10.2014 Ponta de Vale de Cavaleiros / Fogo 7.00 - 18.00 h (Anker)
Fogo heißt Feuer. Und dieser Name verrät, was die Insel im Sotavento mit ihren rund 40.000 Einwohnern ist: ein Vulkan. Mit seinen 2829 Metern bestimmt der Vulkanberg Pico de Fogo als höchste Erhebung der Kapverden das landschaftliche Bild der Insel. Wir entscheiden uns für Stadtrundgang bzw. -fahrt durch Sao Filipe mit seinen hübschen Kolonialhäusern, hätten uns bestimmt anders entschieden, wenn wir gewusst hätten, was einen Monat später passieren würde. Ich habe eine Auflistung interessanter Links zum Vulkanausbruch des Pico de Fogos zusammengestellt:
 
Kinder der Insel Fogo
Die Insel Fogo ist für unseren Vulkanologen Chris der Höhepunkt der Reise. Wir entschließen uns leider für die Ausfahrt, Thema: Das ursprüngliche Salinas. Mit Minibussen geht es zum ältesten Baobab Baum, zur ältesten Kirche Fogos in Sao Lourenco mit dem typischen Friedhof. Anschließend fahren wir in die Berge in tiefhängende Wolken und schauen uns Kaffeepflanzen, Kongobohnen und andere Nutzpflanzen an. Wir dürfen verschiedene Bohnen probieren. 

Das Fischerdörfchen Salinas am schwarzen Lavastrand
Wir fahren weiter zu dem Fischerörtchen Salinas, bizarre Felsformationen  am schwarzen Lavastrand mit den bunten Fischerbooten sind schön anzusehen. Allerdings ist so starker Wellengang, dass die Fischer nicht hinaus gefahren sind und so leider nicht der gewohnte Trubel in den Fischhallen herrscht. Ebenso kann man nicht in den Naturschwimmbecken baden. Gerti verkürzt unsern Aufenthalt hier und wir haben so noch Zeit für den Ort Sao Filipe. Beim Recap/Precap erfahren wir, daß wir Dakar nicht anlaufen, Steffen und ich wären eh nicht von Bord gegangen. Die Ausflugskarten haben wir gleich am Anfang zurückgegeben. Die neuen Ebola Bestimmungen hätten uns mit der Hanse vor Südamerika nicht anlegen lassen, erst einmal 21 Tage vor Anker in Quarantäne. Sie chartern eine Air Berlin Maschine und die Gäste müssen einen Tag vorher los. Die abreisenden Gäste sind zufrieden, einige mit Nachprogramm natürlich nicht. Ich habe vergessen, die Wetterdaten zu notieren, so gibt es nur SA 6:31 h, SU 18:15 h.

Dritter Teil mit Atlantiküberquerung folgt 

Ich wünsche Ihnen ein schönes Weihnachtsfest
© Constanze Hoffmann  



 

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