Freitag, 5. Juni 2015

Rund um Südamerika in 76 Tagen mit der Europa 2 - Teil 5

- von Salvador nach Miami 
Seekarte fotografiert und bearbeitet von unserem Bordfotografen Huy

Der letzte Teil der Südamerika-Umrundung beginnt, wir arbeiten uns die Brasilianische Küste hoch durch die Karibik zu unseren Einstiegshafen. Das Motto dieser Route lautet: Brasilianische Samba und karibische Klänge. Was erwartet uns auf dieser Reise? Ein großer Künstler hautnah: Für zwei exklusive Konzerte kommt der Ausnahmekünstler und Hip-Hop-Star Max Herre an Bord mit dabei seine Band, bekannt seit 1990 aus den Zeiten von "Freundeskreis", mit dabei drei seiner engsten Weggefährten: Afrob, Megaloh und als Special Guest Joy Denalane
Außerdem gibt es einen südamerikanischen Tanzworkshop mit Samba, Merengue, Salsa, eine Diskussionsrunde mit Sabine Christiansen - Talk 2 Christiansen und es heißt Ring frei: Boxen mit Regina Halmich und Sven Ottke.
Unzählige Wünsche hängen an den Gitterstäben der  
Nosso Senhor do Bonfirm Kirche

So 01.03.2015         Salvador/Brasilien, Port de Salvador Warehouse 2, 6.00 - 19.00 Uhr, 12°58.223'S 38°30.850'W 
Unser Bus startet heute um 08.30 h an der Pier, wir machen einen kombinierten Stadtrundgang bzw. Rundfahrt. Wir fahren vom Hafen direkt in die Altstadt. Vom Muncipal Platz geht es zum Lacerda Aufzug, der die Ober – und Unterstadt verbindet, nach dem Erbauer Unternehmer Antônio Lacerda benannt, allerdings fahren wir nicht damit. Wir besichtigen die barocke Kathedrale von 1672 im alten Pelourinho Distrikt. Der Largo de Pelourinho ist kultureller und touristischer Mittelpunkt der Stadt. Besonders schön ist die Sao- Francisco Kirche aus der Kolonialzeit, 1686 erbaut, mit einer der größten Sammlungen von Blaufliesengemälden (Azulejos), die in Portugal hergestellt wurden und ein Geschenk des Königs von Portugal, Johanns III., sind. Überall sehen wir Frauen in den typischen, ausladenden Bahia-Trachten, die sich für Geld gerne mit Touristen ablichten lassen.
Als wir die Nosso Senhor do Bonfirm Kirche erreichen, fängt es an zu gießen. Die Pilger stehen bis draußen, um dem Gottesdienst zu lauschen. Uns werden bunte Bändchen angeboten. Diese bunten Bändchen, die sogenannten Fitinhas, die an die Gitter der berühmtesten Pilgerkirche von Salvador da Bahía gebunden werden und der melodische Gesang, hellen meine Stimmung auf. Unsere Guides erklären uns die Anwendung der farbenfrohen Bändchen, allerdings sind sie sich nicht ganz einig den Farben die passenden Göttern.
  
Untersalvadorconvention.com.br finden Sie ausführlichere Erklärungen dazu (in Englisch), hier eine Kurzversion:
Man nimmt eine Fitinha, sucht sich dabei eine Farbe aus und geht zum Gitter vor der Kirche. Dort knotet man das Band mit drei Knoten für drei Wünsche an. Man muss das andächtig machen, damit sich die Wünsche auch erfüllen. Diese Fitinhas, die bunten Stoffbändchen, verkörpern die Orixás, die afrikanischen Götter, die in Salvador da Bahía allgegenwärtig sind. Rosa, Rot, lila, weiß, grün, neongrün, gelb, blau, türkis und orange sind die Farben der Bänder. Die Orixá Statuen von Tati Moreno im künstlich angelegten Dique do Tororo See haben die ebenfalls die Farben. 

Vier der Orixá Statuen von Tati Moreno im künstlich angelegten Dique do Tororo See
Außerdem sehen wir den Leuchtturm Barra am Eingang der Baía de Todos os Santos (Allerheiligenbucht), den Dique de Tororo, der ein schöner Ruhepol in Salvador. Auf dem Weg zurück zum Schiff sehen wir die großen Figuren der Götter, der Ori , in dem künstlich angelegten Dique do Tororo See stehen vor dem Stadion Arena Castelão, einem Spielort der FIFA Weltmeisterschaft von 2014.

Zur Mittagszeit sind wir wieder an Bord. Wir essen im Yachtclub und geniessen den restlichen Tag das Bordleben. Kapitän van Zwamen geht in den Urlaub und gibt sein Kommando an Kapitän Ulf Wolter ab, den wir von der MS Hanseatic kennen. Ab 16.00h kommen die neuen Gäste und um 18.00 h findet wie immer die Sicherheitsübung statt. Auch am Abend gehen wir in den Yachtclub. Um 19.30 h Durchsage von Kapitän Wolter: Wir segeln mit Kurs N, 404°, Recife erreichen wir am 03.03., um 07.00 h gehen wir längsseits. Ich erwarte eine ruhige See mit einer leichten Brise aus O. Wettertrend: sonnig, um 28°, SA 05:36 h, SU 17:56 h, Etappe nach Recife / Brasilien: 404 sm. 

