Sonntag, 12. März 2017

2016 Belem nach Puerto Limon





  • Unter den Links in diesem Blog finden Sie jeweils Erklärungen von Wikipedia, Ticopedia sowie Links zu anderen Websites
  • Textquellen: Wikipedia sowie das Bord-Tagesprogramm 
  • Fotos dieses Reiseabschnittes bei Google

Die 26.04.2016        Belem/Brasilien ⚓️1°26'38"S 48°31'37"W, Abfahrt 18.00 h In diesem Jahr (2016) feiert die Stadt Belem ihren 400. Geburtstag. Im Großraum Belem leben fast 1,5 Millionen Menschen und machen die Stadt neben Manaus zur wichtigsten des brasilianischen Amazonasgebietes. Zwar ist der Kautschuckboom vorbei, dem Belém Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts eine große wirtschaftliche Bedeutung und viele seiner noch mehr oder minder erhaltenen Prachtbauten verdankt.

Die Hanse liegt auf Reede, Grund ist eine Sandbank und den hier herrschenden Tidenverhältnissen, später gibt es einen Pendelverkehr mit lokalen Booten. Mit dem Tender fahren wir an die Pier und erkunden den Markt in Belem auf eigene Kappe. Wir werden angehalten aufzupassen, haben aber kein ungutes Gefühl, als wir durch die Gegend schlendern. Ich möchte wieder Gewürze kaufen, wir finden ein paar Souvenirs. 

Etwas später treffen wir an einem Kokosnuss-Stand Mo und Doris, die gerade Proviant für Schiff einkaufen. Nachdem wir jeder eine Nuss getrunken haben, gehen wir mit den beiden einkaufen. Das ist auch gut so, denn so viel hätten die beiden nicht alleine tragen können. Wir kaufen Acaí, Mangos, ganz frische Paranüsse und jede Menge andere exotische Früchte. Die Mangos läßt Doris für 5.00 $ zum Anlieger bringen, der Einheimische kommt mit einer 0,5 l Bierflasche zurück UND Am Pier angekommen, fahren wir mit dem Proviant und den Koffern von den ersten neuen Gästen zum Schiff zurück. Um 18.30 h ist Seenotrettungsübung, gleichzeitig nehmen wir wieder Kurs auf die Breveskanäle in ca. 149 sm. SA 06.09 h, SU 18.13 h. 

Kräne am Hafen


Mi 27.04.2016          Expedition in den Breveskanälen und im Amazonas-Delta 
Wie schon 2011 ist die Durchfahrt durch die Breveskanäle wieder sehenswert, erst später entschließen wir uns, den Fotoapparat wieder heraus zu holen. Die Stelzenhäuser mit der bunten Wäsche auf den Leinen sind immer ein hübsches Motiv vor dem ganzen Grün des Dschungels mit den von Buriti- und Acaípalmen am Ufer, gerahmt von grünen Teppichen, gebildet von den Wasserhyazinthen und Sumpfkallas. 

Wieder ziehen die Holzfabriken an uns vorbei, die in diesem Jahr wesentlich größere Ausmaße haben mit den großen Mengen fein säuberlich gestapelten Holzes. Das anfallende Sägemehl wird oft in Ufernähe verbrannt und dient wohl zur Landgewinnung. Wieder werden wir von den laut knatternden, aber erstaunlich schnellen "Jet Ski Capoclos" umschwirrt, denn ein Schiff von der Größe der Hanse ist eine Attraktion und eine Abwechslung im Leben der Einheimischen.

Am späten Vormittag passieren wir die zwei scharfen Kurven und die engste Stelle des Flusses mit 120 m, gegen 18.00 h verlassen wir die Breveskanäle und es wird sogleich bewegter. Wir nehmen Kurs auf Rio Pucuruí in 21 sm. Um 18.15 h steht die obligatorische Zodiaceinweisung des 1. Offiziers sowie der Informationsveranstaltung unserer Kreuzfahrtdirektorin auf dem Programm. Ulrike Schleifenbaum stellt ihre Mitarbeiter und die Konzessionäre vor, unser Expeditionsleiter wird uns nach dem morgigen Tag verlassen. Neu dabei sind Biologe Wolfgang Bittmann und Geologe Hajo Lauenstein. Gleich im Anschluss stellt uns Ignacio den morgigen Tag vor, es gibt die letzten Würfelchen. Gegen 20.30 h erreichen wir unseren Ankerplatz am Rio Pucuruí. SA 06.17 h, SU 18.21 h. 



Do 28.04.2016         Rio Pucuruí ⚓️1°18'33"S 59°26'19"W Abfahrt 11.00 h, Maraií ⚓️1°17'24"S 51°33'25"W 12.30 h - 18.00 h 
Heute erwartet uns ein reiner Expeditionstag, schon sehr früh fahren wir mit unseren Zodiacs in einen Seitenarm des Rio Pucuruí. Einige Einheimische begegnen uns mit ihren Kanus. Laut und deutlich hören wir eine Amazone lärmen, wir kommen zu einem Haus und sehen, daß sie als Haustier gehalten wird. Mit ihren gestutzten Flügeln klettert sie in einem Baum vor dem Haus herum. Tropischer Primärwald säumt die Ufer, sehr gut erkennt man die Stockwerkstruktur der Vegetation. Wir sehen Helikonie, Sumpfcalla und Winden, Acaípalmen wurden angebaut, Schmetterlinge auch der schöne Morphofalter, die Vogelwelt ist eher zu hören als zu sehen. Nachdem alle Zodiacs wieder an Bord sind, meldet sich der Kapitän, daß wir die Insel umrunden, um auf der anderen Seite bei Maraií in 20 sm zu ankern. 
Am Nachmittag ein ähnliches Bild: ein Seitenarm des Rio Maraií führt uns wieder in die üppige Dschungellandschaft, vorbei an einer kleinen Farm, die sich der Viehzucht verschrieben hat. Zeburinder grasen hier friedlich auf einer gerodeten Fläche in Gemeinschaft mit Wasserbüffeln und Kuhreihern. Gleich daneben sind die farbenprächtigen Oropendola-Vögel mit dem Ausbau ihrer Hängenester beschäftigt. Nach der Zodiacausfahrt nehmen wir Kurs auf die Fazendinha Pilot Station in 141 sm. SA 06.21 h, SU 18.25 h. 

