Sonntag, 27. Oktober 2013

Von Nome nach Kanazawa

oder kennen Sie eigentlich Taifun Schach?

Von Nome nach Kanazawa
Landkarten von Europa auf stepmap.de




Expedition Tschuktschen Halbinsel und Kamtschatka: Mit Kamtschatka, diesem magischen Land, der puren Wildnis in Russland Fernem Osten, entdecken wir faszinierendes Neuland, nur wenige Menschen haben das Abenteuer Kamtschatka jemals erlebt. In Kamtschatka regieren noch die wilden Urgewalten der Natur, wir sehen gigantische Vulkane, Geysire, Gletscher, Wasserfälle, dichte Wälder und eine faszinierende unendliche Weite. Kristallklare Flüsse, atemberaubende Fjorde und die Tundra in den schönsten Herbstfarben. Eine der bizarrsten Gegenden ist das legendäre über 20.000 Jahre alte Tal der Geysire, das einem mit seinen unzähligen brodelnden Fontänen wie eine Szene aus einem Science-Fiction-Film vorkommt.

Unsere Reise startet am 08.09.2013 – zum 01.10.2013. Daß wir in der Taifun Saison reisen, war uns unterschwellig klar, aber daß sie sich in dieser Saison so heftig gebärden, hat keiner von uns vorher geahnt. In Kamtschatka herrschen noch die wilden Urgewalten der Natur, das haben wir gemerkt. Kapitän Behrend benutzte den Begriff Taifun – Schach, als er nachfolgende Reise Revue passieren ließ und bewies sich als guter Stratege in dieser Disziplin. Ich fand den Ausdruck so passend, daß ich auch diesen Blog so betitele. 

Begleitende Taifune dieser Reise waren Man Yi, Usagi (Odette), ein Tief ohne Namen, Pabuk, ein weiteres Tief ohne Namen und Wutip (Paolo), der uns noch auf der nächsten Reise beschäftigte. Taifunsaison 2013 bei Wikipedia.


Mark Behrends Taifun Schach © Constanze Hoffmann



Kamtschatka - ein Entdeckerrevier, so ursprünglich, wie die wilden Kräfte der Natur es einst geschaffen haben, (russisch Камчатка) ist eine Halbinsel im ostasiatischen Teil Russlands. 1996 wurde die Vulkanregion von Kamtschatka, die größtenteils als Naturpark ausgewiesen ist, von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt.

Mit ca. 370.000 km², etwa 5 % größer als Deutschland, ist Kamtschatka die größte Halbinsel Ostasiens und befindet sich zwischen dem Beringmeer und dem Nordpazifik im Osten und dem Ochotskischen Meer im Westen. Sie erstreckt sich von Ostsibirien nach Süden, ihre Fortsetzung in Richtung Japan ist die Inselkette der Kurilen. Die wichtigste Stadt Kamtschatkas, Petropawlowsk-Kamtschatski, liegt an der Awatscha-Bucht, die zu den größten Naturhäfen der Welt zählt.

In erdgeschichtlichen Zeiträumen gemessen ist Kamtschatka ein noch sehr junges Land. Gewaltige Kräfte sind hier seit etwa zwei Millionen Jahren am Werk. Die Halbinsel wurde hochgedrückt, weil sich die pazifische Erdplatte in breiter Front mit einer Geschwindigkeit von acht bis zehn Zentimetern pro Jahr unter den Rand der eurasischen Platte schiebt.

Die Halbinsel ist 1200 km lang und bis zu 450 km breit. Die geografische Breite ist 51° bis 62° N, die Länge 160° E. Auf ihr befinden sich 29 aktive Vulkane (von mehr als 160 insgesamt) und viele Geysire. Jährlich brechen im Durchschnitt sechs der Vulkane aus. Die höchste Erhebung ist der Vulkan Kljutschewskaja Sopka mit 4750 m, der jedoch außerhalb des Sredinny-Höhenrückens, des die Halbinsel von Norden nach Süden durchziehenden Hauptgebirgszuges, liegt. Andere bekannte Vulkane sind Awatschinskaja Sopka, Schiwelutsch, Besymjanny und Itschinskaja Sopka.


Die Experten auf dieser Reise:
Die beiden Russlandexperten - Steffen Graupner, der studierte Physiker und Geophysiker ist unser Spezialist für Vulkanologie im Expertenteam sowie

Ullrich Wannhof Künstler, Autor und Experte auf den Spuren der Nordexpeditionen www.ullrich-wannhoff.de

Sylvia Stevens – Expertin für Biologie, Meeressäugetiere und Seevögel

Dr. Arne KertelheinExpeditionsleiter und Vortragsredner, Entdeckungsgeschichte der Polarregionen

Heike FriesExpertin für Geologie

Dr. Monika Steinhof – Expertin für Biologie, sowie Ur – und Frühgeschichte und Archäobotanik


So 08.09. Anreise von Hamburg nach Vancouver 

Mit Lufthansa fliegen wir zuerst von Hamburg nach München und später von München nach Vancouver, zur unserer Überraschung erwartet uns dort Ingrid Schwarz, die wir als Kreuzfahrtdirektorin von der Hanse kennen. Sie erzählt uns, daß sie erst in Kanazawa zu uns stoßen wird. Wir fahren zum Four Seasons Hotel, im Hotel treffen wir unsere Bekannten und essen mit ihnen zu Abend. Wieder ist es nur eine kurze Nacht. 

In Nome angekommen, aber gerädert nach der langen Anreise
 
Mo 09.09. nach Nome/Alaska/USA, Pier - Abfahrt 19.00 h

Am Montag, ein frühes Frühstück und Abfahrt zum Flughafen um 05.45 h. Mit Miami Air fliegen wir diesmal direkt nach Nome. Wir landen pünktlich, müssen dann aber warten, weil eine Maschine der Alaska Air die beiden einzigen Treppen zur Abfertigung belegt. Mit den gelben Schulbussen fahren wir ins Gemeindezentrum, dort gibt es wieder die leckere Tomatensuppe und andere Erfrischungen. Weil die Kids von der Schule abgeholt werden müssen und einen der Busse benötigen, können nicht alle Passagiere gleich zum Schiff. Wir warten über eine halbe Stunde, bis wir nach „Hause“ kommen. Wir werden von der Crew begrüßt und müssen beim Begrüßungssekt die russische Zollerklärung unterschreiben. Eine aufgeregte Anika Bollmann begrüßt uns, ich wußte gar nicht, daß sie an Bord ist. Um 18.30 h ist die obligatorische Seenotrettungsübung. 18.54 h der Kapitän: 1,80 m Wasser unter dem Kiel, in der Bering See, 223 sm bis Prowidenija, Ankunft 11.00 h Wir können uns auf eine lange Einklarierung durch die Behörden einstellen und passieren die Datumsgrenze gegen 08.00 h. Wir stellen unsere Uhren um 4 Stunden zurück. Unsere Geschwindigkeit 13,5 Knoten, St. Lawrence Insel in 30 sm, Tiefe Bering See 30 – 40 m Tiefe, ruhige See, ein Tief über den Aleuten, die nächsten Tage ruhig. Um 19.00 h heißt es dann, Leinen los über die Beringsee nach Prowidenija. Nach dem Abendessen findet die Ausgabe der Gummistiefel und Parka statt. In der Explorer Lounge spielt die Festival Band mit Anika Bollmann, oben in der Obsi Alexander Gorlenko. 6.00 h Wetterdaten: 8°, 9°, 1011 hPa, 82%, NO 3, bewölkt, SA 08.08 h, SU 21:47 h.

Di 10.09. Überschreiten der Datumsgrenze (Tag entfällt)

Die Datumsgrenze ist die Grenze zwischen jenen Zeitzonen, die jedes Datum zuerst und zuletzt durchlaufen. Sie liegt in der Nähe des 180. Breitengrades im Pazifischen Ozean. Nach der Überquerung entgegen der Drehbewegung der Erde von Amerika nach Asien befindet man sich im darauf folgenden Tag, anders herum mit der Drehrichtung in östlicher Richtung im vorigen Tag. Die Seefahrer unter Ferdinand Magallan waren die ersten, die mit diesem Phänomen konfrontiert wurden. Nach ihrer Weltumsegelung von 1519 – 1522 waren sie irritiert, weil die Daheimgebliebenen ein um einen Tag abweichendes Datum als das Logbuch nannten.




Mi 11.09. Prowidenija /Tschuktschen Halbinsel/Russland – 11.00 – 19.00 h (Pier) 
Geographisch betrachtet befindet sich die Halbinsel als einziger Teil Russlands in der westlichen Hemisphäre und ist gleichzeitig auch die westlichste Landmasse der Erde. Der Schnittpunkt zwischen dem 180. Längengrad und dem nördlichen Polarkreis, der sich nördlich der Stadt Egwekinot befindet, ist mit einem Denkmal in Gestalt einer Erdhalbkugel aus Stahlrohren markiert.