Sushi Traum- Erwin - You made my day! Salamat!
Mo 02.03.2015         Entspannung auf See
Ein entspannter Seetag steht an, ich habe mich wieder zu miha angemeldet, um 11.45 h starten wir. Highlight ist der Vortrag von Tilman über "Sonne, Strand und koloniales Erbe – Recife und Fortaleza". Die Durchsage vom Kapitän ertönt um 12.30 h durch das Schiff: Unsere Position ist 10°55'S 38°24'W, 28°, 30,5°, O4, 77%, 1015 hPa, 1 m Welle, 199 sm Restdistanz, Kurs 45°, Wind 3-4, in 20 sm brasilianische Küste, um 6.00 h morgen früh Aufnahme des Lotsen. 
Um 15.00 h haben wir eine Stunde beim Golftrainer. Wir essen heute im Sakura und haben uns einen Platz am Tresen reserviert, unser Sushi Koch Erwin zaubert, was das Zeug hält. Um 21.15 h stellen sich wieder die Abteilungen auf dem Weg zum Theater auf Deck 4 vor. Ab 22.00 h begrüßt uns Kapitän Wolter im Theater und stellt seine engsten Mitarbeiter vor. Danach gibt es die Show "Dreamcatcher", wir gehen anschließend in "unsere" Sansibar, wo zu unserer Freude ab heute unser Lieblings DJ auflegt – Volker Hug, den wir auf der Columbus 2 kennen und lieben gelernt haben. SA 05:28 h, SU 17:47 h. 



Di 03.03.2015          Recife/Brasilien, 7.00 – 19.00 Uhr, Recife Port, Berth 2, 08°03.024'S 34°52.083'W 
Bis ins 17. Jh. war Recife lediglich der Hafen von Olinda, die zum Weltkulturerbe gehört. Die Gegend von Recife (Website der Stadt) wurde 1537 von den Portugiesen besiedelt. Der Name "Recife" ist eine Anspielung auf die Felsenriffe, die die Strände der Stadt schützen. Recife ist als das "Venedig Brasiliens" bekannt, die Flüsse Beberibe und Capibaribe verzweigen sich zu einem Labyrinth. Recife, ein Ort in dem bunte Kachelfassaden, klassizistische Palacios und holländische Giebeldächer von der bewegten Zeit als Kolonialstadt erzählen. Erst als die Holländer hier an landeten, entwickelte sich der Ort zu einer Hauptstadt.

Skulpturenpark des Francisco Brennand
Wir geniessen das Bordleben und unsere Veranda am Vormittag, da für uns am Nachmittag ein Besuch bei einer Cachaca Destillerie (Website)und eine Bootsfahrt auf dem Programm stehen. Mit dem Bus fahren wir zuerst in die Destillerie, dort wird uns die Herstellung des bekannten Zuckerrohrschnapses – Cachaca erklärt. Wir besichtigen die Anlage und dürfen nachher verschiedene Produkte probieren, außerdem wird uns ein "Caipi" kreiert. Danach bringt uns der Bus zur Bootsanlegestelle, von wo wir unsere Tour durch die Kanäle Recifes starten vorbei an den Palacios. Wir sehen die prächtigen Bauten am Marco Zero und den Skulpturenpark des Francisco Brennand (hier geht es zur Website Brennands) - Brennand auch bei Facebook. Bei schöner Abendstimmung geht unser Bootstrip dann zu Ende. Wir lassen den Abend in der Sansibar Motto heute "Party do Brazil" ausklingen. Alternativ hätten wir die Lars Redlich Show besuchen können: "Lars but not least". Wettertrend: sonnig, um 28°, SA 05:24 h, SU 17:38 h, Etappe nach Fortaleza / Brasilien: 408 sm. 

Mi 04.03.2015          Entspannung auf See 
Wieder ein Seetag, heute ist die Brücke wieder von 09.00 – 11.00 h und 14.00 – 17.30 h für die Passagiere zu gängig. Wir gehen um 11.00 h zum Golfen an den Simulator und essen mittags Sushi. Kapitän Wolter hält uns mit seinen nautischen Informationen auf dem neuesten Stand: 1013 hPa, 30°, 31° Wassertemperatur, 69% Luftfeuchtigkeit, SO4, See 3, 199 sm seit Recife. Um 15.00 h nehme ich Personaltraining, wir gehen auf das Pooldeck außen an der Reling im Schatten. Gute Vorbereitung auf das heutige Boxtraining mit Regina Halmich (Website) und Sven Ottke (Website), das um 17.30 h auf Deck 9 startet. Es ist schweißtreibend, macht viel Spaß und das liegt nicht nur an den Außentemperaturen. Regina und Sven sind super locker drauf. Abends essen wir im Elements und gehen ins Theater dort singt Lily Dahab mit ihrer Show "Pasion del Sur – Passion des Südens", danach führt unser Weg uns wie so oft in die Sansibar. SA 05:40 h, SU 17:50 h.


Do 05.03.2015         Fortaleza/Brasilien, Fortaleza Port, Berth No. 104 (A4), 03°42.522'S 38°28.447'W, 7.00 – 21.00 Uhr 
Unsere heutige Stadtrundfahrt bzw. –Rundgang durch Fortaleza vormittags führt an den Futuro Beach, Portugal Platz und Mausoleum, zum Mercado Central, zum Teatro Jose de Alencar und durch Drago do Mar, sowie zum Stadion Castelao. So jedenfalls stellt unser schlecht deutsch sprechender Guide uns die geplante Route vor. Er stottert sich einen zusammen und auch von dem Begleiter vom Schiff gibt es null Info. Wir fahren endlos, landen dann beim Stadion und müssen dort lange warten, da etliche Gruppen noch vor uns dran sind. Die Stimmung kippt, weil wir nicht damit gerechnet haben, daß wir uns das Stadion von innen anschauen müssen. Zufällig bekommen wir mit, daß der Guide sehr gut Englisch spricht und so bekommen wir auch endlich Informationen. Auch in diesem Stadion "Estádio Plácido Aderaldo Castelo" wurden Spiele der Fußball Weltmeisterschaft 2014 ausgetragen. 