Kapuzineräffchen Île Royale
Fr 29.04.2016          1. Seetag - Kurs  Île Royale / Französisch-Guayana 
Von 6.30 - 7.00 h ankern wir vor der Fazendinha Pilot Station, unsere Lotsen und auch unser Expeditionsleiter Ignacio steigt hier aus. Um 7.36 h überqueren wir den Äquator 0°0'0" 51°1'53"W. Um den 9.00 h zur gewohnten Zeit die Durchsage des Kapitäns: 0°10'7"N 50°47'W, um 6.54 h hat uns der Lotse verlassen, seit der Lotsenstation ist der Amazonas breiter und auch wieder betonnt. Jetzt noch 100 sm bis zur Ansteuerungstonne, gegen ca. 17.00 h erreichen wir den Atlantik, es sind noch 468 sm bis Île Royale, das wir übermorgen um 6.30 h erreichen werden. Wetter 28°, Wasser 27°, Luftdruck 10125 hPa, NNO3.

Um 10.00 h hält Hajo Lauenstein "Eine kleine Geschichte Brasiliens" in der Darwin Hall, gefolgt von Erichs Papsts Beitrag "Üppiger Wald auf armen Boden, wie kann das sein?" Wir erfahren wie die geologische Geschichte und das Klima die heutige Situation im Amazonasgebiet herbeigeführt haben. Nach dem Mittag spricht Dr. Franz Gingele über den "Wasserdonnerlärm", über die berühmte Pororoca (Wikipedia engl.), die den Amazonas hochläuft und andere Gezeitenwellen. Zum Abschluss gibt es noch den Film "Am großen Strom", einen Film für den ZDF über den Rio Negro, die Goldgräber im Dschungel Brasiliens und den Zierfischfang, den Dr. Erich Pabst begleitet hat und jetzt kommentiert. Und abends heißt es wieder fertig machen für den Willkommens-Cocktail, zu dem Kapitän Carsten Gerke lädt, anschließend gibt es das Welcome-Dinner. SA 06.18 h, SU 18.25 h. 

Sa 30.04.2016         2. Seetag - Kurs Île Royale /Franz. Guayana
Morgendurchsage des Kapitäns: Unsere Position: 3°21'N 50°4'W, um 20.00 h haben wir den Amazonas verlassen, 436 sm hinter uns, unsere Restdistanz beträgt 197 sm. Lufttemperatur 28°C, Wasser 28°C, 1015 hPa, NO3, Dünung 1,5 m, 9 kn Fahrt, Kurs 321°. Um 10.00 h erläutert uns Erich die Länder Französisch Guayana, Surinam und Guayana und die Folgen der Kolonialisierung durch Frankreich, die Niederlande und England in "Die Guyanaländer". Rustikales angezogen, denn Neptun rächt sich bitterlich dafür, daß wir seinen Äquator gerammt haben. Das könnte Spuren hinterlassen. Passend dazu gibt es ein leckeres Fischbüfett im Restaurant. Eine Gruppe Großschnabel-Seeschwalben folgt uns am Heck auf der Suche nach aufgewirbelten Fischen, und wir haben auch wieder einmal ein paar blinde Passagiere in Form von Insekten. Um 16.45 h folgt ein Vortrag von Bittmann: "Aras, Faultiere und Leguane". Interessant ist die Ausflugsvorschau: Sanctuary mit den wunderschönen roten Ibissen. Es folgt die Vorschau auf die Teufelsinseln (Îles du Salut), von Île Royale, wird es einen Zodiacshuttle zur Île St. Joseph geben. In der Darwin Hall ist Kinoabend, was wäre passender als der Film Papillon? Die Übertragung des Klassikers von 1973 mit Steve McQueen von der Darwin Hall auf die Kabine ist sehr durchwachsen, eine gute Gelegenheit 'mal früher ins Bett zu gehen. SA 06.15 h, SU 18.30 h. 
Kaiman
So 01.05.2016        Île Royale/Franz. Guayana ⚓️5°16'55"N 52°35'40"W 7.00 - 13.00 h
Die Inselgruppe Îles du Salut, die "Inseln des Heils" liegen 13 km vor der Küste von Kourou in Französisch-Guayana, die Gruppe besteht aus 3 Inseln: Île Royale, Île St. Joseph und Île de Diable. Bekannt wurden die Inseln, weil Frankreich hier von 1852 bis zum Jahre 1953 ein Gefängnis für 2.000 Strafgefangene unterhielt. Von den 70000 Menschen, die hier einsaßen, haben es ca. 30000 nicht überlebt.

Um 06.30 Uhr kommt der Lotse an Bord, pünktlich um 7.00 h fällt der Anker. Nach der Freigabe geht es ganz ohne Farbgruppe mit den Tendern an Land. Das Himmel sieht super aus, wenn ich da an letztes Jahr denke mit der Europa 2. Île Royale ist mit 28 Hektar die größte und mit 66 m die höchste der Inselgruppe Îles du Salut. Das Eiland wurde seit Mitte des 19. Jahrhunderts, wie die in unmittelbarer Nähe gelegene Teufelsinsel, als Gefängnis genutzt, Zeitzeugen sind die erhaltenen Zellenblöcke.

Wir können dagegen dien Insel auf angenehmen, ausgebauten Wegen erkunden. Wer jedoch den Film "Papillon", kennt, der nach dem Buch von Henri Charriére mit Steve McQueen und Dustin Hoffmann 1973 in die Kinos kam, hat eine leichte Ahnung, welch brutaler Strafvollzug hier herrschte. Die Sträflinge sollten gebrochen werden. Auf Île Royale befanden sich neben den Gefängniszellen auch die Verwaltung, das Hospital, die Kirche und die Wohnhäuser der Wärter. Heute gehört eine Hotelanlage mit einem kleinen Wirtschaftsbetrieb dazu.