Durch die Zeitumstellung sind wir in der Nacht ein paar Mal wach. Um 05.00 h weckt uns endgültig ein Rumsen, ich zeihe mich an und checke die Lage, lasse die Menuekarten drucken und besorge uns ein „Sporthandtuch“. 5.00 h Position: 64°15,470‘N 170°41,540’W, -3,0° Außentemperatur in der Nähe St. Lawrence Island. Wir gehen ins Fitness Studio und anschließend zum Frühstück, um 07.00 h sind wir fertig. Das gab es noch nie. [Erst nach Tagen wissen wir, daß dieses morgendliche Rumsen durch eine Pumpe verursacht wird, die nach dem Abstellen dieses Geräusch macht. Gott sei Dank ist es aber nach einigen Tagen vorbei.]

9.00 h Durchsage vom Kapitän: Um 09.30 h ist die Zodiaceinweisung mit dem leitenden Offizier Dolf. [Der diese Position auf dieser Reise zum ersten Mal bekleidet], danach stellt uns die Kreuzfahrtdirektorin das Kreuzfahrtteam vor. Arne bereitet uns auf die Landgänge in Prowidenija und Yittigran Island vor. Position 64°11‘N 173°10‘, Regen, Nebel, W2-3, 10°, 8°, 1018 hPa, 82%, wir steuern die Bucht von Prowidenija an. Momentaner Kurs West, dann NW und später Nord Kurs, in 2 Stunden werden wir eventuell einen Lotsen aufnehmen. 

Ab 9.30 h dann die Zodiaceinweisung und unsere Kreuzfahrtdirektorin stellt ihre Kollegen vor. Arne meint scherzend zu Prowidenija, dort hätte man den Farbeimer erfunden, da die Plattenbauten in fröhlichen Farben gestrichen sind. Der Ort war früher eine militärische Provinzsiedlung.Über Yittigran sagt er, daß es ein Walfängertreff ist. Um 11.00 h legen wir dann im Ort an, die Behörden kommen an Bord und wir müssen Einklarieren. Das Einreiseformular hat sich wieder geändert und wir müssen noch einmal unterschreiben. Es gibt ein frühes Mittagessen und um 15.00 h dürfen die ersten von Bord. Mit einheimischen Tänzen werden wir begrüßt. Wir gehen mit Steffen und unserer Stadtführerin Natalya Kalushina durch den Ort. Wir treffen uns alle im Kulturzentrum und werden dort, wie es Sitte ist, mit Brot und Salz willkommen geheißen.
 
'Chleb da Soll', d.h. 'Brot und Salz', so begrüßt man schon seit Jahrhunderten in Russland die Leute, die am Tisch sitzen. 'Brot und Salz' bedeutet im Russischen 'Bewirtung' und 'Gastfreundlichkeit'. Es gibt auch ein zusammengesetztes Wort 'chlebosolstwo', das aus den Wörtern Brot und Salz besteht und Gastfreundlichkeit heißt. Mit Brot und Salz sind in Russland viele Sitten und Bräuche verbunden.z.B. Mit Brot und Salz empfängt man einen gern gesehenen Gast. [Quelle http://www.gemeinsamlernen.de/solill/Arbeitsergebnisse/Ess_Brot/zusaetzlich/russia_html.html]


Die Tanzgruppe im Kuturzentrum Prowidenijas
Um 16.30 h führen uns drei Gruppen in farbenprächtigen Kostümen Russische, Tschuktsche und Korsakentänze vor, Steffen übersetzt was Olja Kocharayewa, die Leiterin des Kulturzentrums über die Tänze erzählt. Auch ihr Sohn Dima ist mit von der Partie. Im schummrigen Licht gehen wir zurück an Bord. 18.54 h Durchsage des Kapitäns: Danke an die Rezeption für das Einklarieren. Ich drehe jetzt ohne Lotsen, Distanz nach Yittigran 82 sm, schwachwindig, die Nebel sind aufgeklart. Um 7.00 h erreichen wir Yittigran, auf der Tschuktschen Halbinsel. Um 19.00 h laufen wir mit Hanseatic Hymne aus. Nach dem Abendessen gehen wir in die Obsi und treffen Gäste von der Inside Passage letztes Jahr. 

Springender Buckelwal Tschuktsche Halbinsel / Russland
 
Do 12.09. Yittigran Island / Tschuktschen Halbinsel / Russland 7-11 , Arakamchechen Island

Um 7.00 h Ulrike: Was für ein unglaubliches Wetter mit Sonnenschein, das hatten die Kollegen hier noch nie. 1006 hPa, 6°, 1°, leicht bewölkt über den Bergen, Wassertiefe 40 m. Backbord voraus unser erstes Ziel, die Walknochenallee, auf Steuerbord unser Nachmittagsziel. Wir sind die dritte Gruppe, an Land sehen wir Ziesel, eine Art größeres Erdhörnchen und jede Menge Hornlunde, die den Papageientauchern ähnlich sehen. Am Strand immer wieder Walknochen und tote Walrösser in verschiedenen Verwesungsstufen. Um 10.37 h Kapitän mit Planänderung, im Osten gibt es eine tolle Anlandungsmöglichkeit mit Walrössern auf einer Landzunge. Sollte keine dort sein, nehmen wir wieder Kurs auf die vorgesehene Anlandungsstelle. Beim Mittagessen im Bistro Lemaire mit Pasta sehen wir Walrosse auf Backbord. Um 11.00 h nehmen wir Kurs auf Arakamchechen Island – Entfernung 20 sm. Um 12.00 h haben wir einen Regenschauer und es sind keine Walrösser in Sicht, so daß wir zum alten Anlandeplatz zurückkehren. 16.45 h Kapitän: Kurs Diomade Islands, Richtung Norden, gute 100 sm, danach geht es zum Kap Dezhnev, wir haben eine gute Wetterlage. Das Highlight des Tages sehen wir springende Buckelwale. Überall am Horizont sind später die Blas von Walen zu sehen. Um 17.00 h nehmen wir dann Kurs auf Diomade Islands – Entfernung 100 sm. Um 18.00 h lädt Kapitän Behrend zum Welcome Cocktail in der Explorer Lounge. Zu seiner Person, er fährt schon 31 Jahre zur See, hat schon einmal andere gefährliche Güter transportiert als Passagiere. Er erklärt die geplante Route und erwähnt einige Tiere der Region. Wir haben 143 Passgiere und 125 Crew, der Kapitän stellt seine Offiziere vor und sagt, daß es Regeln für die offene Brücke gibt. Zur Frage, wann werde ich seekrank, sagt er nur, daß kann ich Ihnen nicht versprechen. Zu den nassen Anlandungen - sie wissen schon, daß man beim Tauchen nass wird. 



Lorino Impressionen




Fr 13.09. Kreuzen vor Big Diomade 5-6 h, Kap Dezhnev/Tschuktschen Halbinsel 07.30 -10.30 h, Lorino /Tsch. Halbinsel 15.30 – 18.30 h


04.50 h gab es eine Walross Sichtung vor den Diomaden. Kapitän um 07.45 h: 5°, 4°, 94%, WSW 4, 30 m Wassertiefe. Da der Schwell zu stark ist, machen wir eine Zodiacrundfahrt. Den Schwell merken wir, unser Zodiac schaukelt auf und ab. Sylvia ist an Bord unseres Zodiacs, an den Felswänden sind wundervolle Färbungen zu sehen und wir sehen brütende Dreizehenmöwen und Hornlunde. Um 10.19 h Durchsage vom Kapitän: Der östlichste Punkt ist Big Diomade, im Horizont sehen Sie das amerikanische Festland. Die engste Stelle ist die Beringstraße mit 30 – 50 m Wassertiefe. Zwischen den beiden Diomaden sind 2 sm Distanz. Kurs 66°, der Nordpolarkreis ist in 33 sm Entfernung. Lorino liegt in SSW Kurs, Entfernung 66 sm, voraussichtliche Ankunft um 15.00 h. um 10.30 h Anker hoch Kurs Lorino. 11.30 h Precap für Lorino, Achen Lagoon und Preobrazheniya. Steffen spricht über die Allee der Wale, 400 m in 13 Gruppen Walknochen, ein Steinplatz, man mutmaßt eine Stonehenge mit Walknochen. Sinnvoller ist die Erklärung eines Einheimischen, die Knochen wurden aufgerichtet, um die Walrusshautboote zu trocknen. Heike spricht über das 63 – 100 Mio. Jahre alte Kap Dezhnev mit Vorkommen von Kalkstein, Schiefer, Quarzadern und Sandstein mit Eisen. Ulli spricht über den Zobel, das weiche Gold der Gegend, sowie über Alexey Poparow und Vitus Bering, nach dem unter anderem die Beringstraße benannt wurde. Arne über die Route und hält ein kurzes Precap über Lorino und den morgigen Tag. Nach dem Mittagessen machen wir eine kurze Pause. Ab 15.30 h beginnt die Ausbootung. An Land führen die Einheimischen Tänze vor und laden uns auf Tee und Walfleisch ein. Im Ort sind Fuchsfarmen und viele Huskys. Zum Schluß werden wir wieder zum Mittanzen aufgefordert. Um 18.30 h verlassen wir den Ort in Richtung Archen Lagoon – Entfernung 155 sm. 18.15 h Kapitän: Es ist bedeckt, Kurs Süd am Fjord vorbei, NW dann Kurs Archen Lagoon, 155 sm, leichte Winde. Wetterdaten 12.00 h: 5,5°, 5°, SW4, 1007 hPa, schön, SA 04.30 h, SU 17.57 h.  