 
Anschließend fahren wir zum Theatro José de Alencar (engl.), offiziell im Juni 1910 eröffnet, der Anblick besänftigt uns wieder. Obwohl es zurzeit renoviert wird, kann man seinen ehemaligen Glanz erahnen. Wir bestaunen die vielfältige Architektur, der Konzertsaal im Jugendstil über drei Etagen umfasst 800 Sitzplätze. Der Komplex hat auch Theatersaal mit 120 Sitzplätzen. Anschließend gehen wir zur mehrstöckigen Markthalle "Mercado Central", die im vorigen Jahrhundert als Gefängnis genutzt wurde. Hier wird so alles verkauft wird, was man nicht braucht. Wir besichtigen die Kathedrale São José mit seinen schönen Mosaikfenstern. Wir spazieren durch das Centro Cultural Dragão do Mar de Arte e Cultura, das kulturelle Zentrum der Stadt, das dortige Museum sowie die anderen Lokalitäten sind geschlossen, allerdings gibt es ein großes hübsches buntes Mosaikbild am Ausgang und einen Blick auf bunte malerische Häuschen. Dann fahren wir wieder zum Schiff zurück. Am Nachmittag sehen wir noch einige Tümmler, die sich im Wasser vergnügen. Die Kapitänsdurchsage zum Auslaufen um 21.00 h: Pünktlich verlassen wir den Hafen von Fortaleza, Distanz bis São Luís sind 421 sm, das wir am 07.03. erreichen werden. Ich erwarte ruhige See, leichten Schwell, gutes Wetter, Wind aus NO, sowie NO Dünung und ab und zu tropische Schauer. Heute Abend findet wieder eine Poolparty statt. Wettertrend: bewölkt, 29°, Regenschauer möglich, SA 05:40 h, SU 17:50 h, Etappe nach São Luís (Maranhão) / Brasilien: 421 sm. 
Tropische Deko für die Poolparty
Fr 06.03.2015          Entspannung auf See 
Entspanntes Frühstück in der Sansibar, um 10.00 stoppt die Europa 2, 40 sm vor der brasilianischen Küste. Es liegen einige Fischer auf Lee und unsere Crew wird versuchen, bei ihnen frischen Fisch zu organisieren. Ich notiere die Position 2°07.667'S 0.40°39.272'W. Um 12.00 h kommt die Durchsage vom Kapitän. Das "Fishing" was successful – 130 kg Fisch. Die fünf Fischer sind schon 12 Tage auf See und das nur unter Segeln. Unsere Position ist 2°07'S, 127 sm bis zum Äquator, dieselbe Längenbreite wie Nairobi. 40°48'W Breitengrad wie Rio de Janeiro, NO 2-3, bedeckt, 1012 hPa, 75%, 30°Luft, 29° Wasser.

Der Fisch wird an Bord untersucht, alles im grünen Bereich. Um 14.00 h gehen wir für eine Stunde Golfen, danach nehme um 15.30 h eine miha bodytec Stunde. Das ist auch gut so, denn der Hotelmanager hat uns zum Essen ins Tarragon eingeladen mit 2 anderen "Umrundern", wir genießen den geselligen Abend. Den Abend lassen wir im Herrenzimmer ausklingen. Sa 05:51 h, SU 18:02 h. 

Sa 07.03.2015         Ilha do Maranhão/São Luís/Brasilien, Porto do Itaqui, 7.00 – 14.30 Uhr, 02°35.039'S 44°22.128'W 
Maranhão im Nordosten Brasiliens gelegen ist ein Bundesland mit Geschichte und einer wunderschönen wechselhaften Natur, Mangrovenwälder bzw. Sanddünen an der Küste und Steppe im Sertão. São Luís wurde 1612 von den Franzosen gegründet, sie bauten in dem noch nicht von den Portugiesen eroberten Land ein Fort. Allerdings gelangte dieses nach einem einjährigen Kampf bereits in die Hände der Portugiesen. Kurz abgelöst von den Holländern, bevor die Portugiesen letztlich 1664 nicht nur dort, sondern in ganz Brasilien wieder die Oberhand erlangte. 






Das historische kopfsteingepflasterte denkmalgeschützte Zentrum mit seinen engen Gassen beherbergt Museen, Galerien und Kunsthandwerksgeschäfte. Wir haben den 10.00 h Shuttlebus gebucht, um das im "Centro Historico" im Kolonialstil zu erkunden, dessen Gassen im Schachbrettmuster angeordnet sind. Das Wetter und der erste Eindruck sind nicht allzu einladend, einige Gäste fahren mit dem Bus gleich wieder zurück zum Schiff genau wie die Gäste der 9.00 h Gruppe. Wir haben uns mit Schirmen bewaffnet, große Lust habe ich nicht, denn pünktlich bei der Ankunft, fängt es auch an zu giessen. Start ist am Casa do Maranhão, wir sehen den 1832 restaurierte Regierungssitz der Palacia de Leones (Löwenpalast), daneben die Sé Cathedral, die Carmo Kirche und der Fonto do Ribeirao (Brunnen). 