Ab 10.00 h gibt es einen Zodiac-Pendelverkehr zur Île St. Joseph, die wir noch nicht kennen. Wir treffen auf ein Hindernis auf unserem Weg zur Hotelanlage. Ein großer Baum liegt quer über den Weg, über den wir klettern müssen, 'bewacht' von einem dominanten männlichen Kapuzineräffchen. Außerdem sehen wir Goldagutis, die niedlichen Totenkopfäffchen, Pfauen, einen gelben und einen roten Ara, Kolibris, Leguane, einen Kaiman im See sowie diverse andere Echsen. Ich lasse mir die Boutique aufschließen und kaufe mit ein hübsches weißes Kleid und noch ein paar Souvenirs. Von der Hotelanlage haben wir einen schönen Blick auf die anderen Inseln. 




Gut abgepasst fahren wir mit dem Zodiac hinüber zur Île St. Joseph, das erste, was wir sehen sind Unmengen von Blattschneideameisen, die ihre Pilze im Bau mit dem frischen Gras 'füttern' wollen. Wir machen eine Inselumrundung und gehen zum Gefängnistrakt. In diesem vegetierten die 'Schwerverbrecher' und die Männer, die einen Fluchtversuch gewagt hatten, in Isolationshaft. Die Anlage hatte damals ca. 150 Einzelzellen meistens als Dach nur ein Eisengitter, die Gefangenen waren gnadenlos dem tropischen Klima ausgesetzt, was nur wenige überlebten. Die Natur hat in den letzten 60 Jahren die Anlage zurückerobert. Überall sieht man große Ansammlungen von riesigen Spinnen mit ihren Netzen. Recht schnell sind wir herum, unser Ausflugsleiter ist überrascht, wir sind halt schnell. Das nächste Zodiac ist unseres, gleich nachdem das letzte Zodiac an Bord ist, nehmen wir Kurs auf Scarborough in 605 sm. Um 17.00 h hält Franz den Vortrag "Erdbeben und Tsunamis". SA 06.13 h, SU 18.39 h, heute Nacht die Uhr eine Stunde zurückstellen.



Mo 02.05.2016         3. Seetag - Kurs Scarborough

09.00 h Informationen von der Brücke: Position - 7°52'N 55°59'W, Restdistanz 342 sm, 253 sm seit der 'Teufelsinsel', um 12.30 h morgen Lotse an Bord, ø 12,5 km, 28° Luft, 27° Wasser, NO5, 2,5 m See, im Laufe des Tages nachlassend. Um 10.00 h Bittmann mit "Nicht nur Badestrände", über die Natur der Karibik, gefolgt von Hajos "Karibisches Kaleidoskop", der nächste Reiseabschnitt wird vorgestellt. Wir gehen zum Pastabüfett im Bistro Lemaire und geniessen den Seetag, schreiben, Bilder sortieren und rasten. Um 17.00 h nimmt uns Erich auf einen Streifzug durch Venezuela mit und zeigt uns die schönsten und interessantesten Stellen - "Touristische Highlights in der Heimat des Simon Bolivar". Es gibt französisches Abendessen und später am Abend ein Konzert mit Jessica Gall und Robert Matt am Flügel, "Bis ans Ende der Welt" - Songs von Reinhard May, Hildegard Knef, Herbert Grönemeyer uns anderen begleitet von den Glorious Four. SA 05.53 h, SU 17.59 h. 


Impressionen aus Scarborough
Di 03.05.2016 Scarborough/Tobago Pier 11°10'51"N 60°44'14"W von 13.00 bis 20.00 h
"Trinidad is nice, Tobago is paradise". So bezeichnen die Einwohner ihre Insel Tobago, die wir gegen 13.00 Uhr erreichen. Sie ist die kleinere der beiden Eilande, die den Staat Trinidad und Tobago bilden. Dieser gehört noch zu den Kleinen Antillen, liegt aber praktisch vor der "Haustüre" Venezuelas und war einst mit dem südamerikanischen Kontinent verbunden. So ist es verständlich, dass ein Großteil der Pflanzen- und Tierwelt von dorther stammt und den Artenreichtum der beiden Inseln ausmacht. Tobago liegt etwa 30 km nördlich von Trinidad und hat eine Fläche von 303 km².
Scarborough die Hauptstadt, im Südwesten Tobagos an der Rockly Bay gelegen, ist Sitz der Inselverwaltung und der einzige Handelshafen. Administrativ liegt Scarborough im Parish Saint Andrew, das 16.209 Einwohner hat. 

Um 9.00 h meldet sich der Kapitän: Position - 10°45'N 60°10'W, Kurs 305°, 12 kn, 42 sm Restdistanz, um 12.30 h nehmen wir den Lotsen auf, seit Île Royale haben wir 563 sm hinter uns gebracht. Temperatur Wasser und Luft 27°, 1020 hPa, NO3-4, See 1,5 m. Hajo stimmt uns um 10.30 h mit seinem "Karibischen Kaleidoskop" auf die nächsten Ziele ein und in der Explorer Lounge auf die Ausflüge für Bonaire, Kolumbien und Panama. Um 13.00 h erreichen wir Scarborough, wir gehen nach dem BBQ mit unseren Bekannten auf eigene Faust an Land. Hier waren wir ja auch schon im letzten Jahr. Wir schlendern durch den botanischen Garten und suchen WLAN, die Hitze macht uns platt. Wir gehen bald wieder auf unsere klimatisierte Hanse. Um 20.00 h verlassen die Pier von Scarborough mit Kurs auf Port of Spain in 94 sm. Der Abend endet wie meistens in der Explorer Lounge. SA 05.43 h, SU 18.16 h. 
 
Mi 04.05.2016          Port of Spain/Trinidad, von 7.00 bis 19.30 h Pier, 10°39'3"N 61°31'5"W
Bis Mitte des 16. Jahrhunderts befand sich auf dem Gebiet des heutigen Port of Spain ein indianisches Dorf namens Cumucurapo. Seit 1530 lieferte sich der spanische Gouverneur für Trinidad, Don Antonio Sedeño, beim Versuch, auf Trinidad eine dauerhafte Siedlung zu installieren, mehrere erfolglose Scharmützel mit den Indianern. 1560 wurde von den Spaniern dort, wo sich heute die östlichen Vororte von Port of Spain befinden, ein Fort errichtet, das gehalten werden konnte. Dieses Jahr gilt als Gründungsjahr von Port of Spain, damals noch unter Puerto de los Hispanioles. 1962 wurde die Stadt im Rahmen der Unabhängigkeit von Großbritannien Hauptstadt von Trinidad und Tobago. Zu dieser Zeit zählte die Stadt über 100.000 Einwohner. Seitdem verringerte sich die Einwohnerzahl, da Wohngebiete nach und nach in Handels- und Industriezonen umgewandelt wurden und sich die Besiedlung in angrenzende, formell nicht zur Hauptstadt gehörende Gebiete verlagerte. Heute leben etwa 50.000 Menschen in der Stadt, in der Metropolregion jedoch über 500.000 (Quelle Wikipedia). 