Lorino Impressionen


Sa 14.09. Achen Lagune/ Tschuktschen Halbinsel 9-12 h, Preobrazhenija Bucht/ Tschuktschen Halbinsel 14-17 h

Heute frühstücken wir mit Anika. Um ca. 09.00 erreichen wir die Archen Lagoon, Position 64°44670’N 174°46.920’W, ich streike, da mir das Kreuz schmerzt. Steffen durchwandert die Tundra und fotografiert für mich Flechten, die Kreuze von den Gräbern und ein Geweih. Es gibt eine Süßwasserlagune und es schien diesmal eine sehr nasse Anlandung zu sein. Um 11.30 h heißt es letztes Boot von Land und um 12.00 h verlassen wir den Ankerplatz mit Kurs auf Preobrazhenija – Entfernung 20 sm. 

Um 14.00 h erreichen wir die Bucht mit der kleinen Walfängerniederlassung. Steffen wandert einen steilen unebenen Weg zu den Klippen hinauf und wird mit einem wunderschönen Blick über die Bucht belohnt. Neben viel Rost und Walknochen liegt an Land auch ein frisch geschlachtetes Walgerippe. Oben auf dem Hügel befinden sich zwei Gräber, die mit Plastikblumen dekoriert sind. An den Klippen kann man die brütenden Hornlunde sehen. Um 16.30 h letztes Boot von Land, um 17.00 h geht es nach Meynipilgino / Tschuktsche Halbinsel – Entfernung 274 sm. 17.30 h Steffen mit "Zum Frühlingsfest der Rentiernomaden" (Das Leben der Tschuktschen und Korjaken in Nordkamtschatka). Am Abend gibt die Festival Band eine Folk Show, unter anderem spielen sie mit Melodika, Panflöte und Xylophon. Wetterdaten 12.00 h: 5°, 3°, 1016hPa, NO4, wechselhaft,  SA 4:59 h, SU 18:13 h. 









So 15.09. Seetag – Kurs Kamtschatka statt Meynipilgino

09.33 h Kapitän: 62°22’N 178°9’O, 287°, 14,5 – 15 Knoten, um 7.30 h waren wir am Kap Navarin, die See kommt quer, östlicher Wind, SSW von achtern, dadurch haben wir das Rollen. Schiebewind, 2,5 – 3m Dünung. Eine Ausbootung bei den Bedingungen wäre sehr optimistisch. 32 sm Restdistanz, Wetterdaten: 10°, 8, 1012 hPa. Um 10.00 h Wale und Walfang im Laufe der Zeit mit Sylvia. 15.30 h Arne mit Abkürzung nach China. Steffen: 17.00 h Eiszeit – Skiexpedition zu den Küstenbewohnern

Recap: Ulrike: Wegen des starken Schwells war keine Ausbootung möglich, an den Sandbänken brachen sich die Wellen. Heike: Über eine 3200 km eine alte Subduktionskruste, hier wurde die 60 Mio. Jahre Kule Platte - Isanagai Platte – verschluckt. 

Mehr dazu in engl. unter 👉 http://en.wikipedia.org/wiki/Izanagi_PlateUlli: Die Lachsfärbung entsteht durch den veränderten Stoffwechsel, er schmeckt dann nicht mehr, über Sommer – und Winterhütten der Einwohner. Ulli war viel alleine unterwegs, Totfunde von Tieren sammelt er für das Museum. Der „Duft von Lorino“ herrscht deswegen auch in seiner Hütte. Arne: erhielt 100 Rubel Trinkgeld, wofür auch immer. Geplant sind morgen 3 Buchten mit viel Landschaft und Walrossen, außerdem erinnert er an den Fotowettbewerb - 3 Fotos pro Person. Um 17.00 h nehmen wir Kurs auf Kamtschatka – 151 sm. 12.00 h Wetterdaten: 9°, 10°, 1011 hPa, SO4, bewölkt, später trocken, SA 5:36 h, SU 18:37 h. 


Mo 16.09. Kreuzen in der Dezhnev Bucht/Anastasia Bucht/Kamtschatka, Natalii Bucht / Pawel Bucht

Am frühen Morgen kreuzen wir in der Dezhnev Bucht, leider sehen wir keine Walrösser. 8.45 h Durchsage des Kapitäns: In der Dezhnev Bucht ist es nebelig, Seenebel, Anastasia Bay. 1012 hPa, 11°, 8,5°, 91%, windstill, die Berge sind hier höher und die Hänge viel grüner. Ankerposition 54°46.954N, 161°59.205 O um 10.20 in der Obsi. Wir sind in der ersten Gruppe und gehen wegen des Nebels nicht mit auf den Trip. Später lichtet sich der Nebel und ist sehr schön, die anderen sehen sogar eine Bärenmutter mit 2 Jungen allerdings weit entfernt am Hang. Steffen ist im Fitnessraum und ich schreibe in der Obsi, ärgerlich! Nach dem Mittagessen geht es in Richtung Natalii Bucht, immer wieder haben wir Seenebel. Dadurch herrscht eine mystische Stimmung, nebelverhangene Hügel, tolle Färbungen der Hänge, einmalig schön und zu unserer Freude reißt es auf. Wir erreichen die Bucht, der Kapitän dreht in der Bucht und nimmt Kurs auf die Pawelbucht. Dort sind frische Bärenspuren und frische Losung zu sehen. Ulli präsentiert eine Sammlung von Federn, Fruchtständen und Beeren. Steffen und Arne haben auf zwei Anhöhen Position eingenommen, um nach Bären Ausschau zu halten. 17.39 h Kapitän: Das war unser Besuch in der Pawel Bucht, Regen, nun Kurs Süden, im Recap gibt es mehr Informationen. 18.30 h Recap: Sylvia zeigt uns Foto von unserer Bordfotografin Kyra Wörner mit den Bären. Sie erzählt über Bären allgemein. Monika über die Pflanzen de Region wie Erlen, Krähenbeeren, Preiselbeeren, Beerentraube, orange Spiräre, Eberesche, Steinbrech. Zur Umroutung der Kapitän: Taifun Man Yi ist zurzeit an der Japanischen Halbinsel, so daß wir die Beringinsel canceln müssen, wir werden Südkurs nehmen. 
Am Abend gehen wir ins Ethno zum Französisch und sitzen dort mit unseren Bekannten zusammen. Es gibt Schnecken, meine geliebte Gänseleberpastete und andere Leckereien. Danach spielt Alexander Gorlenko mit der Festival Band in der Explorer Lounge Classic trifft Pop. Wetterdaten 6.00 h: 10°, 8,5°, 1012 hPa, 94%, windstill, Nebel, SA 6.00 h, SU 18:49 h.

Di 17.09. Seetag statt Beringinsel wegen Taifun Man Yi – Kurs Süd

Die Beringinsel (russisch Остров Беринга, Ostrow Beringa), früher Awatscha-Insel, ist eine nach dem dänischen Entdecker Vitus Bering benannte Insel der russischen Kommandeurinseln im Nordwestpazifik. Am 15. Juni 1741 lief Vitus Bering mit den etwa 24 Meter langen Schiffen St. Peter und St. Paul aus, um die Küste Amerikas zu erkunden. Er entdeckte als erster Europäer Alaska. Dort angekommen, ließ Bering einige Wasserfässer füllen und wollte den Rückweg antreten. Der daraus resultierende Streit mit dem deutschen Naturforscher Georg Wilhelm Steller änderte nichts daran, dass schon wenige Stunden nach der Ankunft in Amerika die Anker gelichtet wurden und die Heimreise angetreten wurde. Auf dem Rückweg nach Kamtschatka geriet die St. Peter in einen schweren Sturm und strandete an der Küste der Awatscha-Insel, die später in Beringinsel umbenannt wurde. Aufgrund immer schlechter werdenden Wetters war Bering mit seiner Mannschaft gezwungen, auf dieser Insel zu überwintern. Am 19. Dezember 1741 starb hier Vitus Bering vermeintlich an Skorbut. 18 weitere Besatzungsmitglieder überlebten diese Überwinterung ebenfalls nicht.
 