Die bunten Häuser und schönen Handarbeiten hellen die Stimmung wieder auf, überall hört man Reggae Musik, São Luís wir auch das "Brasilianische Jamaica" genannt. Wir hüpfen von Pfütze zu Pfütze, das eine und andere Kleidungsstück und Souvenir möchte mit nach Hause. Am Hauptplatz Praça João Lisboa gebe ich einem Mann mit einem Pappschild etwas Geld, er kann nicht richtig sprechen, eigentlich nur undefinierbare Laute ausstoßen. Ich bin gerührt, weil er sich liebevoll um einen Hund kümmert, der wohl einiges mitgemacht zu haben scheint. Der Hund humpelt etwas und ist über und über mit jodähnlicher Tinktur und Pflastern übersät. Er sagt etwas zum Hund und der wedelt freudig mit dem Schwanz und freut sich über meine Streicheleinheiten. Einige Zeit geht er neben mir, bis ich zu ihm sage, er soll zurück zum Herrchen gehen und in die Richtung zeige. Der Mann winkt freundlich zum Abschied und ich fühle mich gut. Es stört mich gar nicht mehr, daß wir nach einiger Zeit in einen richtigen Tropenschauer kommen. Wir suchen Schutz in einer Bar und bestellen uns Cerveza, führen mit den Einheimischen ganz nette Gespräche bis es Zeit wird für unseren Rücktransfer. Um 15.15 h meldet sich der Kapitän von der Brücke: Heute hatten wir unseren letzten Hafen in Brasilien. Das Wetter war sehr wechselhaft, um die Mittagszeit hatten wir schwere tropische Schauer, 25°, See 30°, 91%, bedeckt, wechselnd schwache Brise, hierher kommen sehr selten Cruiseschiffe, wir sind das erste in diesem Jahr, hier sind 23 m Tiefe mit max. Tide von 5m, wir haben 6,90 m Tiefgang. 730 sm vor uns bis zur Île Royale, wir verlassen die Südhalbkugel, gegen 2.30 h überqueren wir den Äquator in 194 sm, 5-6 Beaufort aus Ost, Welle NO 3-4 m.





Um 16.00 h informiert uns Tilman über „Die Île Royale – Paradies und Gefängnisinsel“ bekanntgeworden durch den Roman und Film "Papillon" und Steve McQueen, alias Henri Charrière, der wegen seines auf die Brust tätowierten Schmetterlings (des Zeichens für Freiheit) Papillon genannt wird. Wegen Mordes an einem Zuhälter, den er jedoch bestreitet, wurde er zu lebenslanger Haft verurteilt. Wettertrend: leicht bewölkt, Regenschauer möglich um 27°, Sa 06:04 h, SU 18:12 h, Etappe nach Île Royale / Französisch-Guayana: 731 sm.


Steffen fordert Sven heraus


So 08.03.2015         Entspannung auf See 
Heute überschneiden sich alle interessanten Themen im Tagesprogramm. Eigentlich sind wir zur Weber Grillakademie angemeldet. Aber wir sehen gestern Abend im Tagesprogramm, daß ein Diskussionsformat mit Sabine Christiansen stattfindet. Sie diskutiert mit Karl Theodor zu Guttenberg. Das will sich Steffen nicht entgehen lassen und wir stornieren das Grillen. Um 08.30 h meldet sich der Kapitän: Willkommen auf der Nordhalbkugel, quer ab liegt das Amazonas Delta. Unsere Position 1°51'N wie Singapur und 47°51'W wie Friedrichshain in Grönland, 17,5 – 18 Knoten, NW 310°, 27,5 °, See 30°, ONO6, See 1,5 m, später 2-3 m. Steffen geht zur Talkrunde und ich entschließe mich zu Schreiben und Fotos zu sichten. Da ich um 15.00 h Zirkeltraining mache, verzichte ich auf das Boxen und mache dafür Fotos des Boxtrainings. Um 18.30 h wird zum Clubcocktail im Theater geladen. Kapitän Wolter begrüßt die Gäste: Heute ist der 4. Seetag, ein schöner Wechsel von Land – und Seetagen. Heute sind 156 Clubmitglieder anwesend, 8 neue sind ebenfalls dabei. Kapitän informiert uns, daß die Europa 2 zweimal prämiert wurde einmal vom Reisemagazin "HIDE-AWAYS" Best Cruise liner of the year und auch die Leser von "Traveller’s World" wählten die Europa 2 zum besten Kreuzfahrtschiff, außerdem wurde der Vorsitzende der Geschäftsleitung von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten zur "Hamburger Kreuzfahrtpersönlichkeit 2015" gewählt. (Hier geht es zur Pressemitteilung vom 06.03.2015 hl-kreuzfahrten.de)
Wetterdaten: ONO6, kann noch mehr werden, 2 m Welle, später 3 m Welle von der Seite, so daß wir sanft Rollen werden. Wie sich das Wetter morgen verhält, müssen wir 'mal sehen. Wir gehen ins Tarragon essen. Am Abend singt Lily Dahab: Pearls of Jazz. SA 06:20 h, SU 18:28 h, Etappe nach Île Royale / Französisch-Guayana: 731 sm. 


Mo 09.03.2015         Îles du Salut/Franz.-Guayana, auf Reede, 5°16.867'N 52°35.627'W, 9.30 – 18.00 Uhr
Die Îles du Salut sind eine kleine Inselgruppe 13 km vor der Küste von Kourou in Französisch-Guayana, sie gehören zur 45 km südöstlich gelegenen Hauptstadtgemeinde Cayenne. Auf Kourou befindet sich die Weltraumstation, von der die Ariane Raketen ins Weltall geschossen werden. Die drei Inseln sind vulkanischen Ursprungs, von Norden nach Süden: Île du Diable (Teufelsinsel), Île Royale und Île Saint-Joseph. Auf der gesamten Inselgruppe unterhielt Frankreich bis 1951 eine Strafkolonie für bis zu 2.000 Strafgefangene. Auf der Île Royale befanden sich die Verwaltung, das Hospital sowie der Todestrakt. Die meisten der Gefangenen waren jedoch in Einzelzellen auf der Île Saint-Joseph untergebracht. Die Haftbedingungen waren unmenschlich, es gab Zellen ohne Dach, wodurch die Strafgefangenen gnadenlos der tropischen Sonne und dem Regen ausgesetzt waren. Die teilweise von tropischen Pflanzen überwucherten Gemäuer geben noch heute einen guten Eindruck vom kargen Leben der Gefangenen [Frei nach Wikipedia]




Die Europa 2 dümpelt ein wenig in der bewegten See vor Île Royale, ich sehe schon unsere Ausbootung scheitern. Da ertönt die entscheidende Durchsage von Kapitän Wolter: Bonjour, unser Anker hält. Wir booten über Steuerbord aus. 27°, See 28°, ONO5-6, die Tenderboote benötigen zum Festland 30 Minuten, die Hinfahrt wird vergleichsweise ruhig sein, die Rücktour dagegen eher "bumpy".
Ich bin froh, daß ich den Ausflug nach Kourou abgegeben habe. Schon auf der Überfahrt genießen wir die tropische Witterung und fragen uns, warum wir überhaupt geduscht haben. Wir erforschen die Insel auf eigene Kappe, auf den gut ausgeschilderten Wegen ist das kein Problem. Als wir in den Wald kommen, begegnen uns die ersten Totenkopfäffchen. Ein älteres Männchen sieht allzu grimmig aus. Wir sehen die Kirche, das Gefängnismuseum und das Gasthaus, das früher Sitz des Gefängnisdirektors war, sowie das Hospital und die kleinen Zellenblöcke der Verurteilten.  