Wir erkunden Port of Spain auf eigene Kappe, zu Fuß haben wir nur 10 min zur Frederick Street, der Hauptgeschäftsstraße. Auf dem Weg dorthin passieren wir die anglikanische Cathedral of the Holy Trinity, die 1823 im neugotischen Stil erbaut wurde. Sie liegt am Woodstock Square, auf dessen Westseite das in klassischen Renaissancestil gebaute Red House liegt aus den Jahre 1907. Wir kommen St. Mary's College, dann haben wir auch die dir Einkaufsstraße erreicht. Ich finde hübschen Silberschmuck in Form einer Hibiskusblüte. Nachdem wir die Einkaufsstraße einmal entlang flaniert sind, gehen wir zurück zum Schiff. Wir starten nach dem Mittagessen um 14.45 h zu einem Ausflug mit Bootsfahrt im Caroni Bird Sanctuary zum Staatsvogel Trinidads, dem Roten Ibis, der auch Scharlach-Sichler genannt wird. Schon die Fahrt durch die gewaltigen Mangrovenbestände ist beeindruckend. Es gibt einiges zu entdecken: Muscheln, die an den Wurzeln wachsen, ein kleiner Greifvogel, Krabben in Bäumen und vieles mehr.
  

Zur Abenddämmerung erreichen wir die Lagune, wo Hunderte von Roten Ibissen, in Gemeinschaft mit ebenso zahlreichen von Seiden-, Schmuck-, Dreifarben- und Blaureihern in den großen Bäumen ihre Schlafplätze aufsuchen. Reihe um Reihe der stattlichen Vögel ziehen über das Wasser, um sich als rote und weiße Flecken im satten Grün der Bäume niederzulassen.
Um 19.30 h nimmt die Hanse Kurs auf El Guamache auf der Isla Margarita in 163 sm. SA 05.46 h, SU 18.18 h. 


Do 05.05.2016         Isla Margarita/Venezuela, von 08.30 bis 19.00 h Pier, 10°51'%7"N 64°3'47"W
Die traumhaften Strände der karibischen Isla Margarita sind sehr beliebt, die Insel ist Teil der Kleinen Antillen. Christoph Kolumbus entdeckte sie im August 1498 und benannte sie nach ihren Perlenvorkommen, Margarita heißt "Perle". Laut Überlieferung sollen ihn die Perlenfischer reich beschenkt haben (Quelle Wikipedia). 
Die fast 1000 km² große Insel ist mit den beiden ihr vorgelagerten Inselchen Coche und Cubagua nur ca. 40 km vom Festland Venezuelas entfernt. Sie gilt als beliebtes Urlaubs- und Reiseziel auch bei Venezolanern, zumal sie 1975 zum zollfreien Gebiet erklärt wurde. Ihre fast 170 km lange Küste ist sowohl von Stränden als auch von Mangrovenzonen geprägt. Letztere bedecken im Nationalpark La Restinga rund 100 km² Fläche. Ansonsten erinnert die von Kakteen dominierte Vegetation besonders auf der Halbinsel Macanao im Westen eher an eine Trockenzone.

Heute ist Himmelfahrt. Kurz vor 8.00 h erreichen wir den Hafen El Guamache auf der Isla Margarita und machen bei schönstem Wetter an der Pier fest. Unser Ausflug startet heute um 9.00 h, Motto: Natur und Kultur der Isla Margarita. Wir gehen schon früher los, da links und rechts auf dem Weg zum "Ausgang" dicht an dicht Verkaufsstände stehen, sie konkurrieren mit dem Duty-free im Terminal, den wir so gar nicht besucht haben. Wunderschöne Waren werden an den Ständen feilgeboten. 

Unser Halbtagesausflug heißt 'Natur und Kultur', zuerst mit einem Besuch des sehr anschaulich und informativ ausgestatteten Marinen Museums. Hier haben wir ca. 30 min, um die Unterwasserwelt dieser Gegend zu erkunden, unter anderem Haigebisse und Skelette dienen als Anschauungsmaterial. 


Anschließend bringt uns der Bus zum La Restinga Nationalpark, hier steigen wir in kleine Fischerboote. Unser älterer Fahrer fährt antizyklisch und so können wir die verwunschenen 'Wasserstraßen' in dem Mangrovenwald fast in Ruhe geniessen. Er zeigt uns die kleinen rote Seesterne und Austern, die im klaren Wasser gut an den Mangrovenwurzeln zu sehen sind. Außerdem können wir die Braunpelikane ganz entspannt beobachten.  

Als Abschluss folgt ein Besuch im Freilichtmuseum Pueblos de Margarita (Website), das wirklich alle erdenkbaren Relikte aus der Vergangenheit der Insel zur Schau stellt. So bekommen wir einen schönen Einblick in das traditionelle Leben der Insulaner. Häuser aus der Kolonialzeit wurden als kleine Stadt aufgebaut, jedes Haus repräsentiert ein Dorf. Das Museum versprüht den Charme des frühen 19. Jahrhunderts. Bevor es wieder zurück zum Schiff geht, werden uns Erfrischungen und Leckereien angeboten.
Um 17.00 Uhr findet das Hapag Lloyd Club Treffen statt, Motto heute tropisch elegant. In einer rustikalen Strandbar bei schönem Sonnenuntergang einem 'Sundowner' zu genießen und festzustellen, ach geht es uns gut! Nach dem Abendessen geben Jessica und Robert ein weiteres Konzert 'Originals - Summer Evening' mit eigenen Liedern und Kompositionen. 
 