Kapitän 9:03 h: 57°23’N 171°20’O, Südkurs 190°, 15,5 Knoten. Wir befinden uns im Aleutengürtel zwischen der Beringstraße und Attu Island. Der Taifun befindet sich auf Höhe Mitte der Kurilen, mittags bei Kamtschatka in der Otschokschen See. Die See baut sich auf, Seegang zurzeit 3 – 4 m bis morgens. Morgen nehmen wir evtl. Westkurs, wir müssen aber noch die Lage checken. Wetterdaten: 11°, 11°, 1015 hPa, ONO 5-6, bewölkt. Um 9:30 h Steffen: Zwischen Tundra und Eismeer – Leben und Arbeiten in der Arktis (Leben auf Tschukotka). 10.45 h Sylvia: Meeressäugetiere im Russischen Fernosten – Robben, Seeotter und die ausgestorbene Seekuh. 15.30 h Ulli über Peter Simon Pallas, der Zoologe der als erster mit Hilfe von Georg Wilhelm Steller die Seevögel im Nordpazifikraum beschreibt. Arnes Vortrag um 17.00 h gibt es zu einem anderen Termin. 18.05 h Kapitän: 7,4°, OSO, 55°18.960’N, 170°40.660’O. 18.16 h Zentrum des Taifuns Südwest Kamtschatkas im Westen, zieht nach Norden, östlicher Wind, 13 Knoten, morgen Wellenhöhe 6 – 6,5 m Höhe. Um 18.30 h findet der Repeater Cocktail statt, der Kapitän erzählt von sich und stellt dann seine Offiziere vor, am wird das Bering Abendessen serviert. Wetterdaten 6.00 h: 12°, 11,5°, 1013 hPa, 88%, O6, bedeckt, später sonnig warm. SA 06:15 h, SU 19:03 h.
 
Mi 18.09. Kurs Süd – Stürmische See

04:00 h Position und Daten Bordcomputer Kurs, 217,1°, 53°15.780’N 169°36.930’O, SW 37,5 Knoten. Aleutengürtel 1001 hPa. 18.00 h gestern in Deutschland. 9:05 h Kapitän: Sonne, Wind und Wetter. 52°31’N 168°453’O, weiter südlichen Kurs, evtl. später Westkurs dann aber mit 6-8 m Wellen, Zentrum Man Yi in 500 sm Entfernung bei der Beringinsel und Kamtschatka mit Kurs Nord. Wenn Westkurs doppelte Wellenhöhe, jetzt bei 5 m. Wind SW 8-9, holperige See. Abends voraussichtlich weniger, schräg von vorne, 10 Knoten, 4000 m Wassertiefe, 14°, 12°, mittags neue Lage. 

10.00 h Vortrag Heike mit Höllentore, dann um 10.50 h plötzlich Black out, beide Maschinen und Stabis aus bei Windstärke 9. Strom ist sofort wieder da und wir hören Heike: „Bitte bleiben Sie sitzen, es wird gleich anfangen zu schaukeln!“ Ich springe aus dem Bett, habe den Vortrag wegen des Seegangs von dort verfolgt. Ich ziehe mich an und da kommt auch schon Steffen in die Kabine. Wir haben 30% Schräglage, selbst die Restaurantfenster waren unter Wasser. Die gerade eingedeckten Tische wurden "unsanft" abgedeckt. Etwa scary, blauer Himmel und türkises Wasser im Wechsel vor den Bullaugen, es hatte etwas von einem Aquarium ohne Fische. 11.10 h Die Maschinen laufen nach dem Abkühlen wieder hoch und die Hanse stabilisiert sich wieder. Um 11.30 h hält Ulli den Vortrag: Korjaken in Nordkamtschatka, er war Rentierzüchtern in der Bergtundra und Steinbirkenwäldern unterwegs. Mittagessen ist nur im Marco Polo Restaurant, das Bistro Lemaire ist geschlossen. 15.00 h Expertentalk mit den Lektoren in der Explorer Lounge. Ulli stellt sein Buch – Der weite Weg nach Fernost – Spurensuche auf Kamtschatka ab. 17.00 h Monika über die Vegetation in Kamtschatka. 18.00 h Kapitän: Jetzt 180°, 51°11,210’N 168°54.170’O, 18.00 h Kursänderung auf Petropawlowsk bis 90°, Wetter wird besser, unterer Rand des Tiefs, das Tief zieht nach Norden. Wellenhöhe 5-6 m, vereinzelt 8 m. Nach Mitternacht dann weniger Wind, jetzt von WSW. Wir laufen in Petropawlowsk am 20.09. um 6.00 h morgens ein. Ich sitze auf dieser Reise schon beim Mittag bei jeder Schiffsbewegung verkrampft am Tisch, möchte eigentlich am Abend das Curry absagen. Am Abend im Ethno bekomme ich nichts herunter, wir gehen früh ins Bett und kann durch die Schiffsbewegungen endlich einmal ausschlafen. Wetterdaten 12.00 h 14,5°, 13°, SW8, 1006 hPa, stürmisch, SA 06:33 h, SU 19:06 h. 

Feuerspeiender Berg by Ullrich Wannhoff
Do 19.09. Weiter Kurs Süd, später Kurs West auf Petropawlowsk

09:05 h Kapitän: 52°24’N 164°32’O, Kurs 290°, zurückgehender Seegang. Um 5:00 h nehmen wir den Lotsen an Bord und 6:00 h legen wir an der Pier an, Windstärke 7-8, 5 m Seegang, bis jetzt 804 sm, 222 sm Restdistanz, 4500 m Tiefe, 11,5 Knoten. 10.00 h Arne mit „Zobel, Lachs und Kakerlaken“, die Expeditionen vor 100 Jahren. 11.30 h Sylvia mit „Seevögel, ständige Begleiter im Wind“. Um 15.00 h Expertenrunde in der Explorer. Ich kaufe Ulli sein Exemplar des Buches – Der weite Weg nach Fernost – Spurensuche auf Kamtschatka ab. Mit Sylvia und Monika gehen wir anhand eines Buches die Pflanzenwelt der Region durch. 17.00 h Ulli „Mit dem Stellerschen Steinfuchs auf Du &  Du“. Sie sind fast zahm, eine Familie hat ein Gebiet von 2 km, so daß es für Ulli einfach war, die ausgewählte Mutter mit den jungen immer so beobachten. Er beobachtete einen Fuchs, wie er nach dem Fressen eines Eies in das Gelege einen Haufen setzte. Als Ulli sich einmal erleichterte, hat der Fuchs seine Losung obendrauf gesetzt. Er berichtete von einem Maler namens Sergey, der sein Atelier in einem Bootshaus auf der Beringinsel hat und bedauerte sehr, daß wir dort nicht anlaufen können. Precap Petropawlowsk: Ulrike mit der Wettervorhersage 7° - 10°, sonnig, leichte Bewölkung, wenig Wind, nächster Tag 6 – 7°, leichte Brise. Arne über Petropawlowsk: Nachts erreichen wir die Küste, es wird ruhiger, südwärts wegen Man Yi. Die Stadt wurde 1740 gegründet, 1812 erhalten der Stadtrechte, Peter und Paul (Schiffe) – Apostel - Denkmal Petropawlowsk. Einwohnerzahl von 300.00 auf 179.780 gesunken. Einklarieren. Kapitän: Blackout weil die Kühlung der Maschinen ausgefallen ist, weil evtl. etwas angesogen, zu viel Luft gezogen durch den Seegang? Er entschuldigt sich. Nach dem Abendessen gehen wir in die Obsi und relativ früh auf die Kabine. Wetterdaten 6.00 h: 11,5°, 13°, 1009 hPa, 88%, SW 9, bewölkt, SA 6:51 h, SU 19.19 h. 


Statue Peter & Paul vor dem Hausvulkan Korjakskaja Sopka 
Fr 20.09. Petropawlowsk / Kamtschatka/ Russland 6.00 – 19.00 h am Sa 21.09.
Position der Stadt: 53°01.650’N 158°38.320’O

Wir beobachten das Anlegemanöver und machen die ersten Bilder im Dunkeln und als die Sonne aufgeht die ersten Bilder des Hausvulkans Koryaksky und seines kleineren Bruders Avacha. 7.48 h Ulrike: 10°, 8°, 1007 hPa, 78%, leicht bewölkt, Avacha Bucht, umlaufende Winde. Die einzelnen Ausflüge und Rundflüge werden nach der der Einklarierung aufgerufen. Wir gehen wieder auf eigene Kappe los, es ist wärmer als gedacht. Der Ort ist sehr schön, überall wunderschöne Blumenarrangements, in einem kleinen Park an der Holzkirche bewundere ich die kunstvoll gestalteten Mülleimer neben den Holzbänken. An der Peter und Paul Statue sind am Brückengeländer bunte zum Teil schon verrostete Schlösser für den Schwur ewiger Liebe angebracht. Unser Gesamteindruck ist sehr positiv, auch die Menschen sind sehr freundlich. In einem Souvenirshop kaufen wir eine Karte der Stadt für meine Logbuch und Magneten. Auf dem Rückweg zum Schiff sehen wir, daß der Strand geharkt wird und einige Buden an der Strandpromenade stehen wie für ein Straßenfest. Nach dem Mittagessen und weiteren Einträgen für meinen Blog, geht es auch für uns auf die Ausfahrt, Sylvia begleitet uns. Eindrücke von Petropawlowsk mit historischen und modernen Gebäuden der Stadt, Informationen über berühmte Seefahrer wie Vitus Bering, La Pérouse und Charles Clerke, die hier in der Stadt waren. Vom Aussichtspunkt blicken wir über die Avacha Bucht und das Zentrum der Stadt. Wir besuchen das informative Kamtschatka Museum