Außer den Äffchen laufen noch Pfauen und Agutis hier herum. Es gibt einen starken Tropenregen und es brist auf, das verspricht später eine nette Überfahrt. Im Gasthaus befindet sich eine kleine Boutique, die rege besucht wird. Wir machen uns nach der Umrundung auf den Rückweg und es ist "bumpy". Am Abend liest Julia Stemberger aus "Aphrodite – eine Feier der Sinne" begleitet von Helmut Jasbar auf der Gitarre. Kapitän Wolter meldet sich um 18.00 h:  Wir liegen noch immer hier, wir müssen die letzten zwei Tender noch einholen. Das Wetter war eher so durchwachsen, morgen gibt es einen weiteren Seetag. Am 11.03. um 08.00 h erreichen wir Tobago. Das 24 h Wetter: In der Nacht brist es auf, Wind aus NO 6-7, 4-4,5m Welle, die Europa 2 wird rollen und gemütlich stampfen. Ab morgen wird sich das Wetter beruhigen.
Ab 22.00 h spielen die Ladystrings (Website) "Barock bis Rock". Late night special: Braidon Morris (Website) mit "Ich bin solo.. – Zauberei made in scottish". Wir sind in der Sansibar. Wettertrend: leicht bewölkt, Regenschauer möglich um 26°, SA 06:39 h, SU 18:42 h, Etappe nach Scarborough / Trinidad & Tobago: 604 sm.  


Di 10.03.2015          Entspannung auf See 
Als Tagesthema steht alles über die Auszeichnungen für Hapag-Lloyd Kreuzfahrten auf dem Programm. Die Brücke ist wieder 2 x offen, Otto Gourmet Thema "Perfect Meat Academy goes Kobe" um 10.30 h kollidiert mit talk 2 / Christiansen heute als Gast der international bekannte Ökonom Sony Kapoor (wurde simultan übersetzt). Die Durchsage des Kapitäns um 13.00 h: Unsere Position am 5. Seetag lautet 8°13'N 56°35'W bis Frankfurt 4131 sm, Passatwinde aus ONO 6-7, 27°, W 29°, Welle 2,5 m von Steuerbord, die Stabis sind ausgefahren, 79%, 15 Knoten, Kurs NW 306°, Wassertiefe 2820 m, in den nächsten 12 Stunden werden Wind und Welle weniger. Für morgen ONO6, 26°, Sonne und Wolken im Wechsel, keine Regen, morgen früh um 07.00 h nehmen wir den Lotsen für Tobago auf. Wir stellen die Uhr eine Stunde zurück.
Um 15.00 h stimmt uns Tilman auf Tobago und Barbados – zwei "Außenseiter der Karibik" ein. Es gibt wieder eine Stil – und Imageberatung um 15.00 h diesmal mit Aisha Rokovsky, sowie auch um 15.00 h einen Grillworkshop mit Otto Gourmet& Weber Grill – ein brasilianisches Churrasco am Grill. Ich nehme um 15.30 h eine miha Stunde. Ab 16.00 h einen Merenge Kurs zu Klängen der Karibik, jede Menge Sportangebote sowie um 17.30 h Boxtraining. Im Theater gibt es Zapping – eine futuristische Live TV-Show. SA 06:51 h, SU 18:51 h. 

Mi 11.03.2015          Scarborough/Tobago/Trinidad und Tobago, 11°10.798'N 60°44.242'W, 8.00 – 18.00 Uhr
Trinidad und Tobago sind die südlichsten Inseln der kleinen Antillen, sie sind nicht wie die meisten anderen Inseln vulkanischen Ursprungs, sondern waren einst Teil des südamerikanischen Festlandes. Die ursprünglich indianische Bevölkerung (Arawak) ist seit dem Ende des 18. Jahrhunderts ausgestorben. Christoph Kolumbus erreichte die Insel Trinidad am 31. Juli 1498. Wegen ihrer drei markanten Bergspitzen benannte er sie nach der Dreifaltigkeit. Tobago ist die kleinere der beiden Hauptinseln des Inselstaates Trinidad und Tobago
Wir beschließen den Botanischen Garten von der Hauptstadt Scarborough, der 1888 eröffnet wurde, zu besuchen. Ein netter Polizist erklärt uns den Weg, wir passieren einige Stände und kleine Boutiquen auf dem Weg dorthin, die wir später aufsuchen wollen. Im Botanischen Garten sehen wir einige Vögel und Hähne, sowie einige wenige blühende Sträucher und Bäume. Wir kaufen noch zwei Reggae CD’s und fliehen aus der Hitze wieder zurück an Bord. Zu unserer Freude gibt es mittags heute Sushi im Yacht Club. Am Nachmittag durchstöbern wir die Lädchen und kaufen uns ein paar T-Shirts. Der Kapitän mit Infos von der Brücke: Das war eine weitere Premiere für die Europa 2, wir werden ohne Lotsen die Segel setzen. Unser nächstes Ziel Barbados, die östliche Insel der Karibik, liegt 143 sm entfernt. Wir werden um 7.00 h an der Pilotstation den Lotsen aufnehmen. Ich rechne mit einer ruhigen Überfahrt, NO5-6, 2 m Welle, morgen gutes Wetter wir heute. Auf der Sansibar-Terrasse spielt "Now's the time" "Chill out Sounds" bis DJ Volker kommt. Lily Dahab verwöhnt uns mit einer "Brazilian Breeze" im Theater. Wettertrend: überwiegend sonnig, bis 30°, SA 06:12 h, SU 18:13 h, Etappe nach Bridgetown / Barbados: 143 sm. 