Fr 06.05.2016          Islas Los Roques / Venezuela - Gran Roque 11°56'18"N 66°40'28", 9.30 - 13.00 h, Isla Madrizqui 11°56'15"N 66°40'24"W, 14.00 -21.30 h
Heute werden wir die Islas Los Roques, ein Nationalpark aus Inselperlen und Korallengärten im türkisfarbenen Meer erkunden mit seinen circa 90 Seevogelarten, die hier zu beobachten sind.
Der Name Los Roques (= die Felsen) steht für ein Inselarchipel ca. 170 km nördlich von Caracas im Karibischen Meer. 67 Inseln mit Flächen von 0,1 bis 1521 ha zusätzlich 250 Sandbänken sollen es laut offiziellen Angaben sein; man findet jedoch auch andere Zahlen. Wie auch immer, der gesamte Archipel bildet den Nationalpark "Archipiélago de Los Roques". Die Landfläche aller Inseln beträgt gerade mal 40 km², die der Hauptinsel Gran Roque 182 ha. Gran Roque ist die einzige bewohnte Insel. Hier gibt es einen Flughafen und Unterkünfte für die ca. 10000 Touristen, die jedes Jahr anreisen. 
Seit 1529 den Spaniern bekannt, war die Inselgruppe lange Zeit ein Versteck für Piraten, die hier auf die silberbeladenen Fregatten warteten. Heute zieht die Unterwasserwelt Taucher und Schnorchler an, denn das Barriereriff, das die Inselgruppe umgibt, ist eines der größten der Welt und eines der schönsten der Karibik. 

Wir stehen unten auf dem Amundsendeck, da denke ich, was fühlt sich den so merkwürdig an. Ich schaue auf meine Wanderschuhe und sehe, daß sich die Sohle gelöst hat. Schnell tausche ich meine Schuhe, denn ich möchte die Wanderung zum holländischen Leuchtturm machen. Er wurde 1878 errichtet und war bis 1950 in Betrieb. Es scheint zwei Wege hinauf zu geben, wir wählen bei der Hitze die kleine ca. 2 km lange steil bergauf gehende Route hinauf. Geniessen den schönen Ausblick auf den Ort und die anderen Inseln, hinunter suche ich mir aber einen anderen Weg auf der anderen Seite, habe auch gleich 'Follower'. Ein Trampelpfad führt durch eine schöne Kakteenlandschaft mit Opuntien und großen Melokakteen (Name wegen ihrer an Melonen erinnernden Größe und Form) mit ihrem Wollschopf nach unten. Auf dem Weg zum Schiff schlendern wir durch den kleinen Ort mit ca. 900 Einwohnern.


Am Strand wir können Braunpelikane beobachten, die versuchen Fische im Sturzflug zu erbeuten und Aztekenmöwen beim Versuch ihnen das Futter aus dem Schnabel stibitzen
Um 12.30 h verholen wir zum Ankerplatz vor der Insel Madrizqui. Ab 14.00 h wird ausgebootet. Ein nasse Anlandung, der weiße Sand lädt zum Strandnachmittag ein, das türkisfarbene Wasser zum Baden oder Schnorcheln und wir können beobachten wie die Aztekenmöwen den Pelikanen das Futter abjagen. Das passiert uns nicht, unser Hoteldepartment hat ganze Arbeit geleistet, Erfrischungen werden unter Schatten spendenden Schirmen gereicht. Später kommt auch noch das Eisboot vorbei. Einige Venezolaner gesellen sich zu uns, trinken mit uns und unterhalten uns dafür mit ihrer Musik. Erst um 21.30 h nehmen wir Kurs auf Bonaire in 108 sm. Heute spielt die Band am Pooldeck. SA 06.05 h, SU 18.42 h. 

Der Eismann ist da
Sa 07.05.2016         Kralendijk/Bonaire/Niederländische Antillen 12°9'1"N 68°16'42"W Pier von 07.30 bis 17.30 h
Bonaire ist die zweitgrößte der ABC - Inseln. Sie bietet Ruhe und intakte Natur, wird seit 1664 mit kurzen Unterbrechungen von Holland beansprucht, hat 288 km² Fläche und wird von ca. 17000 Menschen bewohnt. Man sagt, auch von ebenso vielen rosa Flamingos - dem Nationaltier von Bonaire bewohnt.
Die Hauptstadt Kralendijk, dessen Name Korallendeich bedeutet, empfängt uns mit schönstem Wetter, auch der Wind manchmal heftig bläst. Kralendijk zeigt sich als gemütliches Städtchen mit bunten Häusern, die protestantische Kirche wurde 1647 gebaut. Das 1639 von der Niederländischen Westindien-Kompanie errichtete Fort Oranje diente als Schutz des Hafens.
Bonaire hat die schönste Unterwasserwelt der Karibik zu bieten, sie wurde seit 1971 zu einem marinen Schutzgebiet erklärt, das heute Taucher aus aller Welt anlockt. Das Meer schimmert verlockend in den verschiedensten Blau- und Türkistönen, wir wollen uns am Nachmittag davon überzeugen.
Wir bummeln am Vormittag durch das Städtchen und kaufen Souvenirs. Hier kommt typisches Karibikfeeling auf. Wir freuen uns auf unsere Dschunkenfahrt mit Schnorcheln. An der Pier holt uns ein lokales Zodiac ab, wir klettern von dort auf die Dschunke namens Samur - hier geht es zur Facebookseite der Samur.