In diesem Museum befindet sich eine Ausstellung über die Natur, das Leben der Einheimischen, Geschichte und Erforschung Kamtschatkas. Das Skelett des ältesten Hundes der Gegend datiert auf über 7000 Jahre ist dort ausgestellt, sowie Mammutknochen und Stoßzähne. Danach geht es weiter zur Markthalle, dort kaufe ich mir Ketakaviar. Rundum einer schöner sonniger Tag. Um 18.30 h wird uns von der Gruppe Petro Folklore aus Kamtschatka in der Explorer Lounge vorgeführt. 2 Mädchen, drei Männer und drei Frauen zeigen uns Itmenische, Tschoksche und Korsakische Tänze und Gesänge. Ljagsch ist itelmenisch und heißt Sonne, Ljagatsch – kleine Sonne. Diesmal werden die Tänze mit viel Bewegung, Rhythmus und zum Teil mit sehr viel Komik vorgetragen. Wetterdaten 12.00 h: 12°, 8°, SW3, 1008 hPa, Sonne, SA 7:07 h, SU 19:29 h.



Sa 21.09. Petropawlowsk/ Kamtschatka/ Russland – Abfahrt 19.00 h Kurs Kurilen

Wir stehen erst kurz vor Frühstücksende auf, das Wetter ist super. Ich bin begeistert von dem famosen Blick auf die Vulkane, unser Tagesziel der Kauf einer Matrjoschka. Die Strasse ist heute abgesperrt, weitere Buden und eine Bühne sind zu sehen. An der Peter und Paul Statue machen wir Bilder von einer leichten Aktivität des Koryakskys. Ich kann mich nur schwerlich lösen, so schön ist der Anblick, er könnte ja auch eine größere Wolke ausspucken. Wir schlendern an den Ständen vorbei, es gibt Obst und Gemüse, Kunstgewerbe, Honig, Kaviar und Fisch, auf der Bühne erschallt Kalinka im
Techno Style - YouTube LINK . Cool! In dem anderen Souvenirladen finden wir endlich meine langersehnte Matrjoschka und eine Walrossvariante davon. Auf dem Rückweg fängt es an zu nieseln, ich kaufe eine CD von Likhota, auf dessen Cover auch die Frauen der Folkloregruppe darauf sind. Außerdem kaufe ich mir einen Anhänger aus Fell mit einer orangen und grünen Perlenstickerei und natürlich Magneten. Der Regen wird mehr, von den Vulkanen nichts mehr zu sehen. Wir gehen in die Obsi dort schreibe ich weiter, später geht Steffen Sport machen und ich schlafe. Nach dem Frischmachen legen wir die CD Likhotas ein, die sich als softe russische Chanson CD entpuppt. Dazu gibt es passend Kaviar, Schmand und den Champagner.

Um 18.30 h Recap. Kapitän Behrend mit der Meldung: Ein Tiefdruckgebiet – sofort ein lautes Stöhnen im Raum – an der Südspitze Kamtschatkas. Er sagt: "Ohne Tiefdruckgebiet kein Hochdruckgebiet, lassen Sie mich doch bitte ausreden. Wenn wir an der Spitze vorbei sind, gibt es mehr Bewegung. Der Taifun wird auf Taiwan und Hongkong treffen, in Centrum sind 14 m hohe Wellen, ein zweiter Taifun bewegt sich auf Japan zu. Die nächsten Tage haben wir nicht mehr sehr viel Seegang und ab morgen haben wir Sonnenschein. Gestern haben wir ordentlich Brennstoff gebunkert. Zum Black Out, in dem Filter waren Shrimps, allerdings nicht genug zum Abendessen". Arne: Spricht über die Kurilen, ab Südkap rechnen wir mit rauerer See. 9.00 h Ankunft vor Shumshu, dort gibt es große Kelpfelder, wo wir die Chance haben, Seeotter zu beobachten. Die Ainu, die hier früher lebten, leben jetzt im Norden Japans, vereinzelt auch in Russland. Man sieht Reste der Schützengräben aus dem 2. Weltkrieg. Atlasova benannt nach Wladimir Atlasov  und die schöne Sage um Vulkan Alaid, der schöner als der Fuji in Japan und schöner als alle Vulkane Kamtschatkas ist. Deswegen wurde er von den anderen Vulkanen auf Kamtschatka verstoßen, aber er hat sein Herz auf Kamtschatka verloren im Kurilensee. Die Gebäude auf Atlasova sind Fuchsfarmen oder doch Arbeitslager, wer weiß? Um 19.00 h legen wir ab Kurs Shumshu – Entfernung 200 sm. Wetterdaten 12.00 h: 9,5°, 8°, 1008 hPa, windstill, regnerisch, SA 7:08 h, SU 19:27 h.

So 22.09. Expeditionstag - Kurilen - Shumshu – keine Anlandung, Atlasova  13.00 – 17.20 h

Über die Kurilen: (russisch: Курильские острова; japanisch: 千島列島, Chishima-rettō, deutsch „Archipel der tausend Inseln“) oder Kuril-rettō (クリル列島, Kuriru-rettō, dt. „Kurilen-Archipel“), sie sind eine etwa 1200 Kilometer lange, zu Russland gehörige Inselkette mit mehr als 30 großen und kleinen Inseln vulkanischen Ursprungs in Ostasien. Sie verbinden wie eine Brücke die russische Halbinsel Kamtschatka mit der japanischen Insel Hokkaidō. Die Inselkette trennt den Pazifik vom Ochotskischen Meer.

Viele aktive Vulkane, sehr häufige Erdbeben, Schneestürme und Nebel im subarktischen Klima machen die in fischreichen Gewässern liegenden Inseln sehr unwirtlich. Die Natur auf den Inseln ist relativ unberührt. Die Kurilen gelten als eine der landschaftlich schönsten Gegenden der Welt. Sie gehören verwaltungsmäßig zu den Rajons Sewero-Kurilsk, Kurilsk und Juschno-Kurilsk der Oblast Sachalin.

Am Morgen erleben wir das uns schon vertraute Schlingern und Stampfen. Um 08.25 h Durchsage von Arne: Die Insel ist schon zu sehen. Um 09.05 h Kapitän: Auf der Rückseite der Insel befindet sich eine Kaltfront mit Wind. NW mit Böen von 20 - 35 Knoten. In der Straße zwischen den Inseln Paramushir und Shumshu (namens "Die zweite Kurilenstraße") herrscht mehr Verkehr, hier beträgt die Tiefe 30 – 45 m mit etlichen Untiefen, wir erreichen eine Breite von 3 Kabellängen in 45 min. (1 sm  = 10 Kabellängen = 185,658 m.) Shumshu befindet sich auf Steuerbord, seit Petropawlowsk 1276 sm zurückgelegt. Wetterdaten: 9°, 7°, SW, 1009 hPa, Wind NW, Dünung 2 m. 
Wir sehen einige Otter beim Rückenschwimmen. Sylvia: Durch die Aufwärtsströmung des Wassers wird die Nahrung nach oben gedrückt, so herrscht hier ein großes Vorkommen an Seevögeln. An Steuerbord sehen sie kleine Odinshühnchen. 10.30 h Heike mit Vulkan auf Atlasova – Alaid. 10.45 h Orcasichtung. Heike über die Dünen auf der Insel, sie sind etwa 10 Mio. Jahre alt aus der letzten Eiszeit, der Wasserspiegel war 120 m tiefer. 12.00 h Sylvia von der Brücke - Delfine auf Steuerbord und ein Kurzschwanzalbatross, der sehr selten ist. 


Um 12.30 h haben wir Barbecue auf dem Lemaire Deck und um 13.00 h erreichen wir die Insel Atlasova. Position 50°51,220’N 155°40,380’O. Kapitänsdurchsage: Wir haben etwas Wind, aber wir haben ja Zeit. Der Wind dreht nach Westen – NW, wir checken die Weiterentwicklung und werden auf der Südseite abwarten. Es gibt vereinzelte Windhosen. Um 14.33 h meldet er sich noch einmal: Der Anker hält nicht, es gibt vereinzelte starke Böen. So verbringen wir die Zeit windgeschützt vor Atlasova.
Um 17.20 Anker hoch mit Kurs auf Matua, wir stehen windgeschützt an Deck, fotografieren und schauen uns die Aktivitäten des Vulkans an, solange bis der Blick von den Bergen verdeckt wird. 