Europa 2 und Sea Cloud vor Bridgetown
Do 12.03.2015         Bridgetown/Barbados, 8.00 – 17.30 Uhr, 13°06.197'N 059°37753'W 
Barbados gehört auch zu den Inseln der kleinen Antillen, sie liegt etwa 150 km östlich der Inseln. Im Gegensatz zu vielen der benachbarten Karibikinseln ist Barbados nicht vulkanischen Ursprungs, sondern stellt eine sogenannte Vorschwelle (engl. Forearc) eines Akkretionskeils dar, welcher wiederum durch ehemals unterseeische Riffkalke in die Höhe wuchs. Dieses Kalksteinplateau erreicht im Mount Hillaby eine Höhe von 336 m. Die ältesten Schichten entstanden in einer Warmzeit vor ca. 125.000 Jahren, in welcher der Meeresspiegel deutlich höher lag als heute. Zu Barbados gehört neben der Hauptinsel noch das winzige, direkt vor der Ostküste gelegene Culpepper Island. Den Namen Barbados (portugiesisch os barbados = (die) Bärtigen) erhielt die Insel 1536, da der portugiesische Entdecker Pedro Campos sich durch die frei herabhängenden Wurzeln der Feigenbäume an Bärte erinnert fühlte und die Insel danach benannte. Bekannt ist Barbados auch wegen der Rumbrennerei, die Mount Gay Distilleries Limited produziert den Rum seit 1703 und wird deswegen als ältester Rum der Welt vermarktet. Die Altstadt der Hauptstadt Bridgetown zählt seit Kurzem zum UNESCO-Weltkulturerbe [Quelle Wikipedia]. 

Wir kennen von Barbados aus den späten 80ern leider nur den Flughafen, haben unsere „Sundowner“ während unseres 3-wöchigen Segeltörns mit dem guten Mount Gay Rum der Insel verfeinert. In Erinnerung an den damaligen Törn entschließen wir uns für eine Katamaranfahrt mit Schnorcheln in den Lagunen. Dieser Törn geht über die Mittagszeit und wird mit Essen an Bord angeboten. Rechtzeitig gehen wir von Bord, da es zu den Bussen etwa 500 m weit sein soll. Im Terminal gibt es schöne Boutiquen, in denen ich schon vor dem Trip zuschlage. Ich werde auf jeden Fall nochmal genauer stöbern. Es geht ganz entspannt erst um 10.30 h mit dem Bus vom Terminal los zum Anleger des geräumigen Katamarans. Vorbei segeln wir an den weißen Stränden, Hotels und Luxusvillen. Der Ein- und Ausstieg zum Baden und Schnorcheln erfolgt über eine breite Leiter. Wir machen zwei Stopps, der erste ist über einem Riff, die Fische werden angefüttert und so schwimmen mit unseren "Schwimmwesten" mitten in dem Fischschwarm. Der zweite Halt ist an einem Strand, so kann wer will, sich die Beine vertreten. Währenddessen bereitet die Crew ein landestypisches Mittagessen vor. Auf der Rücktour lassen wir die Seele baumeln. 

Um 15.30 h sind wir wieder zurück und die meisten Shops im Terminal sind bereits geschlossen. Wir duschen das Salz herunter, um 17:19 h ertönt dir Durchsage des Kapitäns durch den Bordlautsprecher: Barbados ist das 63. Land in den 2 Jahren der Europa 2, heute viel Sonne. Auch hier liegt der 5 Sterne Segler die Sea Cloud, die im Jahre 1931 im Auftrag des US-amerikanischen Multimillionärs und Börsenmaklers Edward Francis Hutton (1875–1962) als größte und luxuriöseste je gebaute Privatsegelyacht der Welt gebaut wurde. Schiffsdaten: Länge 109 m, 14 m Breite, 5,10 m Tiefgang, max. 64 Passagiere, segelt unter der Flagge Maltas. Bis Gustavia sind es 253 sm, dort werden wir zwischen 14.30 – 15.00 h Anker werfen. Wetterprognose wie gestern NO5-6, 2,5 m Welle. Um 17.45 h stellt uns Tilman die nördlichen Inseln der kleinen Antillen vor: "Von den kleinen Antillen zu den Caicosinseln – ein Paradies für Jet Set, Segler und Taucher". Wir Südamerika Umrunder sind heute um 18.30 h zum Cocktail auf dem oberen Pooldeck geladen mit anschließenden Kapitäns-Dinner im Tarragon. Der Kapitän läßt unsere Reise Revue passieren: 67 Destinationen, 20 Länder, 23 Seetage, Gesamtdistanz 16.589 sm = 30.722 km, 3.230 t Schweröl, Diesel 122 t, Wasser Ø 250 t, 18.144 t "selfmade" Wasser, 9 Beaufort bei Kap Hoorn, "Schwein gehabt" bei Ile Royale, 3,5 m Welle, Höchsttemperatur 33° in Rio, 4° in Ushuaia Mindesttemperatur. Verbrauch untr anderem: 10 t Kartoffeln, 6725 Flaschen Champagner, 102 kg Kaviar.
Unser Abschiedsdinner "Einmal rund um Südamerika" läßt uns die Route noch einmal geschmacklich nachempfinden. Den unterhaltsamen Abend lassen wir im Herrenzimmer ausklingen. Wettertrend: leicht bewölkt, um 25°, SA 06:08 h, SU 18:08 h, Etappe nach Gustavia / Saint-Barthélemy: 352 sm. 