Mit dem Schweizer Kapitän und seiner Crew nehmen wir Kurs auf  Klein-Bonaire, vorbei an der Stelle, wo wir unsere Schnorcheltour starten werden. Christian erzählt, daß die 56 Fuß lange Dschunke 1968 in Bangkok gebaut wurde. Sie 16 Fuß breit und 45 t schwer. Hier fährt sie seit 1990, der Bonaire Marine Park steht seit 1979 unter Naturschutz. Wir haben etwa 1 1/2 Stunden zum Schnorcheln und Baden. Zum Ausgangspunkt müssen wir über pieksige Muscheln und Korallen gehen, aber es lohnt sich, die Unterwasserwelt ist atemberaubend. Zurück an Bord gibt es Planter's Punch und Obst, ich nehme nur den Rum wegen meiner Allergien.
Zurück an Bord machen wir uns für den Repeatercocktail fertig, um 17.00 h meldet sich der Kapitän: Heute durfte die Crew wieder von der Brücke bzw. von der Back  springen, fast 75% der weiblichen Crew haben es gewagt. 15 kn, Wind SO3, 2 m Dünung, von achtern, um 17.30 h verlassen wir Bonaire in Richtung Cartagena in 502 sm.
Heute Nacht bekommen wir 1 Stunde geschenkt, das passt gut, da heute Karibische Nacht ist mit Essen und Tanz auf dem Pooldeck. SA 06.11 h, SU 18.48 h. 
So 08.05.2016         4. Seetag
Ich genieße die Entspannung auf  um 9.00 h pünktlich die Durchsage vom Kapitän: Position 12°28'N 72°3'W, Kurs 226°, 272 sm Restdistanz, 14,4 kn, 230 sm seit Bonaire, 05.30 h Lotse an Bord, Wind O3, ab und zu Regenschauer, 26°, Wasser 27°, 1016 hPa, an Backbord Puerto Bolivar in 12 sm.
Um 10.00 h begibt sich Wolfgang Bittmann in die Welt der "Fregattvögel, Tölpel & Co", um 11.30 h hält Franz den Vortrag 'Das Riff', er beleuchtet die Riffe im Zuge der Erdgeschichte. Trachtenbluse angezogen und ab zum Bayrischen Frühschoppen, es ist wieder O'zapft, leckere bayerische und österreichische Spezialitäten samt Freibier gibt es in der Explorer Lounge, angeheizt mit der Musik unserer Bordband "Glorious Four". Hajo Lauenstein lässt am Nachmittag Inseln über Hot Spots entstehen und wieder vergehen "Hot Spots - Wiegen der Evolution". Und nach dem Abendessen folgt vom selben Lektor noch ein Ausflug in die Welt der Piraten, der allerdings mit dem Tanz auf dem Pooldeck konkurriert. SA 05.6 h, SU 18.04 h. 


Mo 09.05.2016         Cartagena/Kolumbien 10°24'3"M 75°31'9"W Pier von 7.00 bis 19.00 Uhr
Cartagena liegt an der Karibikküste im Norden des Landes mit Zugang sowohl zum offenen Meer als auch zur Bahía de Cartagena de Indias. Zum Landesinneren wird sie von einer Bergkette geschützt. Die geschützte Lage am Meer machte Cartagena zu einer der schönsten Kolonialstädte Lateinamerikas, sie ist seit 1984 von der UNESCO im "Erbe der Menschheit" gelistet. Die imposante Festung San Felipe de Barajas zeigt noch heute, wie man sich einst gegen Piraten wehrte. Den "Feinden" des katholischen Glaubens trat man im Palast des Inquisitionsgerichtes entgegen. Die Stadt wurde im Zuge der Kolonialisierung Südamerikas am 1. Juni 1533 von Pedro de Heredia gegründet. Bei der Eroberung und Stadtgründung erhielt der spanische Konquistador Unterstützung von der India Catalina. Mehr unter Wikipedia.

Heute früh laufen wir bei regnerischem Himmel in Cartagena de Las Indias ein. Das Klima ist wegen der hohen Luftfeuchtigkeit drückend. Es soll so bis in den Nachmittag bleiben. Direkt am Terminal geht man durch eine Art Tierpark. Dort sehen wir einige Tiere der Tropen Südamerikas: Rote Brüllaffen, Lisztaffen, Aras, Tukane, andere Vögel und natürlich auch Grüne Leguane, außerdem Pfaue, schwarze Schwäne und Moskitos. 


Zu viert wollen wir ein Taxi nehmen, zwei Damen hängen sich noch an uns dran. Unser Fahrer heißt Remu Bula, er fährt uns hinauf zum Covento da la Popa (Info auf cartagenainfo.com), einer Klosteranlage mit einem tollen Blick auf die Stadt, blumengesäumten Patios und der Kapelle der Virgen de la Candelatia. Dann fahren wir zur Festung San Felipe, als Bollwerk gegen die Piraten gebaut. Anschließend fahren wir mit dem Taxi durch die Altstadt aus dem 17. Jahrhundert. Wir parken außerhalb und schlendern zur Stadtmauer und zur Händlermeile Las Bovedas. Dort finde ich hübsche Smaragdohrringe mit Sterlingsilber. Es fängt an zu gewittern, so daß wir uns langsam wieder auf den Weg zum Taxi machen. Jetzt fahren wir in Richtung Boca Grande, die Avenida Santander ist zum Teil überschwemmt, sie liegt sehr nah am Meer. Remy führt uns noch zu einer Smaragdfabrik mit kleinem Museum, alles schöne kostbare Stücke, aber keines will mit mir nach Hause. Zurück an der Pier gehen wir noch einmal in den kleinen Park und bekommen mit, wie andere Gäste von Affen markiert worden. Um 19.00 h verlassen wir Cartagena mit Kurs auf das San Blas Archipel in 207 sm. Zum Ausklang des Tages verabschieden sich Jessica und Robert mit schönen Liedern aus ihrem Repertoire - sehr passend zur Gegend - Wonderful world. SA 05.41 h. SU 18.15 h. 

Di 10.05.2016 Isla Perro Grande/San Blas Archipel/Panama ⚓️9°33'19"N 78°51'49"W 12.30-18.30 h
Die San-Blas-Inseln (spanisch Archipiélago de San Blas) befinden sich im Karibischen Meer und bilden eine Inselgruppe mit 365 Inseln (Hauptinsel: El Porvenir). Die San-Blas-Inseln gehören zur Comarca Guna Yala (früherer Name: San Blas) östlich des Panamakanals, einem autonomen Gebiet, das sich entlang der panamaischen Karibikküste von El Porvenir bis hin zur kolumbianischen Grenze erstreckt. Die Kunas und ihre kunstvoll verzierten Molas stehen im Mittelpunkt beim Besuch des panamaischen Archipels San Blas im Karibischen Meer. Dieser Indianerstamm genießt eine Art Autonomie innerhalb Panamas, die er sich hart erkämpft hat. Die Kuna bestimmen ihr Leben auf den Inseln selbst, leben vom Fisch- und Langustenfang sowie vornehmlich vom Tourismus, insbesondere dem Kreuzfahrttourismus. 