18.30 Recap/Precap – Ulrike: der Wetter war vom Wind geprägt. Wir sahen Seeotter, Orcas, dieses Fahrgebiet ist immer für Überraschungen gut. Sylvia: über die 3 Arten von Albatrossen im Norden und deren Nistplätze – Laseralbatrosse, Schwarzbrauenalbatrosse und die seltenen Kurzschwanzalbatrosse, die im 19. Jahrhundert fast ausgestorben waren. Die Fische der Gegend: Köhler (für Surimi), Hering, Tintenfische und Kabeljau. Heike: Bims im Glas, über das Herz von Alaid im Kurilensee. Arne über die Route: Matua und Ushishir (Yankicho). Um 19.00 h Russisches Abendessen mit 2 Freunden am Kapitänstisch. Am Abend in der Darwin Hall der Kinofilm: „How I ended this summer“ in Russisch mit engl. Untertiteln (YouTube Trailer). Wetterdaten 12.00 h: 11°, 8,5°, 1012 hPa, WNW5, sommerlich, SA 6:20 h, SU 18:36 h.
 
Mo 23.09. Matua 6.30 – 10.30 h , Yankicho 13.40 – 18.30 h

Kapitän: 6.40 h Anker in 25 m Tiefe, 8°, 6°, 1018 hPa, 84%, leichte Bewölkung. Position: 48°03,770’N 153°16,940’O. Arne vor Ort: nasse Anlandung, steinige und rutschige Bedingung beim Anlanden durch Kelp. Ein Wanderweg führt durch die Erlenwälder zum „Schrottplatz“. Früher befand sich hier ein wichtiger Stützpunkt der Japaner, nachdem sie die Insel verließen, war hier eine Siedlung russischer Grenzposten. Ab und zu campieren hier noch Forscher auf der Insel, um den Vulkan zu erforschen. Wir könnten noch bis zur Kirche wandern, aber selbst oben ist so viel zu erkundschaften. Zur linken Hand geht ein Weg zu einem Bunker hinab. Auf dem Hauptplatz stehen jede Menge Fahrzeuge und verrostete Fässer herum. Einmal haben wir kurz verweilt, gelauscht und konnten so das leise Singen der Vögel wahrnehmen. 

Um 10.30 h nehmen wir Kurs auf Yankicho – Entfernung 40 sm. Position: 47°79.910’N 152°48.640’O. Auf dem Hügel wird man bei schönsten Sonnenschein mit einem tollen Blick auf die Caldera belohnt. Vom Schiff sieht man einen Vogelfelsen auf Backbord mit Dreizehenmöwen und auf Steuerbord ein einzelner Felsen, der voll mit Seevögeln ist. Große Gruppen befinden sich auch auf dem Wasser. Ein Bekannter hat, ohne es zu ahnen, ein Foto einer Orcafluke geschossen, als er die Kamera auf die Vögel hielt. Zwei der Lektoren haben sogar einen Steinfuchs fotografiert. Um 18.30 h nehmen wir südlichen Kurs. 18.35 h Kapitän: Wir nehmen Kurs Süd, da wir uns in einem Dreieckssystem zwischen dem Taifun Pabuk, einem Tief NW von Sachalin und einem Tief über der Beringsee bei Kamtschatka mit 12 m Wellen befinden. Ab Vormittag erwarten wir Windstärke 6, ab Nachmittag gibt es Bewölkung und Regen. Die Insel Urup in 150 sm stand nicht auf dem Plan. Gegen 8 – 8.30 h planen wir eine Anlandung an der Nordseite, der Vulkan Pallas raucht, Wassertiefe hier 35 m. Wir machen uns schnell zum Abendessen fertig, denn es kündigt sich ein wundervoller Sonnenuntergang an. Dazu scheint es, als wenn beide Vulkane rauchen, auf dem Bridgedeck schauen wir uns das Spektakel an. Wetterdaten 12.00 h: 7,5°, 7°, 1021,5 hPa, 88%, WNW 5, blauer Himmel. 

Die 24.09. Urup / Kurilen 8.00 -12.00 h

Position Urup: 46°06.820’N 150°09.770’O, Vulkan Kolokol – Ausbruch 1973, Höhe 1328 m, Position: 46°042’N 150°05’O. Fast zum Sonnenaufgang werden wir wach, heute ist Premierenanlandung auf Urup mit seinem höchsten Punkt Ivao Gora mit 1426 m Höhe. Wir sind in der letzten Gruppe, so können wir uns etwas Zeit lassen. Mit der Ausbootung dauert es heute ein wenig, da meldet sich Arne: Der Vulkan raucht, Scouting Boot ist unterwegs hier in der Natalii Bucht. 

Ulrike: 12°, 9°, 1020 hPa, 70%, bewölkt, wenig Wind, aber Schwell, 45 m Tiefe der Anker. Vögel – Dreizehenmöwen, ein Seeadler und Kormorane. Um 9.00 h Kapitän: Zu viel Schwell zum Ausbooten, bitte noch etwas Geduld, wir wollen Lee geben. An Land haben wir die Möglichkeit für eine Wanderung am Strand, zu den Geysiren, zu den Hütten und Wracks, auf dem Berg zu einer regelrechten Gratwanderung. Langsam um 12.05 h verlassen wir die Insel, Kurs 270°, heute ist Pølserparty, wir machen unendliche Fotos des rauchenden Kolokols. Entfernung nach Sachalin – 332 sm. 15.00 h Expertentalk und 16.00 h Eiszeit. Um 17.00 h erzählt Ulli von seinem winterlichen Besuch bei den sesshaften Korjaken – Anika (80) und Wetsched (73). In seinem Buch - Der weite Weg nach Fernost – Spurensuche auf Kamtschatka – lesen Sie darüber mehr und noch andere schöne Erlebnisse. Ich kann es Ihnen nur ans Herz legen. Um 21.30 h in der Explorer Lounge spielt Alexander Gorlenko Wiener Klassiker und Russische Romantiker. Wetterdaten 6.00 h: 10°, 8°, 1021,5 hPa, 83%, noch windstill, SA 6:37 h, SU 18:44 h. 



Mi 25.09. Tyuleniy Island/ Sachalin 9.00 – 12.00 h

Sachalin (russisch Сахалин [səxʌˈlin]; jap. 樺太島, Karafuto-tō) ist die größte Insel Russlands sowie die Hauptinsel der Oblast Sachalin. Die Hauptstadt der Oblast ist Juschno-Sachalinsk. Auf der Insel befinden sich die bedeutendsten Erdöl- und Erdgasvorkommen Russlands. Sachalin liegt im Pazifik (nördlich von Japan) und als Grenzinsel zwischen dem Ochotskischen Meer im Norden und dem Japanischen Meer im Süden. Vom russischen Festland ist Sachalin durch den 7,3 km breiten Tatarensund, von der japanischen Insel Hokkaidō durch die 43 km breite La-Pérouse-Straße getrennt.


8.45 h Ulrike: 12°, 11°, 1008 hPa, SW 4-5. Jede Menge Pelzrobben und Seevögel von der Ostseite zur Westseite der Insel. Die Holzplanken an Land verhindern eine Störung der Tiere. Wir gehen hier aber nicht an Land, wir planen hier eine Zodiacausfahrt. Wir sind in der ersten Gruppe, es ist eine recht schauklige Angelegenheit. Die Robben tollen um unsere Boote herum. 



12.00 h Position: 48°30.720’N 144°36.990’O. Kapitän: Ein Stein fällt mir vom Herzen, daß alles unfallfrei abgegangen ist. Wir sind 500 m weiter getrieben worden durch die Strömung und die SW Winde. Wir mußten einen neuen Anker für Lee setzen, in 15 m Tiefe 150 m Ankerkette, das nennt man „den Anker reiten“. Wir nehmen erst Südkurs, dann später Kurs auf Korsakov - Entfernung 235 sm. Um 6.30 h nehmen wir den Lotsen auf und erreichen Korsakov dann um 07.00 h. Die Wetterprognose ist sonnig, schwachwindig, später brist es dann aus NW auf. Um 15.30 h Heike mit „Ring of Fire – der Pazifische Feuerring“. 17.00 h Sylvia mit „Die außerordentliche Reise des Pazifischen Lachses“
Heute ist Hapag Lloyd Clubcocktailempfang und am Abend wird das Chefs Abendessen serviert. Nach dem Essen gehen wir in die Explorer Lounge, dort ist heute einmal mehr los und es wird situationsbedingt später. Wetterdaten 12.00 h: 13°, 12°, 1007 hPa, SW 4-5, wechselnd bewölkt. 