Fr 13.03.2015          Gustavia/St.-Barthélemy/Inseln über dem Winde/Frankreich, 17°54.265’N 62°52.362‘W, 15.00 – 23.00 Uhr 
Am Vormittag spielen wir noch eine Runde am Golfsimulator, bevor wir St.-Barthélemy am Nachmittag auf eigene Kappe erkunden wollen. Um 12.00 h meldet sich Kapitän Wolter von der Brücke: Unsere Position 17°22’N 62°36’W, um 14.30 h werden wir in Gustavia einklarieren. Ab 15.00 h werden wir einen Tenderverkehr einrichten. Die Seaborn Legend wird um 16.30 h den Anker hieven. Wetterdaten: 27°, 29° Wasser, ONO6, 67%, auf Backbord liegt St. Gibbs, NW Kurs, 35 sm Restdistanz. Unser Zielhafen dieser Reise Miami liegt in 1100 sm Luftlinie, seit Salvador haben wir 3232 sm hinter uns gebracht.

St. Barth gehört zur Gruppe der französischen Antillen. Die reizvolle Hauptstadt Gustavia mit schwedischem Charakter ist ein mondäner Rückzugsortes Prominenter. Wir spazieren durch die malerischen Straßen und stöbern in den zahlreichen Boutiquen. In einer finde ich ein hübsches Kleid, aber der Designer und Ladeninhaber möchte nicht, daß wir etwas berühren. Ich sehe wohl so aus, als könnte ich mir es nicht leisten. Da fällt mir prompt der Film "Pretty woman" ein – blöder Fehler!! Ziemlich genervt verlasse ich den Laden. Ein Besuch im Shop der berühmten Ligne St. Barth Kosmetik ist ein Muß, der Laden ist mir zu voll und die Koffer werden sowieso schon nach so langer Zeit recht voll sein. Wir kommen ja auch noch ins Shoppingparadies Miami. Ich lasse mir den Tag und das schöne Wetter nicht vermiesen und langsam aber sicher schlendern wir zur Pier zurück. Die Sonne geht glutrot unter, perfektes Licht für ein Selfie mit unserem DJ Volker vor Traumkulisse. Wir essen im Yachtclub und gehen zur Poolparty mit dem Motto "Karibische Nacht". Der Abend endet in der Sansibar. Wettertrend: leicht bewölkt, um 25°, SA 06:21 h, SU 18:20 h, Etappe nach Road Town (Tortola)/ Britische Jungferninseln: 105 sm. 




 

Sa 14.03.2015         Road Town/Tortola/Brit. Jungferninseln/Großbritannien, 18°25.059’N 64°36.351’W, 7.30 – 14.00 Uhr, Jost van Dyke/Brit. Jungferninseln, 18°26.233’N 64°45.838’W, 15.30 – 23.30 h
Wir frühstücken in der Sansibar, schießen unsere Fotos und genießen die Gegend mit dem westindischen Charme von Bord. Um 14.15 h Durchsage von der Brücke: Eine weitere Premiere hier vor Anker, die Pier wird nächsten Monat fertig sein. 18 sm bis zum nächsten Stopp, gutes Wetter, vielleicht einmal kurze Schauer. Geniessen Sie die Passage durch den Sir Francis Drake Channel. Jost van Dyke erreichen wir zwischen 15.30 – 16.00 h. Der Sir Francis Drake Channel ist eine Meerenge, die die Hauptinsel Tortola von den kleineren Inseln im Süden trennt. Das ist wahres Karibikfeeling das türkisblaue Wasser, Segelschiffe, Inseln mit Palmen, weiße Hotelanlagen und schön liegende Villen auf den Hügeln. Wir können uns nicht satt sehen. Dann nähern wir uns Jost van Dyke, hier ist ein Zodiacausflug geplant. In unseren Gruppen werden wir an Land gebracht. Wieder sind wir in der letzten Zodiacgruppe und die Ausbootung zieht sich ewig hin. Ich bin genervt, als ich an Land komme, alle sind vergnügt und genießen den Strandtag, die Musik und Alkohol – Sundowner am Strand - tun das Ihrige dazu. Ich beschließe, gleich wieder zurückzufahren und bekomme eine rasante Rücktour als Entschädigung. Ich dusche ausgiebig und mache mich fertig, so daß ich bei einem Glas Prosecco in der Sansibar den Sonnenuntergang relaxt genießen kann. Es soll am Strand kühl geworden sein, als die Sonne unterging, mir ging es gut! Am Abend gehen wir zu dritt mit einem Bekannten zum Sushi-Essen in Sakura. Wir sitzen am Tresen und lassen Sushi Koch Erwin wieder einfach zaubern, bevor wir in die Sansibar gehen. Wettertrend: leicht bewölkt, um 26°, SA 06:27 h, SU 18:27 h. Etappe nach Grand Turk / Turks & Caicosinseln: 416 sm. Morgen folgt der vorletzte Seetag, langsam geht es ans Kofferpacken. 