Um 9.00 h meldet sich der Kapitän: Das Wetter wird schlechter, 30 kn Wind, Stärke 8 Schiebewind, enorme Regenfälle, 100% Regen, Position 9°40'N 78°16'W, 12 kn, 256°, 169 sm, Restdistanz 38 sm, ankern um 12.15 h, 26°, 27° Wassertemperatur, SO4, Dünung NO 2,5 m.
Panama, in letzter Zeit eher durch Negativschlagzeilen bekannt geworden (Panama Papers) ist unser nächstes Ziel. Zur Vorbereitung hält Hajo um 11.00 h einen Vortrag über den Panamakanal, dieses grandiose Bauwerk, das nun seit über 100 Jahren besteht und demnächst massiv erweitert in Betrieb gehen wird. 
Nach dem Mittag kommen wir vor der Insel Perro Grande an. Die Damen der Kuna geben sich stolz und unnahbar, bestechen aber durch ihre farbenfrohe Tracht. Waden und Unterarme sind immer mit eng anliegenden Perlenreihen verziert, bisweilen ist auch das Gesicht bemalt und ein Nasenring angelegt. Für Personenfotos verlangen sie Geld, wobei ich sagen muß, sie sehen nicht wirklich hübsch aus. Vor allem bieten sie ihre Molas an, die aus verschiedenfarbigen, teils ausgeschnittenen Stofflagen geschaffen werden. Sie zeigen Themen aus der Natur oder der Kulturwelt der Kunas. Sie flohen einst wegen der spanischen Invasion auf das Archipel. Ursprünglich trugen sie kaum Kleidung und schmückten ihre Körper mit bunten Verzierungen. Wegen der Missionare begannen sie, Kleidung zu tragen, sie verzierten diese mit den Mustern ihrer Körperbemalungen, so entstanden die Molas. Ich finde einen kleinen passend zu dem vom letzten Jahr, wir geniessen die Sonne, die Erfrischungen - diesmal gibt es Hotdogs - des Hoteldepartments und fahren dann wieder hinüber zur Hanse. Noch bis 21.00 h liegt die Hanse hier ruhig vor Anker, sodass wir das Abendessen - im Bistro gibt es Sushi und Sashimi plus Asiatische Ente - und später noch die Tropennacht auf dem Pooldeck mit den Klängen der Glorious Four genießen können. SA 5.56 , SU 18.28 h.


Mi 11.05.2016          Colon/Panama, 9°21'43"N 79°53'33"W Pier von 6.00 bis verkürzt 17.35 h
In Panama ist die Magie eines berühmten Meisterwerks allgegenwärtig, denn dem Bau des Panamakanals verdankt die Stadt Colon an der Atlantikseite ihre Größe. Von Colon aus hatte Ferdinand de Lesseps, der Erbauer des Suez-Kanals, 1880 mit den Bauarbeiten des Panama Kanals begonnen. Das Projekt scheiterte an falschen Planungen und vor allem weil Tausende seiner Arbeiter an tropischen Krankheiten wie Malaria und Gelbfieber starben. 1903 übernahmen die USA die bankrotte französische Kanal-Gesellschaftsfirma und startete den Bau aufs Neue. 1914 war der Panama-Kanals schließlich vollendet und die ersten Schiffe konnten sich den langen Umweg um das Kap Horn ersparen. 2006 wurde beschlossen den Kanal umzubauen.
Doch die Stadt hat nicht nur für den Bau des Kanals eine wichtige Rolle gespielt, sie ist auch Ausgangspunkt für faszinierende Naturexkursionen ins Hinterland.

Schon um 6.00 h erreichen wir die Pier von Colon, Durchsagen werden erst ab 07.30 h gemacht. Unser Ausflug 'Einblicke in die fremde Kultur bei einem Besuch bei den Embera-Indianern' startet um 08.45 h. Hier können Sie Touren zu den Embera buchen: http://www.emberavillagetours.com/


Unser Bus ist fast eine Stunde unterwegs, an der Anlegestelle am Chagres - Fluss ist eine große Baustelle. Wir sehen, daß der Fluss nicht viel Wasser trägt. Die Embera gekleidet mit ihrem traditionellen Lendenschurz, erwarten uns in ihren langen Motorkanus mit den losen variablen Bänken. Dann geht es los, mit drei Booten fahren wir den Fluss entlang, so einige Male müssen die Bootsführer aussteigen und schieben, weil wir Grundberührung haben. Die Embera helfen sich dabei gegenseitig. Wir sehen Wasserschildkröten und andere kleine Tiere. Kriminell wird es, als wir auf Steuerbord in einen kleinen Flußlauf müssen, es geht leicht bergauf und gegen den Strom. Immer wenn wir denken, jetzt klappt es, fahren wir wieder rückwärts. Alle Embera packen mit an und dann sind wir endlich durch das Nadelöhr. Es geht durch eine dichte Graslandschaft, dann sehen wir einen Affen in den hohen Bäumen, der sich von Baum zu Baum schwingt, wie als wenn er uns folgen würde. Das perfekte Fotomotiv! 


Als wir am Dorf ankommen, können wir wegen des Niedrigwassers nicht am normalen Steg anlegen, sondern müssen uns durch den Dschungel kämpfen, für viele Gäste eine Tortur auch wegen der Hitze. Im Dorf angekommen werden wir vom Stammesältesten begrüßt. Edwin, der junge Häuptling erzählt uns, daß sein Dorf 9 Jahre alt ist, sie kommen ursprünglich aus Darien in Panama, dort leben Kuna und Choco. 15 Familien mit 59 Personen leben hier, fast nur junge Leute. Nur 40% der Indianer öffnen sich dem Tourismus, sie stellen die Souvenirs und auch die traditionelle Kleidung selber her wie hübscher silberfarbener Schmuck, Gefäße aus Gras geflochten, die Lendenschurze aus Cacao Baumrinde, Schmuck aus Nüssen und vieles mehr. Ein Tukan mit gestutzten Flügeln hüpft munter umher, auch als wir die Stände anschauen, er ist immer dabei. Wir bekommen Erfrischungen gereicht und Tilapia mit Kochbanane, sehr schmackhaft. Es wird für uns getanzt und Fotos dürfen wir ebenfalls machen von diesen schönen Menschen. Einige Gäste werden zum anderen Steg geführt, der Rest darf wieder durch den Dschungel zurück zu den Booten gehen.
Die Hanse verlässt Colon um 17.35 h mit Kurs aus Bocas de Toro in 159 sm. Heute ist wieder Abschiedsabend, zuerst lädt der Kapitän zum Cocktail, nach dem Abendessen singt der Shantychor der Crew, auch unser lieber Freund Henry, der die Hanse verlassen wird. Die Seekarte versteigert der Kapitän für einen guten Zweck. SA 6.00 h, SU 18.32 h.