Do 26.09. Korsakov 7.00 - 16.00 h Pier


Position 46°37.220’O 142°45.710’O. Ulrike: Pünktlich zum Sonnenaufgang waren wir an der Pier in Korsakov. Die Behörden sind schon da. Die Wetterdaten heute Morgen: 14°, 14°, 1008 hPa, 46° auf dem Breitengrad wie Monaco, 72%, leicht bewölkt, Windstärke 2. Sie benötigen Ihren Reisepass, die Behörden kommen an Bord. Wir bitten um etwas Geduld. Um 9.00 h beginnt unser Ausflug – Eindrücke von Juschno – Sachalinsk. Ungefähr eine Stunde fahren wir mit dem Bus zur neuen orthodoxen Kirche, dort müssen wir Frauen eine Kopfbedeckung tragen, die Männer müssen ihre Kopfbedeckung abnehmen. Von dort fahren wir zu einem Vergnügungspark - dem Gagarin-Park, der wie eine Zeitreise in die Vergangenheit anmutet. Heike bemerkt, die Fahrgeschäfte hätten hier eine Patina. Uns werden flotte Russische Tänze und Gesänge in farbenfrohen Kostümen vorgeführt. Weiter fahren wir zum Souvenirshop und zum Museum. Im Sachalin Regional Museum sind viele Schulklassen, die Zeit ist immer knapp bemessen. Auf Sachalin leben viele koreanisch abstammende Einwohner.




16.00 h Passage 6,5 – 7 m breit, Landwinde und Böen. Wir laufen auf 2 Gastanker und einen Öltanker vor Reede zu. Um 17.00 h Marion mit „Plankton der Ozeane“. Recap / Precap: Ulrike: Abreise auch wie Empfang alle nach Decks, in Japan wird alles noch viel komplizierter. Sylvia: Arten der Robben bei Tyuleniy Island - Stellerschen Seelöwen, nördliche Pelzrobben und Lagerrobben (Spotted Seals). Im Hotel der Insel wohnen jetzt ab und zu Wissenschaftler, die die Tiere erforschen und brandzeichnen. Ulli: Über die Ainus und Uetsch, sie lebten in der Mitte Sachalins und ritten auf den Rentieren. Die Ainus waren das Hauptvolk bis zum 18. Jahrhundert. Heike: Die Kurilen haben 25 aktive Vulkane: Urup Ivao - Alter 10.000 Jahre, der Rudakov ein Stratovulkan, die „Drei Schwestern – Tri Sestry“, Kolokol – Urup wie Fuji. Sachalin – gehobener Meeresboden. Um 21.30 h singt Anika mit der Festival Band „Ein Schiff wird kommen“ – die Geschichte mit Paul und wo ist Mr. Right? Ich lege mit Ulli eine flotte Sohle auf das Parkett, dessen Hände genau wie von Steffen noch nach ihrem verzehrten Fischabendbrot mit Kaviar und Räucherlachs an Oberdeck duftet. Wetterdaten 12.00 h: 14°, 14°, 1009 hPa, WNW4, sommerlich, SA 7:20 h, SU 19:19 h. 


Fr 27.09. Entspannung auf See

9.02 h Kapitän: Position 43°54’N 140°34.930’O, südlicher Kurs 202°, 12 Knoten, die Küste Hokkaidos ist zu sehen. Restdistanz bis Aomori 125 sm. Wassertiefe 500m, bewölkt, schwach windig, der Taifun ist östlich der Kurilen vorbeigezogen. 15°, 18°, 1019 hPa, WNW2. Um 10.00 h Heike mit „Mammut, Steppe und gefrorene Zwiesel“. 12.30 h beginnt der Frühschoppen, es heißt wieder „O‘zapft is‘!“. Um 15.00 h findet in der Explorer Lounge die Expedition Praxis statt - der Markt des Wissens. Mit Steffen und Monika legen wir Lachskaviar, Eikapseln von Meeresschnecken, Schlangenstern und Weichkorallen unter das Mikroskop. Heike präsentiert ihre Lieblinge – Wüstensandrosen, Katzengold, Labradorit - ein Armband daraus hat sie im Souvenirshop in Juschno – Sachalinsk erstanden, ihre Ü- Eier und viele andere schöne Steine. Sylvia zeigt uns Schneeulengewölle aus Lemmingen, Zwieselschädel, Fell und Schädel vom Schneehasen, Vielfraßfell, Krill im Glas, Barten vom Finn – und Grönlandwal sowie Seepocken. 17.00 h Arne mit „Kimono und Harakiri“. Um 18.15 h findet der Fotowettbewerb statt, abgegeben wurden 84 Bilder. Unser springender Wal liegt mit 10 Stimmen gleich mit dem 3. Platz nach Platz 1 dem Foto mit den 3 Mädchen, die sich verschmitzt ansehen. Arne erzählt von Jeanne Baret, die die Namensgeberin eines unserer Zodiacs war. Sie lebte von 1740 – 1807 und kam aus Burgund, war Haushälterin bei Philibert Commerson (1727 – 1773). Commerson begleitete die Weltumsegelung von 1766 - 1769 bei Louis Antoine de Bougainville mit, Jane war als Mann verkleidet dabei. In Tahiti flog sie auf, ging in Mauritius von Bord, dort starb Commerson. Sie führte seine Arbeit fort und bereitete seinen Nachlass auf. Als erste Frau hat Jane in 10 Jahren die Welt umsegelt. Mit 40 Jahren erhielt sie zuhause eine Sofortrente. Buchtipp engl. – The Discovery of Jeanne Baret: A Story of Science, the High Seas, and the First Woman to Circumnavigate the Globe 1st (first) Edition by Ridley, Glynis published by Crown (2010) Hardcover. Am Abend gehen wir mit unseren Bekannten ins Ethno – Motto "Willkommen in Japan". 12.00 h Wetterdaten: 17°, 19°, 1019 hPa, 60%, SW4, leicht bewölkt, SA 7:29 h, SU 19:27 h. 
 

Sa 28.09. Aomori/Japan 05.30 – 14.00 h (Pier)

Aomori (jap. 青森市?/i, -shi, dt. „Stadt des blauen/grünen Waldes“) ist eine Großstadt, ein Seehafen und Verwaltungssitz der gleichnamigen Präfektur Aomori an der Nordspitze von Honshū, der Hauptinsel von Japan. Aomori liegt an der Bucht von Aomori. Holzwirtschaft und Fischerei sind die bestimmenden Wirtschaftsfaktoren von Aomori. Die Gegend um Aomori ist das größte Apfelanbaugebiet Japans. 


Am Schrein
Ich freue mich sehr, wieder hier zu sein. Position Aomori: 40°49.990’N 140°44.730’O. Die Behörden sind an Bord, aber es dauert. Wir erfahren, daß die Technik streikt, da die Behörden mit einem Equipment anrücken, daß unsere Leitungen „überfordert“. Mit einer halben Stunde Verspätung geht es dann los mit Fingerscan und Foto. Wir müssen warten bis beide Ausflüge von Bord sind. An der Pier spielt das Streichquartett aus dem letzten Jahr, auch die Pavillons mit den Gewerken stehen an der Pier. Zwei Damen erkenne ich wieder, sie sind ganz aus dem Häuschen als ich Pins unserer Stadt und Fotos vom letzten Jahr überreiche. Ich bin traurig, weil die junge dunkelhaarige „Bäckerin“ nicht dabei ist. Wir gehen auf eigene Kappe los und müssen erst einmal Geld ziehen. Die Banken nehmen keine Mastercard, aber genau die haben wir nur mit. Im Shoppingcenter begleitet uns die junge Dame von der Info zu einem Bankomaten außerhalb des Centers, dort nehmen sie auch Mastercard. Ich kaufe mir ein Windspiel in Form eines Japanischen Windlichtes. Wir spazieren zum Aomori Park und fragen einen Vater mit seinem kleinen Sohn nach dem Weg zum Schrein. 

Auf dem Weg dorthin schaue ich in einen Laden und wer schaut heraus? Meine Bäckerin, wir freuen uns wie "Schneekönige". Wir tauschen Geschenke und unsere Adressen aus. Danach gehen wir zum Schrein und füttern die Koikarpfen. Zurück am Schiff zeige ich den anderen Damen aus Aomori, daß ich meine Bäckerin Yoshiko gefunden habe. 

18.15 h Farewell – Ulrike: Danke an Anika und die Band, Alexander und die Experten. Heute Morgen ging nach einem Knall die ganze Technik den Bach herunter. Henrys Kommentar dazu: Wären wir bloß in Russland geblieben. Kapitän: Danke für das Lachen – egal bei welchem Wetter. Er erwähnt den Fotowettbewerb, es waren fast nur Menschen und ein springender Wal. Diese Expedition ging zum Unbekannten – zu einem selber. There is no place like Nome. Super – die springenden Buckelwale. Seine Lieblingsreise? Keine besondere, es ist wie mit der Musik, wenn der Fuß mitwippt, hat sie einen berührt. Dann erzählt er, daß die NWP seit einer Woche zu ist. Es gibt dort 60% mehr Eis in diesem Jahr. Er erwähnt den Report bei Spiegel online vom 27.09.2013 – Gefährliche Abkürzung durchs Eis – arktische NWP. 