So 15.03.2015         Entspannung auf See

Auf dem Tagesprogramm lächelt uns auf der ersten Seite wieder einmal Albert Ballin an. Ich beschäftige mich mit den ersten Koffern, immerhin sind 5 Stück dabei für die ganze Zeit und empfinde es schlimmer als das Einpacken zuhause, es hat sich vermehrt! Um 10.00 h findet Im Kino ein Vortrag von Miriam Hanke statt "Aller Herren Länder – Zucker, Brot und Peitsche. Der Transatlantische Sklavenhandel und seine Auswirkungen". Otto Gourmet: "Perfect Meat Academy goes KOBE" - in der Kochschule auf Deck 9 wird um 10.30 h gefachsimpelt und verkostet. Durchsage um 12.00 h: 25°, Wasser 28°, ONO4, Welle 1,5 m, Sonne und Wolken im Wechsel, evtl. Nieselregen, 77%, Position: 19°47'N 67°22'W, Kurs NW 298°, 12 Knoten, Grand Turk um 08.00 h erreichen, dort 24° und sonnig, NO, keine Regen. Wir liegen zusammen mit der MS Westendam.
Jede Menge Fitnessangebote locken heute, ich habe meine letzte miha Stunde auf dieser langen Reise. Danach gehe ich zu meiner Lieblings-Friseurin Maren. Michaela Kemnitzer & Sebastian Triebel laden zu Cha Cha Cha. Um 17.30 h findet noch einmal Boxtraining statt. Wir gehen mit einer Bekannten ins Tarragon essen und danach ins Herrenzimmer. Als Gastspiel heute im Theater ab 21.30 h: Max Herre & Friend: "Kahedi Radio Show". Eine Wahnsinns Stimmung! Um 23.00 h Late night Spinning mit Regina & Sven. Wir schauen noch bei Volker in der Sansibar vorbei. SA 06:41 h, SU 18:42 h. Etappe nach Grand Turk / Turks & Caicosinseln: 416 sm.

Plastikwal

Mo 16.03.2015         Grand Turk/Turks- und Caicosinseln/Großbritannien, 7.00 – 17.00 Uhr
Die Turks- und Caicosinseln, manchmal auch nur Turks & Caicos genannt, sind ein Britisches Überseegebiet im Atlantischen Ozean. Es setzt sich aus zwei Inselgruppen, den Turks- und den Caicos-Inseln, zusammen. Die Turks – und Caicosinsel sind trotz der feinen Sandstrände, dem kristallklaren Wasser und guten Tauchgebiete ein wenig bekanntes karibisches Reiseziel. Cockburn Town  ist seit 1766 die Hauptstadt des Inselstaats. Sie wurde 1681 durch Salzsammler gegründet und hat etwa 3700 Einwohner. Von der Pier können wir die Sicherheitsübung der Mannschaft vor dem Schiff im Wasser beobachten. Neben uns an der Pier liegt die MS Westerdam, deswegen spazieren wir nur bis zu dem Plastik Buckelwal am Strand entlang und durch das Cruise Center von Grand Turk, wo wir einige Souvenirs erstehen. Zum Mittag gehen wir zurück an Bord, wir geniessen unsere Veranda und sehen der Westendam beim Ablegen zu. Um 16:50 h vor dem Ablegen: In 5 min geht es los hier vom Strand von Grand Turk, es war schon der 2. Anlauf der Europa 2. Wetterdaten: 27°, 28°, NO4, die Westerdam lief schon um 15.30 h aus, sie wurde 2004 in Italien Dienst gestellt. 817 Crew und 1916 Passagiere, 285 m lang, 32 m breit, 7,88 m Tiefgang. Miami ist unser letztes Ziel dieser Reise, bis dahin sind es 601 sm, dazu benötigen wir im Schnitt 16,8 Knoten, es wird eine ruhige Passage. 


Am Abend gehen wir mit DJ Volker und meinem Trainer Patrick ins Serenissima. Im Theater findet heute die Verabschiedung durch den Kapitän statt und die Verlosung der Europa 2 Unikate statt, gefolgt von der Show "Lumière". Erlös der Verlosung bei 444 Losen = 2220;00 €. Wir gehen wieder in die Sansibar. Wettertrend: leicht bewölkt, um 25°, SA 06:52 h, SU 18:54 h, Etappe nach Miami (Florida) / USA: 601 sm. 

Schornstein der Europa 2 spiegelt sich in der Westerdam
Di 17.03.2015          Entspannung auf See
Letzter Seetag dieser Reise, jetzt heißt es aber wirklich Kofferpacken. Zur Mittagszeit meldet sich der Kapitän von der Brücke: 23,1°, 28° Wasser, 1020 hPa, 66%, SW2, Welle & Pool sind ruhig, wir haben ein kräftiges Hochdruckgebiet. Unsere Position: 25°03’N wie Dubai und 75°38’W wie Lima, Stuttgart liegt Luftlinie 4212 sm entfernt. 263 sm Restdistanz bis Miami, NW Kurs 306°, Tiefe 4980 m, um 04.30 h nehmen wir den Lotsen auf, dann sind es noch 6 sm bis zur Pier, die wir um 06.00 h erreichen werden.
Jede Menge Angebote im Tagesprogramm, für jeden etwas dabei: 2 x offene Brücke, Morgenandacht, Sportangebote, Shuffleboard, "Beauty in me", Boxtraining, Bord TV mit dem Entertainmentmanager und Tilman, der uns über den Zielort unserer Reise informiert. Die Ladystrings spielen „Bach und Meer“ im Belvedere. Die Bordband "Now’s the time" läßt "Farewell Sounds" in der Sansibar erklingen, bis der DJ sie um 22.30 h ablöst. Die ersten Verabschiedungen stehen an. SA 07:10 h, SU 19:05 h, Etappe nach Miami (Florida) / USA: 601 sm. 

Mi 18.03.2015          Miami/Florida/USA, Ankunft 6.00 Uhr
Heute ist Ausschiffung, nach Farbgruppen geht es von Bord, wir sind gegen 09:30 h dran. Beim Frühstück verabschieden wir uns von einigen der Crew und der Gäste. Per Bus geht es dann zu einem Stadtrundgang – bzw. fahrt, mit einem Stopp im Restaurant Toscana in der 900 South Miami Avenue. Das ist aber der nächste Bericht! Noch zwei schöne Tage in Miami und Key Biscayne sollen folgen als Abschluß dieser einmaligen Reise.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag
© Constanze Hoffmann

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