Do 12.05.2016         Bocas del Toro /Panama ⚓️9°19'48"N 82°14'9"W 9.45-20.00 h
Bocas del Toro ist eine Provinz an der Grenze zu Costa Rica und umfasst neben dem Festland 6 größere und viele kleine Inseln. Ein Teil davon um die Insel Bastimentos herum ist als mariner Nationalpark ausgewiesen. Das Gebiet ist neben Panama-Stadt eines der beliebtesten touristischen Ziele des Landes, eben weil auch leicht von Costa Rica erreichbar. So arbeiten viele der hier lebenden ca. 100.000 Menschen im Tourismus, bieten Surfen, Schnorcheln, Tauchen, Naturbeobachtung und Bootsfahrten an oder betreiben zahlreiche Unterkünfte, vor allem in der Provinzhauptstadt Bocas del Toro, die auf der Insel Colon liegt.

Um 9.00 h meldet sich Kapitän Gerke von der Brücke: Restdistanz 9 sm, eine Verspätung hätten wir uns eingefahren, wir werden um 9.45 h ankern, ab 10.30 h gibt es einen regelmäßigen Tenderverkehr. Zum Strand werden wir nicht fahren, da müsste man ein Wassertaxi nehmen. Wir entschließen uns, am Nachmittag hinauszugehen. Wir treffen eine Bekannte, mit der wir dann den Ort erkunden. Wir streifen durch die Boutiquen und kaufen ein paar Souvenirs, anschließend nehmen wir einen Drink in einer Bar. Per Tender geht es wieder zurück an Bord. Der Kapitän informiert uns, daß er erst um 20.00 h Kurs auf Puerto Limon nehmen wird in 67 sm. Die Berge voraus gehören zu Costa Rica. Morgen um 05.00 h nehmen wir den Lotsen an Bord und um 05.30 h machen wir an der Pier fest. Unser Abendprogramm - heute spielt die Band wieder auf dem Pooldeck. SA 06.09 h, SU 18.41 h, Uhr eine Stunde zurück, morgen ist Passagierwechsel. 


Fr 13.05.2016          Puerto Limon/Costa Rica, Pier Ankunft 6.00 Uhr
Ab 07.30 h wird ausgeschifft, viele Gäste bleiben noch eine Reise. Unser Ausflug zum Veragua-Regenwald beginnt um 08.00 h. Unser Busführer William [Vater Deutscher, seine Mutter aus Costa Rica, ist mit 17 nach Deutschland gezogen] erzählt uns viel über sein schönes Costa Rica, über die Vielfalt der Früchte, alleine über 10 verschiedene Mangoarten gibt es hier. Was viel interessanter für mich war, die geologische Geschichte. Costa Rica hat 100 Vulkane, davon 5 aktive, das beste Beispiel - am 10.05. ist der Vulkan Turrialba wieder ausgebrochen, er lieht in etwa 60 km Entfernung, seitdem gab es 27 kleine Beben. Die stärksten Beben waren hier 1950 mit 7,7; 1990 mit 7,0 und 2012 7,6. 

Links zu den Erdbeben:

Geologisch ist Costa Rica vor relativ kurzer Zeit geformt worden. Durch die Subduktion (Unterschiebung) der Cocos-Platte unter die Karibische Platte am Mittelamerikanischen Graben formte sich vor etwa 140 bis 65 Millionen Jahren eine Kette von Vulkaninseln. Diese Inseln verbanden sich allmählich durch Anhebungen des Meeresbodens, durch Abtragung der Vulkanhänge und die Anschwemmungen der Flüsse untereinander. Diese Bewegungen halten bis heute an, so dass es fast täglich zu leichten Erdbeben kommt.

Nach einer Stunde erreichen wir die Forschungsstation, wo uns ein Guide herumführt. Ich gehe trotz ewiger Hinweise ein kleines Stück vor und sehe ein Gürteltier, als ich Bescheid gebe, ich will ja nicht zu laut rufen, Steffen sieht es nur weghuschen. Für ein Foto war es leider zu weit weg. http://www.veraguarainforest.com/

Mit den Gondeln geht es durch den Regenwald durch die bis zu 300 Jahre alten Baumwipfel, zu sehen ist dabei nicht wirklich etwas. Dann wandern wir zum Puma Waterfall, dort sehen wir einen roten Frosch, später noch einen Rocketfrosch, kleiner Kerl, aber mega Lärm. Beide so klein, daß man wirklich genau hinschauen muß. Auf dem Weg zur Station sehen wir in den Baumwipfeln noch einige schöne Vögel. Wir bekommen dort Erfrischungen und Sandwiches gereicht, können uns den Froschlaich an den Wänden nochmal genau ansehen und sehen sogar einen der grünen Frösche an der Wand. Ich schlendere draußen herum und sehe wunderschöne Kolibris in der bunten Baumallee herumschwirren. Anschließend gehen wir noch ins Insectarium, Reptilienhaus, Froschhaus und Schmetterlingshaus, dort sehen wir Morphofalter, aber wenn sie nicht nervös umherflattern, sind sich zusammengeklappt und braun.  

Hier lesen Sie mehr über die Attraktionen in dem Park.

Um 13.30 h sind wir wieder an Bord, machen uns frisch. Diese Reise hat ihr Ende gefunden, die Gesamtdistanz dieser Reise betrug 3106 Seemeilen = 5752 Kilometer. Um 15.00 h ist Seenotrettungsübung und wir nehmen Kurs auf die Azoren, aber das ist eine andere Geschichte.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag
© Constanze Hoffmann   

PS: Wieder einmal hänge ich mit dem Schreiben hinterher. Ein Hobby soll ja auch Spaß machen und nicht als Stress ausarten. 


Der höhere Mensch hat Seelenruhe und Gelassenheit,
der gewöhnliche ist stets voller Unruhe und Aufregung.


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