Anbei der Link 👉 http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/nordwest-passage-klimawandel-lockt-abenteurer-in-die-arktis-a-924383.html

Dann kommt die Frage an Steffen – wann fährt man diese Reise im Juni oder September? Antwort: Beide Zeiten sind gut, aber jetzt im September war es besser. Kapitän Behrend erzählt die Anekdote von Steffens Reise im Juni 2013 mit der MS Bremen und dem Fotografen Michael Poliza, wo er ein fantastisches Foto vom der Yankicho Caldera und einem Steinfuchs machen konnte und Poliza nur beleidigt „Frechheit“ sagte. Hier sind die Fotos, lieben Dank Steffen!

Blick auf die Caldera Yankicho by Steffen Graupner


Steinfuchs by Steffen Graupner

Zum Farewell - Abendessen sitzen wir heute mit Steffen und Anika am Tisch. Am Abend geht es in die Explorer Lounge, dort singt in alter Tradition der Hanseatic Shanty Chor. Wir lagen vor Madagaskar und hatten die Pest an Bord. Anekdote des Kapitäns - ein anderer Kapitän sagte einmal: Wir haben zwar nicht die Pest an Bord, aber wir haben Sie. Als Larry - seit 20 Jahren Voice of Hanseatic – singt, fordert er eine Dame zum Tanz. Die Seekarte bringt 1800,00 € für die Stiftung und wir erstehen den Crewkoffer mit einigem Inhalt zu Gunsten der Crew. Ich tanze einmal mit dem Kapitän, es wird früh, Kopfweh ist vorprogrammiert – trotzdem ein schöner Abend! 12.00 h Wetterdaten: 20°, 23°, NNO3, 1023 hPa, Sonne, SA 5.30 h, SU 17:24 h. 
 
So 29.09. Futami / Sado Island 12.00 – 18.00 h

Sado (jap. 佐渡島, Sado-ga-shima oder Sado-shima) ist eine japanische Insel, der Westküste Honshūs vorgelagert. Sie liegt ca. 60 km nordwestlich vor der Stadt Niigata in der Präfektur Niigata im Japanischen Meer. Mit einer Fläche von 854,52 km² entspricht sie in ihrer Ausdehnung etwa der Insel Rügen. Die Landschaft ist durch Vulkanismus geprägt. Der höchste Berg ist über 1.000 m hoch.

9.00 h Kapitän: Position 38°40’N 138°12’O, die Südspitze Sados liegt auf Backbord, wir fahren in die Bucht von Süden ein. 207°, südlicher Kurs, 13 Knoten. 24°, 23°, S3-4, 1021 hPa, 31 sm Restdistanz, um 11.45 h liegen wir vor Anker. Von 10.00 – 12.00 h ist Stress für die abreisenden Gäste angesagt, Kofferanhänger holen, Zollerklärung ausfüllen etc. Auch wir müssen dann doch noch die Zollerklärung unterschreiben. Wir haben Kopfschmerzen, aber unseren Bekannten geht es auch nicht besser, einer erwachte mit einer Lederallergie und einer mit unserem Schlips um den Hals. Keine Namen, keine Beträge!! Es gibt frühes Mittagessen und per Tender setzen wir hinüber an die Pier. Ankerposition: 37°58.410’N 138°16.310’O. 


Unser Ausflug heißt der Süden von Sado, eine 50 minütige Busfahrt führt uns an der Küste entlang nach Shukunegi, einen Fischerort mit über 100 gut erhaltenen alten Holzhäusern. Dieser Ort mit seinen engen Gassen wird gerne als Drehort für historische Filme genutzt. Auf einer Rundführung sehen wir die interessantesten Häuser und besichtigen eines davon. Im angrenzenden Garten höre ich Grillen zirpen, zu meiner Freude sehe ich nicht nur die sondern auch Zikaden




Nach dem Spaziergang durch den Ort fahren wir zu der 5 km entfernten kleinen Hafenstadt Ogi, die durch seine Taraibune bekannt geworden ist. Taraibune sind tonnenförmige Holzboote, die an Waschzuber erinnern, sie wurden ursprünglich zum Sammeln von Meeresfrüchten genutzt. Bei einer 10 minütigen Bootstour wird uns der schnell mögliche Richtungswechsel demonstriert. Unsere Führerin läßt uns getrocknete Kaki probieren, die wirklich sehr gut schmecken. Sado ist bekannt für den Anbau dieser Früchte. Zurück geht es an der Küstenstraße zum Schiff. 17.37 h Kapitän: 100 m Ankerkette bei nur 10 m Wassertiefe, wir verlassen jetzt die Reede mit Kurs auf Kanazawa – Entfernung 144 sm. Erreichen der Pier um 6.00 h mit Steuerbordseite, ruhige See, 26,5° für morgen. 

Heute stolpere ich über ein interessantes Buch in der Observation Lounge – "Wracks am Ende der Welt – Der Schiffsfriedhof um Kap Hoorn", Autor unser Kapitän Ulf Wolter aus Krautsand, der jetzt auf der Europa 2 fährt. 
👉 Mein Buchtipp:  Wracks am Ende der Welt: Der Schiffsfriedhof um Kap Hoorn, Autoren Ulf Wolter und Fotograf Jürgen Hohmuth].

12.00 h Wetterdaten: 23°, 20°, 1021 hPa, SS4, feuchtwarm, SA 5:40 h, SU 17:33 h. 


Mo 30.09. Kanazawa/Japan, Ankunft 7.00 h

Kanazawa (jap. 金沢市, -shi) ist eine Großstadt, Seehafen und Verwaltungssitz der Präfektur Ishikawa auf Honshū, der Hauptinsel von Japan. Kanazawa liegt etwa 150 km nördlich von Nagoya an der Küste zum japanischen Meer und ist mit gut 450.000 Einwohnern die größte Stadt in der Region Hokuriku.
Sehenswert ist der Kenrokuen, ein Park, der zu den drei perfekten Gärten Japans gezählt wird, die neu errichtete Burg Kanazawa mit dem Ishikawa-mon, dem einzigen Überbleibsel der Originalburg, und das Samurai-Viertel, wo bis heute ehemalige Samurai-Villen erhalten sind. Ninja-dera, Omicho-Markt, Teramachi und das Higashiyama Chaya (Teeviertel) sollten bei einem Besuch ebenfalls nicht ausgelassen werden.




5.42 h Ulrike: Die Leinen sind fest, ein wahres Flammenmeer bot der Himmel heute über Kanazawa. Wetterdaten: 21°, 25°, 1019 hPa, 78%, windstill. Wir wollen heute wieder alleine auf Tour gehen. Per Taxi lassen wir uns zur Kanazawa Station fahren, von dort marschieren wir zur Nagajima Ohashi Bridge und wieder retour. Dann folgen wir der Kanazawa Bus Route entlang zum Higashi Betsuin Temple, machen nur einen kurzen Fotostopp und gehen weiter zum Omicho Markt. Ein netter Herr in der Bank zeigt uns gleich einen engl. Geschriebenen Zettel auf dem steht, daß wir hier keine Devisen bekommen. Ein zweiter Zettel hat eine Skizze mit Wegbeschreibung zu ATM im Meitezu M’za Dept. Store. Wir bedanken uns mit Arigato und ziehen los. 

Unser nächstes Ziel ist der Oyama Jinja Shrine mit seiner wunderschönen Gartenanlage. Von dort spazieren wir zum Kanazawa Castle Park und dem Kenrokuen Garten, einem der drei schönsten japanischen Gärten überhaupt. Wir essen in der Straße am Garten an einem typischen kleinen Tisch, das Essen ist allerdings nicht der kulinarische Donnerschlag. Gegen 15.00 h sind wir wieder am Schiff, die neuen Passgiere erscheinen gegen 16.00 h. 


Hier beginnt schon die nächste Reise und die nächste Runde im Taifun – Schach.


Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag
© Constanze Hoffmann

7 Kommentare:

  1. Anbei ein paar Links zur Taifunsaison 2013:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Pazifische_Taifunsaison_2013

    http://german.ruvr.ru/news/2013_09_17/Taifun-auf-Kamtschatka-6849/
    http://www.n-tv.de/panorama/Usagi-trifft-jetzt-auf-Chinas-Kueste-article11420051.html
    http://www.wetter.net/wetternews/wetter-pabuk-hat-sich-zum-taifun-gemausert-7165.html
    http://www.spiegel.de/panorama/taifun-wutip-in-china-vermisste-nach-untergang-von-fischerbooten-a-925223.html

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  2. Hier sehen Sie einige Werke Ullrich Wannhoff's:
    http://trimaris.blogsport.de/2013/07/29/die-seele-des-flusses-gebiert-landschaften-selbstbetrachtung/

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  3. Taifunsaison 2013:
    http://www.wissenswertes.at/index.php?id=taifun-2013

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  4. Pflanzen Kamtschatkas:
    http://www.ullrich-wannhoff.de/fp-koryatsky.html

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  5. Kurz erklärt, so entsteht ein Orkan:
    http://www.focus.de/wissen/natur/meteorologie/kurz-erklaert-so-entsteht-ein-orkan_id_3460167.html

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